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Projekt nexus - Übergänge gestalten, Studienerfolg verbessern der Hochschulrektorenkonferenz
 
 

nexus Newsletter 1/2018

 
 
 

Inhalt

Editorial
→  Interprofessionelles Lernen
Kommentar
→  Reflektiertes Handeln in der Gesundheitsversorgung ermöglichen
Interview
→  Interprofessionelles Lernen: „Einmal ist keinmal“
Neuerscheinungen
→  Neue nexus-Broschüre: Bilanz der Runden Tische und gute Praxis aus den Hochschulen
→  Die Qualifizierungsphase in den Wirtschaftswissenschaften
→  Empfehlung zur Entwicklung und Umsetzung eines Fachqualifikationsrahmens in den Wirtschaftswissenschaften
→  Fachgutachten: Modellansätze ausgewählter Hochschulen zur Neugestaltung der Studieneingangsphase
Aktuelles
→  Akkreditierungsrat nimmt Arbeit auf
→  Preis für Lehrexzellenz und neue Fellowships: Ausschreibungen des Stifterverbandes
Good Practice
→  Universitätsmedizin Mannheim und Heidelberg: Interprofessionelle Ausbildungsstationen
Werkstatt
→  Begriffliche Abgrenzung
Rückschau
→  nexus-Tagung: Interprofessionalität braucht Gesamtstrategie
→  nexus-Tagung zu Anrechnung und Anerkennung
→  nexus-Beratung: Treten Sie ein, hier dürfen Sie reflektieren!
→  VDI-Qualitätsdialog: Ingenieurausbildung für die Digitale Transformation
→  Ars legendi-Preis 2018: Workshop zu Kriterien für innovatives Prüfen
Termine
→  nexus-Tagungen
→  weitere Termine
Impressum
→  Kontakt
 
 
 

Editorial

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Christian Tauch
Projektleiter nexus
 

Interprofessionelles Lernen

Wer schon mal „Rücken“ hatte, kennt das: Der Hausarzt schreibt die Überweisung zum Orthopäden, dieser schickt den Patienten zum Radiologen. Mit den Bildern vom MRT geht es dann zurück zum Orthopäden, der vielleicht Physiotherapie verschreibt. So sind an der Betreuung von Patienten in der Regel eine Reihe von Spezialisten aus unterschiedlichen Gesundheitsberufen beteiligt. Damit die Zusammenarbeit verschiedener Professionen im Berufsalltag funktionieren kann, herrscht mittlerweile Einigkeit darüber, dass diese unbedingt bereits in Studium und Ausbildung eingeübt werden sollte.

Interprofessionelles Lernen (IPL) steht auch im Mittelpunkt der Arbeit des Runden Tisches Medizin und Gesundheitswissenschaften im Projekt nexus. In einem → Impulspapier hatten sich die Expertinnen und Experten im letzten Jahr mit den Chancen und Herausforderungen von IPL beschäftigt. Vorletzte Woche wurden die Empfehlungen des Runden Tisches bei einer von nexus organisierten Tagung in München lebhaft diskutiert. Diese Debatte möchten wir in diesem Newsletter weiterführen: Prof. Dr. Ursula Walkenhorst setzt sich in ihrem Kommentar mit der Frage auseinander, wie durch IPL das reflektierte Handeln aller Gesundheitsprofessionen gestärkt werden kann. Der Schweizer Gesundheitsexperte Dr. Beat Sottas erklärt im Interview u.a., warum wir uns in Deutschland mit der Interprofessionalität im Gesundheitswesen immer noch vergleichsweise schwertun. Gute Praxis kommt aus Mannheim und Heidelberg, wo es seit 2017 interprofessionelle Ausbildungsstationen gibt.

Herzlich einladen möchte ich Sie an dieser Stelle zur nexus-Jahrestagung am 27. und 28. März an der Berliner Humboldt-Universität, zu der Sie sich jetzt anmelden können.

Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen


   
Christian Tauch
Leiter des Projekts nexus

Mehr über das Projekt erfahren Sie unter → www.hrk-nexus.de
Haben Sie → Fragen oder Anregungen?


Kommentar

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Prof. Dr. Ursula Walkenhorst
 

Reflektiertes Handeln in der Gesundheitsversorgung ermöglichen

Prof. Dr. Ursula Walkenhorst (Universität Osnabrück) plädiert dafür, Bedingungen und Erfolgsfaktoren des IPL verstärkt wissenschaftlich zu erforschen, um daraus gezielte Lehrkonzepte zu entwickeln.

Die gestiegene ethische und qualitative Verantwortung, die insbesondere mit den gewandelten Versorgungsanforderungen der Berufe im Gesundheitswesen als Folge epidemiologischer und demographischer Entwicklungen einhergeht, setzt eine kontinuierliche kritische Reflexion der eigenen Handlungsprozesse voraus, die es in den hochschulischen Studienangeboten einzuüben gilt. Der dreifache Anspruch sowohl an Fachlichkeit, die mit einem disziplinspezifischen „Body of Knowledge“ einhergeht, als auch an Beruflichkeit, die es ermöglicht, auch den zukünftigen Anforderungen im Handlungsfeld gerecht zu werden, ebenso wie an Wissenschaftlichkeit, die eine kritisch-reflektive Haltung zu den vorliegenden Erkenntnissen und Evidenzen ermöglicht, verbindet die Studienprogramme an den Hochschulen in ihren konzeptuellen Überlegungen miteinander.

Gesundheitliche Versorgung benötigt eine gemeinsame Perspektive auf den Einzelnen ebenso wie auf die Bevölkerung als Ganzes. Gesundheitliche Probleme lassen sich nur in einem gelingenden Zusammenspiel der Akteure und in funktionierenden Handlungsgemeinschaften lösen. Hier zeigen Studien, dass gemeinsame Absprachen, Behandlungen und Übergänge in und zwischen den Versorgungssektoren noch nicht genügend entwickelt sind. Eine zentrale Voraussetzung dafür ist das Wissen der verschiedenen Gesundheitsberufe voneinander und übereinander sowie das miteinander lernen und arbeiten. In der aktuellen Diskussion gibt es allerdings noch kein einheitliches wissenschaftliches Verständnis darüber, was unter Interprofessionalität resp. interprofessioneller Lehre oder interprofessioneller Zusammenarbeit zu verstehen ist. Die systematischen Beobachtungen zeigen mittlerweile, dass es in einschlägigen Projekten vielfältige Ansätze gibt, die Gelingensfaktoren zu identifizieren und das Feld der Interprofessionalität als eigenständiges Forschungsfeld zu verstehen.

Zu dieser Entwicklung tragen Bildungsprogramme (u.a. ‚Operation Team‘ der Robert-Bosch-Stiftung, Qualitätspakt Lehre) ebenso wie innovative Curriculumsansätze in den Hochschulen bei. Als bedeutsam für gelingende interprofessionelle Prozesse in der Lehre werden u.a. flexible Strukturen in den Bildungseinrichtungen, adäquate Qualifikationen des Lehrpersonals sowie nachhaltige curriculare Verankerungen gesehen. All diesen Hinweisen gilt es wissenschaftlich nachzugehen, um gezielte Lehrkonzepte zu entwickeln und darüber weitere Erkenntnisse zu gewinnen, wie interprofessionelles Handeln zwischen den Berufen im Gesundheitswesen zu einer effektiven Gesundheitsversorgung beitragen kann.


Interview

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Dr. Beat Sottas
 

Interprofessionelles Lernen: „Einmal ist keinmal“

→ Dr. Beat Sottas hat viele Jahres als Abteilungsleiter Bildung im Gesundheitsministerium der Schweiz gearbeitet. Als selbstständiger Berater und Forscher ist er in die neuen Medizinstudiengänge sowie in Projekte zur interprofessionellen Bildung und Versorgungskoordination involviert.

Warum tun wir uns in Deutschland immer noch vergleichsweise schwer mit der Interprofessionalität im Gesundheitswesen?
Es gibt sicher historische und kulturelle Gründe, insbesondere ein Lehr-/Lernverständnis, das stark durch das Leitbild von Meister und Lehrling geprägt wird. Die akademische Welt hat sich im Gesundheitsbereich – soziologisch gesehen – noch nicht davon gelöst. Sie findet ihren Ausdruck in einer verbreiteten paternalistischen Haltung, einer ausgeprägten hierarchischen Schichtung und deutlicher Statusdistinktion sowohl intraprofessionell als auch gegenüber anderen Berufen.

Wie kann Interprofessionalität in Studium und Ausbildung gefördert werden?
Als ein kritischer Erfolgsfaktor wird der frühe Austausch mit Studierenden aus anderen Berufen genannt. Ein anderer sind wiederkehrende Expositionen – einmal ist keinmal. Viel beachtete Ausbildungsmodelle wie z.B. im englischen Leicester oder im schwedischen Linköping zeigen, dass auch gerade unspektakuläre Formen des Kontakts, des gemeinsamen Tuns, des Miteinanderredens und der nachträglichen Reflexion große Wirkung haben. Mit der Begegnung an wenigen, aber gut gewählten Kontaktpunkten in verschiedenen Studienjahren soll ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass eine Handlungsgemeinschaft wirkungsvoller ist und die Potenziale besser zur Geltung bringt. Dahinter steht die Überzeugung, dass keine Profession allein gute Versorgungsqualität und hohe Patientensicherheit schaffen und gewährleisten kann.

Welche Schlüsselkompetenzen brauchen interprofessionelle Teams?
Es gibt mehrere international anerkannte IP-Frameworks, die alle ähnliche Schlüsselkompetenzen benennen. Grob lassen sie sich in zwei taxonomische Levels einteilen: Es braucht zuerst basale personale Kompetenzen wie das Wahrnehmen von Diversität, die Bereitschaft, andere zu verstehen, Wertschätzung, Kommunikationsfähigkeit und -willigkeit. Darauf aufbauend müssen zweitens die taxonomisch anspruchsvolleren Kompetenzen herausgebildet werden: Rollen und Verantwortlichkeiten, Affektkontrolle und Konfliktlösung, Prinzipien der Gruppendynamik sowie des Interessens- und Machtausgleichs, das Funktionieren als Team und interprofessionelle Kommunikation oder auch Methoden gemeinsamer Entscheidungsfindung und des Schnittstellen-Managements.

Sie haben „Interprofessionalität als ein Korrektiv der Spezialisierung“ bezeichnet. Was ist damit gemeint?

Natürlich braucht es hoch spezialisierte Fachleute in Lehre, Forschung und Entwicklung. Im Sog der Hyperspezialisierung ist aber das Generalistische auf der Strecke geblieben. In anderen Ländern hat sich eine bessere Verteilung zwischen Grundversorgung und Spezialisierung halten können. In skandinavischen und angelsächsischen Versorgungskontexten ist gut zu erkennen, wie durch interprofessionelle Praxis viele recht komplexe Leistungen im Sektor der Primärversorgung oder gar in der häuslichen Versorgung verbleiben, die bei uns typischerweise im stationären Bereich landen. Das Auseinanderdriften von Versorgungssektoren wird durch Interprofessionalität reduziert. Dazu braucht es aber auch die entsprechenden rechtlichen Rahmenbedingungen.

Eine Langfassung des Interviews finden Sie → hier.


Neuerscheinungen

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Neue nexus-Broschüre: Bilanz der Runden Tische und gute Praxis aus den Hochschulen

In einer neuen Publikation ziehen die Sprecher und Vorsitzenden der Runden Tische des Projekts „nexus – Übergänge gestalten, Studienerfolg verbessern“ Bilanz aus der Arbeit der vergangenen drei Jahre. nexus, so Prof. Dr. Wilfried Müller, Sprecher des Runden Tisches Ingenieurwissenschaften, habe einen nicht unwesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass diejenigen, die in ihren Fächern zum Wandel in Studium und Lehre beitragen wollen, sich über Hochschul- und Statusgrenzen hinaus austauschen und ihre Ideen weitertragen können. Die Runden Tische hatten sich seit Ende 2014 vertieft mit Herausforderungen aus fach-, bzw. themenspezifischer Perspektive befasst und ihre Lösungsansätze unter anderem in Handreichungen und Veranstaltungen vorgestellt.

Im Mittelpunkt der neuen Broschüre, die den aktuellen Ausgaben von „Forschung und Lehre“, „Die Neue Hochschule“ und „duz“ beigelegt ist, stehen beispielgebende Projekte an den Hochschulen. Diese zeigen aus unterschiedlichen Perspektiven, wie Universitäten und Fachhochschulen Studierende bei den wichtigsten Übergängen unterstützen: in der Studieneingangsphase, bei der Mobilität im Studium oder beim Übergang in den Arbeitsmarkt. So unterschiedlich die vorgestellten Herausforderungen und Ansätze sind, die Reportagen, Porträts und Interviews machen allesamt deutlich, dass Initiativen für gute Lehre vor allem dann erfolgreich sind, wenn sie von einer ganzen Organisation gelebt werden.

Download: → PDF (36 Seiten, 4,6 MB)
Printausgabe: → per Mail bestellen


 

Die Qualifizierungsphase in den Wirtschaftswissenschaften

In der Handreichung des Runden Tisches Wirtschaftswissenschaften des Projekts nexus wird diskutiert, wie einzelne Formate dazu beitragen können, Kompetenzen, die typischerweise von Absolventinnen und Absolventen wirtschaftswissenschaftlicher Studiengänge erwartet werden können, zu fördern.

Da sich Lernen immer in unterschiedlichen Handlungssituationen und Rahmenbedingungen vollzieht, soll der Text dazu anregen, Lehre selbst zum Teil der Reflexion zu machen und damit einen kollegialen Austausch zu fördern, das Problembewusstsein dafür zu schärfen, Lehr-/Lernformate nicht nur entsprechend den fachlichen Inhalten, sondern vor dem Hintergrund der Lernervoraussetzungen und des organisatorischen Rahmens des Fachbereichs zu gestalten.

Download: → PDF (32 Seiten, 839 KB)
Printausgabe: → per Mail bestellen


 

Empfehlung zur Entwicklung und Umsetzung eines Fachqualifikationsrahmens in den Wirtschaftswissenschaften

Der Qualifikationsrahmen für Deutsche Hochschulabschlüsse (HQR) bildet die Grundlage für die Formulierung von fachspezifischen Kompetenzprofilen und entsprechenden Fachqualifikationsrahmen. Die Hochschulen und Fakultäten bzw. Fachbereiche finden in den entsprechenden Beschreibungen eine Orientierung, um ihre je eigenen Profile auf allen Ebenen der zu erwerbenden Kompetenzen zu entfalten.

An diesen Profilen können sie einerseits die Kernelemente konsistenter Studienganggestaltung ausrichten, von der didaktisch-methodischen Konzeption über kompetenzorientierte Prüfungsformen und anwendungsbezogene Studiengangbestandteile bis hin zu einzelnen Modulen. Und sie können daraus auch qualitätsgesicherte Anrechnungs- und Anerkennungsverfahren herleiten.

Auf dieser Basis hat der Runde Tisch Wirtschaftswissenschaften im Projekt nexus die Entwicklung eines Kompetenzprofils wirtschaftsbezogener Handlungskompetenzen und Problemlösefähigkeiten vorangetrieben. Daraus ist die jetzt vorliegende „Empfehlung zur Entwicklung und Umsetzung eines Fachqualifikationsrahmens“ entstanden.

Download: → PDF (20 Seiten, 628 KB)


 

Fachgutachten: Modellansätze ausgewählter Hochschulen zur Neugestaltung der Studieneingangsphase

Viele Hochschulen haben Programme auf den Weg gebracht, um Studieninteressierten und Studienanfängern die bestmögliche Orientierungs- und Starthilfe zu geben. Das Beratungsunternehmen CHE Consult hat in einem von nexus in Auftrag gegebenen Fachgutachten eine systematisch-vergleichende Beschreibung von Modellansätzen für die Neugestaltung der Studieneingangsphase vorgenommen. Aus den jeweiligen standortspezifischen Faktoren wurden Erfolgsfaktoren der Programme abgeleitet und Vorschläge für die Konzeption entsprechender Programme gemacht.

Das Fachgutachten kann → hier als PDF heruntergeladen werden.


Aktuelles

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Akkreditierungsrat nimmt Arbeit auf

Mit einem Festakt und der konstituierenden Sitzung hat der → Akkreditierungsrat die Arbeit im neugeordneten Akkreditierungssystem aufgenommen. Als Vorsitzender wurde Reinhold R. Grimm, als stellvertretender Vorsitzender → HRK-Vizepräsident Holger Burckhart gewählt. In der neuen Zusammensetzung gehören dem Akkreditierungsrat unter anderem acht Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer an, die bei fachlich-inhaltlichen Fragen der Akkreditierung über die Mehrheit der Stimmen verfügen. Aufgabe der Agenturen wird es sein, die Hochschulen in den Verfahren von Programm- und Systemakkreditierung sowie auf Wunsch bei den alternativen Verfahren zu begleiten. Die rechtlichen Grundlagen bestehen ausschließlich aus dem Studienakkreditierungsstaatsvertrag und der - in den Ländern noch umzusetzenden - Musterrechtsverordnung und ihrer Begründung. Die Hochschulen sind ausdrücklich aufgefordert, die sich darin bietenden Freiräume zu nutzen.


 

Preis für Lehrexzellenz und neue Fellowships: Ausschreibungen des Stifterverbandes

Mit dem → Genius Loci-Preis für Lehrexzellenz zeichnet der Stifterverband zusammen mit der VolkswagenStiftung 2018 eine Universität und eine Fachhochschule aus, die sich in der Lehre beispielhaft aufgestellt haben und über eine institutionelle Lehrstrategie verfügen und Lehre auch als Experimentier- und Innovationsfeld begreifen. Eine erste Skizze ist bis 23. März einzureichen. Die beiden Gewinner erhalten ein Preisgeld in Höhe von jeweils 20.000 Euro für die Einladung eines Visiting Scholar.

Das seit 2011 bestehende Stifterverbandsprogramm → Fellowships für Innovationen in der Hochschullehre wird 2018 in Zusammenarbeit mit der DATEV-Stiftung fortgesetzt. Fördermittel in Höhe von 300.000 Euro stehen bereit, um Anreize für die Entwicklung und Erprobung neuartiger Lehr- und Prüfungsformate oder die Neugestaltung von Modulen und Studienabschnitten zu schaffen und den Austausch über Hochschullehre durch eine Vernetzung der Fellows zu befördern. Anträge können bis zum 13. Juli eingereicht werden. Erstmals gibt es am 7. Mai 2018 einen → vorbereitenden Workshop in Essen. Dort erhalten Interessentinnen und Interessenten Informationen über die Antragsmodalitäten und Auswahlkriterien sowie die Gelegenheit, Feedback von Peers zu ihren Antragsideen einzuholen.


Good Practice

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Gemeinsame Verantwortung im Team für die Patientenversorgung: Eine Physiotherapieschülerin, eine Pflegeschülerin und ein Medizinstudent.
Bild: Universitätsmedizin Mannheim
 

Universitätsmedizin Mannheim und Heidelberg: Interprofessionelle Ausbildungsstationen

Den Stellenwert des interprofessionellen Lernens haben die Universitäten Mannheim und Heidelberg im Jahr 2017 durch die Einrichtung interprofessioneller Ausbildungsstationen gestärkt.

→ MIA, die Mannheimer Interprofessionelle Ausbildungsstation, ist Teil einer normalen Station der Inneren Medizin, auf der 12 Patienten mit gastroenterologischen und infektiologischen Erkrankungen versorgt werden. Das Besondere ist, dass hier Auszubildende von drei Berufsgruppen, die in die unmittelbare Patientenversorgung eingebunden sind: der Medizin, der Pflege und der Physiotherapie, gemeinsam verantwortlich zusammenarbeiten.

Die Ausbildung in der Interprofessionellen Ausbildungsstation MIA wurde verpflichtend in das Curriculum des MaReCuM-Modellstudiengangs integriert. Das heißt: Jeder Studierende der Medizinischen Fakultät Mannheim absolviert eine Zeit auf dieser Station. Ebenso verpflichtend ist die MIA für die Schüler der Pflegeschule sowie der Physiotherapieschule.

In der „Heidelberger Interprofessionellen Ausbildungsstation“ → HIPSTA versorgen Medizinstudenten im praktischen Jahr und Pflegeschüler gemeinsam die Patienten. Dabei werden sie von Lehrbeauftragen der Chirurgie, Praxisanleiterinnen und -anleitern der Pflege und den benachbarten Stationsteams betreut und unterstützt. Die Idee zur Lehrstation kam von Studierenden, die das Konzept im Rahmen des Erasmus-Förderprogramms in Stockholm kennengelernt hatten.


Werkstatt

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Foto: nexus
 

Begriffliche Abgrenzung

Frage an nexus:
Worin besteht der Unterschied zwischen Interprofessionalität, Interdisziplinarität und Multiprofessionalität/-disziplinarität bzw. Transdisziplinarität?

Antwort von nexus:
Mit dem Begriff der Interprofessionalität ist die Zusammenarbeit verschiedener Berufe (respektive Professionen) gemeint, während der Begriff der Interdisziplinarität das Zusammenwirken verschiedener Fachwissenschaften / Disziplinen meint. Der Begriff der Multiprofessionalität /-disziplinarität ist die schwächste inhaltliche Verknüpfung, da hier lediglich verschiedene Akteure / Disziplinen gemeinsam in der Praxis agieren, sich gegenseitig informieren, aber weitestgehend separat voneinander arbeiten. Die Transdisziplinarität (→ Mittelstraß, 1987) stellt ein wissenschaftliches Arbeits- und Organisationsprinzip dar, das problemorientiert über Fächer und Disziplinen hinausgreift und diese selbst verändert (→ Walkenhorst 2016: 21).


Rückschau

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Prof. Dr. Johanna Eleonore Weber, HRK-Vizepräsidentin für Hochschulmedizin und Gesundheits­wissenschaften, eröffnet die nexus-Tagung in München. Foto: nexus
 

nexus-Tagung: Interprofessionalität braucht Gesamtstrategie

Trotz der mittlerweile vielen guten Praxisbeispiele gibt es immer noch keinen wissenschaftlichen und politischen Konsens darüber, was unter interprofessioneller Lehre (IPL) zu verstehen und wie sie als überfachliches Kompetenzprofil zu vermitteln ist. So lautete ein Fazit der von nexus organisierten Tagung „Medizin und Gesundheitsfachberufe: Interprofessionalität fördern und Übergänge gestalten“, zu der Ende Februar 140 Vertreterinnen und Vertreter aus der Medizin und unterschiedlicher Gesundheitsberufe am Klinikum der Universität München zusammenkamen. Angeregt wurde eine Gesamtstrategie für eine konsequente Entwicklung, Implementierung und Etablierung der IPL in das Medizinstudium und in die Studiengänge der Gesundheitsfachberufe, um ihre curriculare Sichtbarkeit weiter zu verbessern.

→ Zur Tagungsdokumentation

→ Impulspapier des Runden Tisches zum IPL




Rund 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschten sich in Nürnberg zu Anerkennung und Anrechnung aus.
 

nexus-Tagung zu Anrechnung und Anerkennung

Wie lassen sich Kompetenzen, die ein Studierender an einer anderen Hochschule oder in beruflichen Kontexten erworben hat, sichtbar machen und vergleichen? Diese Frage stand im Mittelpunkt der nexus-Tagung „Kompetenzen im Fokus – Instrumente für gute Anerkennung und Anrechnung“ Ende Januar in Nürnberg. Studiengänge, so Prof. Dr.-Ing. Niels Oberbeck, Vizepräsident für Lehre und Studium an der TH Nürnberg, müssten „vom Ende“ aus gedacht werden: „Es geht um die Frage, welches Kompetenzprofil erreicht werden soll.“ Nur wenn Modul- und Studiengangziele lernergebnisorientiert beschrieben seien, könnten sie mit denen anderer Hochschulen oder solchen aus der Berufsbildung abgeglichen werden. Es würde deutlich, dass die innerdeutsche Anerkennung von hochschulischen Leistungen an Bedeutung gewinnt. „Der Widerstand ist umso größer, je näher die andere Institution liegt“, merkte auch Prof. Dr. Christiane Jost, Vizepräsidentin Studium und Lehre an der Hochschule RheinMain an. Deshalb seien Kommunikation und die entsprechende Unterstützung gerade der Lehrenden immens wichtig. Jost hob zudem die Verantwortung der Studierenden für ihren eigenen „Bildungsrucksack“ hervor. Die rund 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen am Ende der Tagung nicht nur zahlreiche Anregungen zur Etablierung und Förderung einer guten Anerkennungs- und Anrechnungskultur mit, sondern auch viele Praxisbeispiele – etwa zu Anrechnungsportfolios, zur Notenumrechnung oder zu Datenbanken.

Die Tagungsdokumentation finden Sie → hier.


 

nexus-Beratung: Treten Sie ein, hier dürfen Sie reflektieren!

An der Hochschule Nordhausen (HSN) wurde 2017 das „Q-Lab“, eine Schnittstelle verschiedener Studienbereiche des Fachbereichs Wirtschafts- und Sozialwesen, eingerichtet: „Q“ steht dabei für Qualität und „Lab“ für Labor bzw. Ausprobieren. Im Rahmen einer Q-Lab-Veranstaltung Ende 2017 hat die Hochschule im Austausch mit nexus erste Schritte zur Implementierung einer interdisziplinären Studieneingangsphase beraten. Der Austausch mit nexus habe dazu beigetragen, das angestrebte Projekt ganzheitlich und aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, so ein Vertreter der Hochschule. Erste Schritte in Richtung eines Nordhäuser Modells sollen nun regelmäßig stattfindende „Werkstattzeiten“ sein: ein interdisziplinäres Begegnungsformat, in dem sich Lehrende über die Weiterentwicklung der Lehre austauschen oder gemeinsam digitale Lehrkonzepte, kompetenzorientierte Prüfungsformate oder Reflexionsinstrumente diskutieren.


 

VDI-Qualitätsdialog: Ingenieurausbildung für die Digitale Transformation

Reicht es, ingenieurwissenschaftliche Curricula um Angebote zum Erwerb digitaler Kompetenzen zu ergänzen oder brauchen Ingenieurinnen und Ingenieure der Zukunft ganz neue und individuelle Kompetenzprofile, die sich in traditionellen Studienplänen gar nicht abbilden lassen? Unter anderem diese Frage diskutierten Hochschullehrende sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Anfang März in Berlin beim → 6. VDI-Qualitätsdialog kontrovers. Die Debatten machten zahlreiche neue Herausforderungen deutlich. Im Verlauf der Tagung gelang es, die Thesen und Ansätze aus dem gemeinschaftlich formulierten Diskussionspapier des VDI → „Ingenieurausbildung für die Digitale Transformation“ durch den Austausch von zahlreichen guten Ansätzen aus der Praxis zu erhärten. Einig waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer darüber, dass die Problemlösungsfähigkeit der Absolventinnen und Absolventen auch über die Fachgrenzen hinaus einen wesentlichen Stellenwert in der künftigen Ingenieurausbildung einnehmen sollte.


 

Ars legendi-Preis 2018: Workshop zu Kriterien für innovatives Prüfen

Der gemeinsam von HRK und Stifterverband vergebene Ars legendi-Preis würdigt in diesem Jahr gelungene Beispiele für innovatives Prüfen. In Vorbereitung zur Auswahl preiswürdiger Einreichungen trafen sich Hochschullehrende, -didaktiker und Studierende Anfang März in Hamburg, um im Rahmen eines von HRK und Stifterverband organisierten Workshops die Bewertungskriterien zu konkretisieren sowie die Verfahrensmodalitäten der Ausschreibung zu klären. Die Ausschreibung wird Anfang April auf der HRK-Website veröffentlicht. 


Termine

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nexus-Tagungen

27./28. März 2018
nexus-Jahrestagung "Kompetenzorientierung auf dem Prüfstand"
an der Humboldt Universität Berlin


 

weitere Termine

20. und 21. März 2018 – Stuttgart
→ Brücken ins Studium: Orientieren, qualifizieren, fördern
Fachtagung des MINT-Kollegs Baden-Württemberg

21. und 22. März 2018 – Mainz
→ Digitalisierung als Herausforderung für die Hochschuldidaktik
Tagung im Rahmen der Strategie der Kultusministerkonferenz „Bildung in der digitalen Welt“ veranstaltet vom Hochschulevaluierungsverbund

22. März 2018 – Mosbach
→ 2. Mosbacher Tag der Lehre
Die Veranstaltung widmet sich dem Aufbau und Betrieb eines Learning Management Systems (LMS) innerhalb einer Hochschule oder eines Unternehmens.

28. und 29. Mai 2018 – Frankfurt am Main
→ Europa mitgestalten – Shaping the future of Europe
Jahrestagung 2018 des Hochschulnetzwerks Bildung durch Verantwortung e.V.


Impressum

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Kontakt

Projekt nexus - Übergänge gestalten, Studienerfolg verbessern der Hochschulrektorenkonferenz, Ahrstraße 39, 53175 Bonn
Telefon: 0228 / 887-198
E-Mail: → nexus@hrk.de
Internet: → www.hrk-nexus.de
Redaktion: Dorothee Fricke
Die Verantwortung für die Inhalte der Fremdbeiträge tragen die jeweiligen Autoren.


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    Haben Sie Fragen oder Anregungen? → nexus@hrk.de