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Projekt nexus - Übergänge gestalten, Studienerfolg verbessern der Hochschulrektorenkonferenz

nexus Newsletter 3/2018

Editorial

→  Der Europäische Hochschulraum nach Paris
→  nexus Newsletter 3/2018

Kommentar

→  Bildung und Wissenschaft prägen ein lebenswertes Europa

Interview

→  „Wir wollen eine europäische Dimension für Lernen und Lehren etablieren“

Aktuelles

→  10. Ministerkonferenz der Bologna-Länder in Paris mit politischer Botschaft

Neuerscheinungen

→  nexus impulse für die Praxis zur Studieneingangsphase und zum Studiengang-Monitoring
→  Monographie: Nationale Gelingensbedingungen des Bologna-Prozesses
→  Tagungsband - Digitale Lehrformen für ein studierendenzentriertes und kompetenzorientiertes Studium

Good Practice

→  Eucor – The European Campus

Werkstatt

→  Überarbeitetes Diploma Supplement

Rückschau

→  nexus-Expertentagung: Gelingensbedingungen des Studiengang-Monitorings

Termine

→  Veranstaltungen rund um Studium und Lehre

Editorial


Der Europäische Hochschulraum nach Paris

Mit einem politischen Bekenntnis zu den Werten des Europäischen Hochschulraumes und insbesondere zur akademischen Freiheit ist am 25. Mai die zehnte Ministerkonferenz der mittlerweile 48 Bologna-Länder zu Ende gegangen.

 

Unter Edelgard Bulmahn als Bundesbildungsministerin hat Deutschland die Bologna-Erklärung 1999 mitunterzeichnet. In ihrem exklusiven Kommentar für unseren Newsletter stellt sie die Vision des freien Austausches von Wissen und Ideen besonders heraus. Dass dieser Hochschulraum mittlerweile intensiv mit Leben gefüllt wird, zeigen auch das Interview mit Michael Gaebel von der European University Association zum europäischen Projekt EFFECT sowie das „Good Practice“-Beispiel, das wir Ihnen heute vorstellen. Die Universitäten am Oberrhein leben bereits vor, wie ein europäisches Hochschulnetzwerk funktionieren kann. Abschließend wird in der Rubrik Neuerscheinungen u.a. auf das Buch von Judith Marquand zu den spezifischen Gelingensbedingungen der Umsetzung des Bologna-Prozesses am Beispiel von Deutschland, Russland, England und Wales hingewiesen.

 

Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen

Christian Tauch
Leiter des Projekts nexus

 

Mehr über das Projekt erfahren Sie unter www.hrk-nexus.de

Haben Sie Fragen oder Anregungen?

Kommentar


Edelgard Bulmahn

Bildung und Wissenschaft prägen ein lebenswertes Europa

Edelgard Bulmahn, Bundesministerin a.D., blickt auf die Ideen von Bologna zurück und stellt deren heutige Bedeutung heraus.

 

„Die Vitalität und Effizienz jeder Zivilisation lässt sich an der Attraktivität messen, die ihre Kultur für weitere Länder besitzt. Wir müssen sicherstellen, dass die europäischen Hochschulen weltweit ebenso attraktiv werden wie unsere außergewöhnlichen kulturellen und wissenschaftlichen Traditionen.“ Dieses Zitat aus der Bologna Erklärung von 1999 bringt auf den Punkt, was uns, die europäischen Bildungsminister, bewog, den Bologna-Prozess auf den Weg zu bringen. Wir wollten einen gemeinsamen europäischen Bildungs- und Hochschulraum schaffen, der den freien Austausch von Wissen und Ideen, von Studierenden und Wissenschaftlerinnen fördert und sich durch wissenschaftliche Exzellenz auszeichnet.

 

Wir wollten mehr jungen Menschen den Weg zu einer Hochschulausbildung eröffnen und zugleich die internationale Mobilität der Studierenden fördern. Dem sollte die gemeinsame Einführung zweistufiger berufsqualifizierender Studienabschlüsse (Bachelor, Master) und der Aufbau eines europaweiten Akkreditierungssystems, verbunden mit der notwendigen kontinuierlichen Evaluierung der Studiengänge, dienen. Studienleistungen wie auch Abschlüsse sollten im Bologna-Raum vergleichbar und gegenseitig anerkannt werden. Die Studiengänge sollten eine klare Studienstruktur aufweisen und mehr Wahl- und Kombinationsmöglichkeiten enthalten. Zugleich sollten fachübergreifende Kompetenzen, die Vermittlung von Systemwissen, Schlüssel- und sozialen Kompetenzen ein stärkeres Gewicht erhalten.

 

Wichtig war uns darüber hinaus eine stärkere Vernetzung von Hochschulbildung und Weiterbildung, um den Anforderungen einer modernen Wissensgesellschaft besser Rechnung zu tragen und um einen stärkeren Austausch zwischen Berufswelt und Hochschule zu fördern. Die Begrenzung des Bachelorstudiums auf sechs Semester waren – auch wenn dies immer wieder behauptet wird – ebenso wenig ein Bestandteil der Bologna-Erklärung wie die Festlegung auf studienbegleitende Leistungsüberprüfungen.

 

Hat Bologna heute noch eine Relevanz? Ja, gerade heute, in einer Zeit erstarkender rechtspopulistischer Bewegungen spielen Bildung und Wissenschaft eine entscheidende Rolle dafür, ob Europa auch in Zukunft eine lebenswerte Region bleibt, wo die Werte der Aufklärung und Demokratie unsere Kultur prägen. Was die Ausgestaltung der Reform betrifft, müssen wir aber offenbleiben, eingeschlagene Wege kritisch überprüfen und ggf. ändern. Und wir müssen in Deutschland die Grundfinanzierung der Hochschulen deutlich verbessern, damit die Hochschulen ihre Aufgaben in Lehre und Forschung auch erfüllen können.

Interview


Michael Gaebel

„Wir wollen eine europäische Dimension für Lernen und Lehren etablieren“

Als Direktor der Abteilung für Hochschulbildung bei der EUA ist Michael Gaebel u.a. für das EFFECT-Projekt, an dem auch die HRK beteiligt ist, verantwortlich. 

 

EFFECT will die europäische Debatte über die Bedingungen für gute Hochschullehre voranbringen: Was können Hochschulen aus unterschiedlichen Ländern voneinander lernen?
Die Probleme sind oft sehr ähnlich, aber die Lösungsansätze unterschiedlich, auch weil die system- und länderspezifischen Unterschiede in der akademischen Kultur Einfluss haben. Das lässt Austausch und Zusammenarbeit über Lehre und Lernen objektiv erst einmal schwieriger erscheinen, diese Diversität macht den Austausch aber auch besonders fruchtbar. So war es auch, als wir die European principles for Learning and Teaching entwickelt haben.

 

Was kann das aus diesen Diskussionen hervorgegangene Strategiepapier mit zehn Prinzipien guter Hochschullehre, welches von der EUA 2017 verabschiedet wurde, bewirken?
Das hängt sehr stark von der Ausgangssituation der Hochschule ab: Die Prinzipien an sich sind ja auf den ersten Blick wenig kontrovers und entwickeln ihre Brisanz erst dann, wenn man sich fragt, was das konkret für eine Hochschule und ihr Lehrangebot bedeutet. Zum Beispiel würde niemand die Aussage „learning and teaching is learner-centred“ grundsätzlich in Frage stellen. Aber dann beginnen die Diskussionen: Was bedeutet die Aussage für die Rolle der Lehrenden, aber auch die der Studierenden und der anderen Mitglieder der Hochschule? Muss Lehre wirklich immer studierendenzentriert sein?

 

Neben den Prinzipien, die herausstellen, dass Lehre strategisch im Hochschulleitbild verankert sein soll, war uns das vierte Prinzip, das die Rolle des „Leadership Teams“ für Lernen und Lehre betont, besonders wichtig. Es geht darum, nachzufragen, was die Hochschulleitung für die Lehre tut und tun kann, und inwiefern dies mit ihrem Engagement für die Forschung zu vergleichen ist. Auch die Rolle der Vizepräsidenten für Lehre ist heute strategischer und anspruchsvoller als vielleicht noch vor einigen Jahren.

 

Zwölf europäische Hochschulen, darunter die Universitäten Freiburg und Hamburg, haben mit den von EFFECT entwickelten Ansätzen experimentiert. Was ist dabei herausgekommen?
Wir haben den Teilnehmerinnen und Teilnehmern völlig freie Hand gelassen, wie sie die Prinzipien in Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen an ihren Hochschulen anwenden wollten. Bedingung war lediglich, uns nach zwei Monaten eine Rückmeldung zu geben und an einem weiteren Treffen teilzunehmen. Eine Hochschule stieg aus dem Projekt aus, alle anderen meldeten Erfolge. Allerdings war fast allen der Zeitraum von zweieinhalb Monaten zu kurz.

 

Die Rückmeldungen deuten darauf hin, dass die Prinzipien einen wirklichen Mehrwert haben. Sie scheinen ein geeignetes Instrument zur Entwicklung und Implementierung institutioneller Strategien für Lernen und Lernen zu sein, und sie sind auch dazu geeignet, einen grundsätzlichen Austausch über Lernen und Lehren zu initiieren. Sie erlauben es, sich auf bestimmte Themen und Details zu fokussieren, gleichzeitig aber auch übergreifende Strategien und den institutionellen Rahmen einzubeziehen.

 

Wir hoffen natürlich, dass die Prinzipien in Zukunft von mehr Hochschulen genutzt werden, aber auch, dass uns das hilft, eine europäische Dimension für Lernen und Lehren an Hochschulen zu etablieren. Die Inhalte müssen dabei ganz klar von den Hochschulen kommen, nicht von den Ministerien. In Ländern wie Deutschland, die Projekte und Initiativen für den Austausch entwickelt haben, mag das weniger ein Problem sein. Gesamteuropäisch betrachtet vermute ich jedoch, dass zwar sehr viel innovative Praxis entwickelt wird, diese aber nicht adäquat anerkannt wird. Das versuchen wir zu ändern.

Aktuelles


10. Ministerkonferenz der Bologna-Länder in Paris mit politischer Botschaft

Auf eine Botschaft, die die gemeinsame Vision eines Europäischen Hochschulraumes und vor allem seine Werte in den Mittelpunkt stellt, haben sich am 24. und 25. Mai in Paris die für Hochschulbildung zuständigen Ministerinnen und Minister der 48 Bologna-Länder verständigt: Grundprinzipien wie akademische Freiheit und Integrität, institutionelle Autonomie, die Teilhabe von Studierenden und Personal an der Gestaltung der Hochschulen sowie öffentliche Verantwortung für und bei Hochschulbildung bildeten das Rückgrat des Europäischen Hochschulraumes, heißt es im gemeinsam verabschiedeten Kommuniqué.

 

HRK-Präsident Prof. Dr. Horst Hippler hatte im Vorfeld der Konferenz gefordert, dass sich die Ministerinnen und Minister auch der kritischen Diskussion um bedenkliche Entwicklungen in einigen Staaten stellen müssten. „Die Verhaftung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die Einschränkung der Wissenschaftsfreiheit, die Relativierung faktengeleiteter Wissenschaft oder der Versuch, politisch unliebsame Hochschulreinrichtungen zu schließen, das alles ist eine reale Gefahr für eine europäische Hochschulgemeinschaft.“ In das Kommuniqué ist dazu ein deutlicher Passus eingeflossen, der die Verantwortung der Hochschulen betont.

 

Die Ministerinnen und Minister bekannten sich zur Idee des französischen Staatspräsidenten Macron, europäische Hochschulnetzwerke auf- und auszubauen. Das Kommuniqué betont zudem die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung für die Hochschulbildung und führt aus, wie im Rahmen eines strukturierten Peer Support-Systems Staaten unterstützt werden können, die noch Nachholbedarf bei der Umsetzung der wichtigsten Bologna-Reformen haben.

 

Weitere Dokumente der Konferenz finden Sie hier: www.ehea2018.paris

Neuerscheinungen


nexus impulse für die Praxis zur Studieneingangsphase und zum Studiengang-Monitoring

Zwei neue Ausgaben der nexus impulse für die Praxis liefern Anregungen zur Umgestaltung der Studieneingangsphase und zu den Erfahrungen aus den Hochschulen mit dem Studiengang-Monitoring.

Auf Grundlage des von CHE-Consult im Auftrag von nexus erstellten wissenschaftlichen Fachgutachtens „Modellansätze ausgewählter Hochschulen zur Neugestaltung der Studieneingangsphase“ werden in der Ausgabe 14 Die Studieneingangsphase im Umbruch einschlägige Erfahrungen und daraus abgeleitete evidenzgeleitete Empfehlungen zusammengefasst. Grundlage sind die guten Praxisbeispiele aus sechs ausgewählten Hochschulen, welche erfolgreich sehr unterschiedliche Maßnahmen umgesetzt haben.

 

Die Ausgabe Nr. 15 Studiengang-Monitoring als Instrument der Qualitätsentwicklung geht der Frage nach, wie diverse Monitoringverfahren zur Beobachtung von individuellen Studienverläufen die „Selbstdiagnose“ im Sinne einer evidenzbasierten Selbststeuerung erleichtern können. Neben zahlreichen gelungenen Praxisbeispielen werden in dem Heft auch zu erwartende zukünftige Herausforderungen auf dem Gebiet der Digitalisierung diskutiert.

 

Download und Bestellung aller Ausgaben: www.hrk-nexus.de/impulse

 

 

Monographie: Nationale Gelingensbedingungen des Bologna-Prozesses

Nicht nur die Umstellung auf egalitäre, studierendenzentrierte Lehr- und Lernmethoden, sondern auch die sozialreformerische Motivation zu mehr Bildungsgerechtigkeit und anhaltende Wachstumsträume durch mehr Technologie und Innovationen scheinen Bologna bisher weitgehend gegen obrigkeitsstaatliche, autoritäre und populistische Strömungen zu immunisieren. Der Impetus zum Wandel für mehr Wertschätzung der Lehre, der synonym für „Bologna“ steht, ist in den Hochschulen (zumindest einiger) Mitgliedsstaaten angekommen und stößt jedoch vor Ort auf unterschiedliche, staatlich tradierte Gelingensbedingungen, die mal förderlich und mal hinderlich sind.

 

Es gehört zum unbestrittenen Verdienst dieser aktuellen und mit unter 200 Seiten knapp gehaltenen und konzise formulierten Monographie aus einem Guss, dass die Autorin – ehemalige leitende Oxford-Volkswirtin mit Russland-Expertise im britischen Wirtschafts- und Finanzministerium und gegenwärtige Honorar-Professorin an der Cardiff University in Wales – dem Bologna-Prozess nicht nur in seinen weitverzweigten historischen und politischen Kontexten gerecht wird. Vielmehr bringt sie insbesondere auch die diversen nationalen Umsetzungslogiken anhand von kontrastierenden Fallstudien am Beispiel von drei der mittlerweile 48 Bologna-Mitglieder klar zum Vorschein. Während sie zum Beispiel die Hochschulbildung in Russland als traditionell „hierarchisch“ gesteuert (im Sinne von top down) einstuft, findet sie in Deutschland eine glückliche Kombination aus formell zwar hierarchisierenden (Bund/Länder bzw. Länder/Hochschulen), inhaltlich-materiell nichtsdestotrotz „kollegial-egalitären“ (im Sinne von bottom up) Umsetzungsmodi mit einem Höchstmaß an institutioneller Eigenverantwortung und konsensualen Aushandlungszwängen auf allen Ebenen vor, die zusammen genommen zu einer lebhaften demokratischen Kultur beitragen (S. 98). Trotz oder wegen dieses vorsichtigen und eher behäbigen, schildkrötenartig langsamen Herantastens an die für notwendig erachteten Reformprozesse in der Hochschullehre ist „Bologna“ in Deutschland entgegen allen publizistischen Widerständen zu einem festen Bestandteil der Hochschulentwicklung geworden (S.179). Der durch „Bologna“ implizierte Wandel in der Hochschulkultur vollzieht sich demzufolge vor allem über schrittweise Kompromisse und Kooperationen zum gegenseitigen Vorteil.

 

Judith Marquand (2018), Democrats, Authoritarians and the Bologna Process. Universities in Germany, Russia, England and Wales (Emerald)

 

Eine ausführlichere Annotation Dr. Peter A. Zervakis, Koordinator Projekt nexus, finden Sie auf der nexus-Webseite.

Tagungsband - Digitale Lehrformen für ein studierendenzentriertes und kompetenzorientiertes Studium

Die Frage, wie digitale Medien genutzt werden können, um einen positiven Beitrag in der Entwicklung der Hochschullehre zu leisten, stand im Mittelpunkt der Tagung „Digitale Lehrformen für ein studierendenzentriertes und kompetenzorientiertes Studium“, die nexus im Juni 2016 in Kooperation mit dem Center für Digitale Systeme (CeDiS) der Freien Universität Berlin ausgerichtet hat. Der jetzt erschienene Tagungsband enthält neben Fachartikeln der Expertinnen und Experten, die an dieser Tagung mitgewirkt haben, auch die ausgestellten Poster zu Umsetzungsbeispielen an einzelnen Hochschulen.

Download als PDF (124 Seiten, 5,8 MB)

 

 

 

Good Practice


Eucor – The European Campus

Im Verbund Eucor – The European Campus, einem Zusammenschluss der Universitäten Basel, Freiburg und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) sowie der Université de Haute-Alsace und der Université de Strasbourg, wird Emmanuel Macrons Idee der europäischen Universitäten längst gelebt.  

Die Kooperation der fünf Universitäten am Oberrhein besteht bereits seit 1989. 2015 gründeten die Mitgliedsuniversitäten den Europäischen Verbund für territoriale Zusammenarbeit (EVZT), um der grenzüberschreitenden Forschung und Lehre eine eigene - bislang einzigartige - Rechtspersönlichkeit zu geben. Ziel ist der Aufbau eines klar profilierten Wissenschafts- und Forschungsraumes ohne Mauern und Grenzen. Für die vereinfachte Zusammenarbeit in Forschung und Lehre werden Forschungsinfrastrukturen gemeinsam genutzt. Es gibt ein gemeinsames Lehrangebot mit gemeinsamen Abschlüssen und es soll künftig auch gemeinsame Servicestellen geben. Grenzüberschreitende Mobilität soll für die Studierenden ebenso wie für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zur alltäglichen Erfahrung werden.

Werkstatt


Foto: nexus

Überarbeitetes Diploma Supplement

Frage an nexus: Auf der Pariser Ministerkonferenz wurde eine überarbeitete Fassung des Diploma Supplements beschlossen. Was ist neu und was müssen Hochschulen nun beachten?

 

Antwort: Die Ministerkonferenz in Jerewan in 2015 hatte der Bologna Follow-up Group den Auftrag erteilt, Vorschläge zur Überarbeitung des Diploma Supplements (DS) zu machen. Der Bericht der hierfür eingesetzten Arbeitsgruppe ergab, dass das DS immer noch nicht in allen Mitgliedsländern des Europäischen Hochschulraums automatisch ausgestellt wird. Aber auch mit den erstellten DS gibt es noch allerlei Probleme, weil die Formulare nicht optimal ausgefüllt werden. So fehlen oft Angaben zu Mobilitäts- und Praxisphasen oder zu besonderen Leistungen der Studierenden. Auch sind die mit dem Studium verbundenen Lernergebnisse oft nicht aussagekräftig dargestellt. Obwohl das DS als sehr nützliches Instrument bei Anerkennungsentscheidungen gilt, wird es dafür noch zu wenig genutzt.

 

Die Arbeitsgruppe schlug der Pariser Ministerkonferenz einige Änderungen im Formular des DS sowie in den begleitenden Hinweisen und im Glossar vor, die von den Ministern angenommen wurden. Im Formular ist v. a. die Änderungen der Überschrift von Punkt 4.2 von Bedeutung: Statt „Programme requirements“ heißt es nun eindeutiger „Programme Learning Outcomes“. Die AG ermutigt die Hochschulen zudem zur Erstellung digitaler DS, allerdings ohne dabei weiterführende Hinweise zu geben.

 

Hochschulrektorenkonferenz und Kultusministerkonferenz werden die deutsche Fassung des DS entsprechend anpassen und die Hochschulen in geeigneter Form auf die Änderungen hinweisen. Bis dies vorliegt, können Hochschulen weiterhin die bisherige Fassung verwenden.

Rückschau


Gelingensbedingungen des Studiengang-Monitorings waren das Thema in der Experimentellen Fabrik in Magdeburg

nexus-Expertentagung: Gelingensbedingungen des Studiengang-Monitorings

Technische Entwicklungen wie Big Data und Learning Analytics bieten neue Einsatzmöglichkeiten für ein Monitoring von Studienverläufen. Gleichzeitig gewinnt damit auch die Datenschutzdebatte an Bedeutung. Über die Chancen und Risiken für den hochschulweiten Einsatz der vielfältigen Ansätze von Monitoring-Verfahren und die Nutzung von Studienverlaufsergebnissen zur qualitätsgesicherten Curricularentwicklung in den Studiengängen diskutierten Mitte Mai in Magdeburg 75 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der vierten von nexus ausgerichteten Expertentagung zum Thema Studiengang-Monitoring.

 

Im Rahmen der Konferenz wurden die bisherigen Erfahrungen mit den zentralen Nutzergruppen empirischer Daten in den Studiengängen, Fachbereichen und Fakultäten bilanziert, um auf Grundlage guter Beispiele aus Bremen, Aachen, Mainz und Dortmund hochschulaffine gute Lösungsansätze verbreiten zu können und zukünftige Herausforderungen wie die Verbindung des Qualitätsmanagements zur didaktischen Hochschulforschung zu erörtern. Zur Tagungsdokumentation

Termine


Veranstaltungen rund um Studium und Lehre

9. Juli 2018 - Bonn
Anerkennung - (k)ein Problem: Wo stehen wir?
Gespräch mit Hochschulexperten und Studierenden

 

6. und 7. September 2018 - Hamburg
Hochschule auf Zukunftskurs - Vernetzte Strukturen für die Qualitätsentwicklung in Studium und Lehre
Fachtagung im Rahmen des Projekts "Lehre lotsen. Dialogorientierte Qualitätsentwicklung für Lehre und Studium"

 

11. September 2018 - Mainz
"ComO-QM: Quality Management in Complex Organizations"
Abschlusskonferenz des Projekts ComO-QM

 

20. und 21. September 2018 - Osnabrück
Qualitätsoffensive Lehre in Niedersachsen
13. Netzwerktreffen zum Qualitätspakt Lehre

 

23. Oktober 2018 - Greifswald
Universitäre Lehre im 21. Jahrhundert
Jahrestagung des Projekts interStudies_2

 

13. November 2018 - Darmstadt
Vernetzte Hochschule – Netzwerke für die Lehre
Tagung des Projekts KI²VA der Technischen Universität Darmstadt

 

14. und 15. Februar 2019 - Warschau
European Learning & Teaching Forum 2019
Beiträge können bis 12. Oktober eingereicht werden.

 

 

Projekt nexus - Übergänge gestalten, Studienerfolg verbessern der Hochschulrektorenkonferenz

Ahrstraße 39, 53175 Bonn
Telefon: 0228 / 887-198
E-Mail: nexus@hrk.de
Internet: www.hrk-nexus.de

Redaktion: Dorothee Fricke

Die Verantwortung für die Inhalte der Fremdbeiträge tragen die jeweiligen Autoren.