Hochschulen, die Kombinationsstudiengänge anbieten, stehen vor der Herausforderung, für fakultätsinterne und fakultätsübergreifende Fächerkombinationen größtmögliche Überschneidungsfreiheit zu gewährleisten, da zeitliche Überschneidungen von Lehrveranstaltungen maßgeblich dazu beitragen können, die Studienzeit zu verlängern.
Bei Studienangeboten in der gestuften Lehrerbildung vergrößert sich diese Herausforderung insofern, als diese Angebote nicht nur die Lehrveranstaltungen der beiden jeweiligen Studienfächer, sondern auch diejenigen der Erziehungs- und Bildungswissenschaften beinhalten.
Die Universität Hamburg, die Universität Duisburg-Essen, die Johannes Gutenberg-Universität Mainz und die Julius-Maximilians-Universität Würzburg stellen sich dieser Herausforderung u.a. mit Hilfe des von Prof. Dr. Alexander Kreuzer von der Universität Hamburg entwickelten Zeitfenstermodells, das auf der Grundlage der Bildung von Fächergruppen für verschiedene Fächerkombinationen graduelle Unterscheidungen von Überschneidungsfreiheit, sog. Überschneidungstypen, zulässt und somit begründete Priorisierungen ausgewählter Fächerkombination ermöglicht, für jedes Studienfach klar definierte Zeitfenster für jährlich angebotene Pflichtveranstaltungen, sog. Kernzeiten, und für halbjährlich angebotene Pflicht-, Wahlpflicht- und Wahlveranstaltungen, sog. Wahlzeiten, innerhalb der jeweiligen Semesterwochenplanung festlegt und Studierenden in der gestuften Lehrerbildung dergestalt größtmögliche Überschneidungsfreiheit garantiert und (auf der Grundlage entsprechender Dokumentationen) einen vorausschauenden Umgang mit eventuellen Lehrveranstaltungsüberschneidungen ermöglicht.
Netzwerk "Überschneidungsfreies Studieren an Hochschulen“
Zum Thema Überschneidungsfreiheit von universitären Studiengängen fanden sich einige Universitäten im November 2016 in Essen zusammen und gründeten ein bundesweites Netzwerk, welches einen kollegialen Austausch zur Überschneidungsfreiheit von akademischen Lehrveranstaltungen und Prüfungsphasen ermöglichen soll. Auch um die guten Erfahrungen mit dem Instrument zu teilen, wurde das bundesweite Experten-Netzwerk „Überschneidungsfreies Studieren an Hochschulen“ (NüSaH)" gegründet. Hierfür arbeitet die Universität Hamburg künftig mit den Universitäten Duisburg-Essen, Würzburg und Münster zusammen. Im November 2017 findet die erste Netzwerktagung unter Beteiligung weiterer Hochschulen in Münster statt.