Service Learning ist in der internationalen, vor allem US-amerikanischen Diskussion seit den 1960er Jahren als Lehr- und Lernkonzept an Hochschulen anerkannt und im wissenschaftlichen Fokus fest verankert. Insbesondere seit Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge wird dieser Ansatz auch an deutschen Hochschulen zunehmend rezipiert.
Service Learning bietet als Verknüpfung von wissenschaftlich fundierter Lehre und bürgerschaftlichem Engagement nicht nur der Zivilgesellschaft einen konkreten Nutzen, sondern trägt auf Hochschulebene durch die Anwendung praxis- und kompetenzorientierter Lehr- und Lerninhalte maßgeblich sowohl zur Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit ("employability") und der Berufschancen von Hochschul-absolventinnen und -absolventen als auch zu deren Persönlichkeitsbildung bei.
Doch obwohl bereits mehrere Hochschulen gute Beispiele von Service Learning anbieten, sind diese Ansätze noch vergleichsweise wenig bekannt und werden bislang nicht in größerer Breite in der Hochschuldidaktik und der strategischen Profilbildung der Hochschulen berücksichtigt. Daher gilt es, Erfolgsmuster gelungener Erfahrungen mit Service Learning-Initiativen zusammenzutragen und für andere zugänglich und nutzbar zu machen.
Ziel der Tagung "Service Learning – Lernen durch Engagement. Von der Idee zur Umsetzung" war es, einen weiteren Anreiz zu schaffen, das deutsche Bildungs- und Wissenschaftssystem weiter zu öffnen und den Hochschulen geeignete Wege aufzuzeigen, wie sie Praxistauglichkeit der Studiengänge, Handlungskompetenz der Absolventen und den gesellschaftlichen Nutzen von Wissen und Können effektiver miteinander verbinden können. Interessierten Hochschulen sollte hierzu eine Diskussionsplattform mit den Akteuren aus der Praxis geboten werden. Engagierte Akteure erhielten die Möglichkeit, sich über aktuelle Fragestellungen der strukturell-organisatorischen Herausforderungen der Umsetzung von fachbezogenen und fächerübergreifenden Service Learning-Veranstaltungen an Hochschulen und einzelnen Fachbereichen auszutauschen und die didaktisch-methodische Dimension zu diskutieren. Im besonderen Fokus stand zudem die persönliche, wissenschaftliche und berufliche Entwicklung Studierender und Absolventen als engagierte Mitglieder der Gesellschaft.
Die Veranstaltung richtete sich an Hochschulleitungen, Prorektorinnen und Prorektoren
für Studium und Lehre sowie Lehrende und Studierende aller Ebenen und Fachbereiche.
An Studiengangentwicklerinnen und -entwickler, Mitarbeiter von Service Learning-Koordinationsstellen und weiterer Beratungseinrichtungen, Freiwilligenagenturen, gemeinnützigen Organisationen sowie Vertreter der Wirtschaft.