Das Projekt nexus ist seit dem 30. April 2020 abgeschlossen. Alle Informationen und Texte entsprechen dem Stand zum Projektende und werden nicht weiter aktualisiert. Mit dem Themenbereich Anrechnung und Anerkennung befasst sich das aktuelle HRK-Projekt MODUS und für Studierende die Infoseite AN!.
In dem Forum wurde das Thema „Weiterentwicklung“ von zwei unterschiedlichen Perspektiven aus betrachtet. Zum einen wurde die Weiterentwicklung des Instrumentes der Lehrevaluation thematisiert und zum anderen die Nutzung der Ergebnisse der Evaluationen zur Weiterentwicklung der Lehre selbst. Diese Unterscheidung beruht vor allem auf der verschiedenen Betroffenheit der Akteure: Lehrende werden „bewertet“ und sind von der Evaluation unmittelbar betroffen; Hochschuldidaktiker zum Beispiel nutzen die Ergebnisse Dritter für ihr Arbeit über Lehre.
Prof. Dr. Simone Kauffeld greift auf der Basis rechtlicher Grundlagen und Evaluationsleitlinien unterschiedliche Phasen des Evaluationszyklus sowie Arten auf. „Aussagekräftige ergebnisbezogene Evaluationen sind aufwändig und oft nur im Rahmen von Forschungsprojekten realisierbar. Happy Sheets bilden nicht mehr als die Kundenzufriedenheit ab [...]. “ Quantitative Verfahren sollten daher unbedingt um qualitative Verfahren ergänzt werden wie z. B. Lehrbesuche, TAP, Stummer Dialog. Die Ergebnisse sollten via Lehrberichten zur Qualitätsentwicklung beitragen und in Zielvereinbarungen relevant sein. Das Instrument der prozessbezogenen Evaluationen berücksichtigt alle Akteure in ihrem Umfeld, sodass Prozessfaktoren stärker berücksichtigt werden. Das Ziel sollte aber eine Entwicklungsperspektive auf Evaluationen sein.
Im Vortrag von Kathrin Munt und Prof. Dr. Harald Rau steht die Entwicklung der Lehre im Fokus und die Frage: Woran will und kann eine Lehrperson sich messen lassen? Die Antwort auf diese Frage ist abhängig von der Art der Durchführung der Lehre selbst. Solange die Fokussierung auf den Lehrenden im Evaluationsprozess liegt („Schuldfrage“) wird eine Entwicklung vermindert, unabhängig von der gewählten Form der Evaluation. Die Freiheit sich nach eigenen Maßstäben messen zu lassen schafft Akzeptanz. Klar wird damit auch, dass Evaluationsergebnisse nicht intrapersonell vergleichbar sind und der Interpretation im jeweiligen Kontext bedürfen. (Dr. Annika Pape)
nexus-Tagung „Praxistaugliche Verfahren zur Evaluation von Lehre und Studium“ an der Technischen Universität Braunschweig , 29. September 2017 zurück