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| Studienreform vs. Humboldt: Diese Diskussion ist ungebrochen aktuell. In seinem Kommentar zeigt der Wissenschaftsphilosph John Erpenbeck, warum die Ausrichtung der Studiengänge an Kompetenzen statt Faktenwissen, eine der zentralen Forderungen im Bologna-Prozess, eine tiefgreifende Rückkehr zum Humboldtschen Bildungsideal markiert. Lernergebnisse und Kompetenzen – unter diesen Schwerpunkt haben wir auch den ganzen Newsletter gestellt. Die Hochschulforscherin Margret Bülow-Schramm spricht im Interview über Ansätze zur Kompetenzmessung und wir stellen ein Praxisbeispiel zum kompetenzorientierten Lehren und Lernen von der TU Hamburg-Harburg vor. Konkrete Arbeitshilfen für die Praxis bietet eine neue Ausgabe der nexus impulse zum Thema „Lernergebnisse praktisch formulieren“. Last but not least blicken wir zurück auf unsere Zwischenbilanztagung, auf der fast 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erarbeiteten und diskutierten, wie Lernergebnisse in verschiedenen Fächern aussehen und in Prüfungsaufgaben übersetzt werden können.
Viel Spaß beim Lesen dieses Newsletters wünscht Ihnen Ihr |
Prof. Dr. John Erpenbeck |
| Von Prof. Dr. John Erpenbeck. Der promovierte Biophysiker und habilitierte Wissenschaftsphilosoph ist Professor an der Steinbeis-Hochschule Berlin, wo er zur Kompetenzentwicklung und zum Kompetenzmanagement lehrt und forscht.
Die kompetenzorientierte Gestaltung von Studienprogrammen ist eine der großen Herausforderungen für die Hochschulen. Das hat seinen tiefen Sinn. Bei aller Diskussion um Kompetenzverständnisse und Kompetenzbegriffe zeigt sich, dass die ganz überwiegende Mehrheit der Forscher und Praktiker Kompetenzen als Handlungsfähigkeiten begreift, genauer: als Fähigkeiten, selbstorganisiert und kreativ in (zukunfts-)offenen Problem- und Entscheidungssituationen zu handeln. Solche Situationen sind im modernen Wissenschafts- und Arbeitsleben zunehmend Alltag. Der Siegeszug des Kompetenzdenkens ist deshalb unaufhaltsam.
Er markiert zugleich eine tiefgreifende Rückkehr zum Humboldtschen Bildungsideal. Dieses Ideal geht von den Subjektauffassungen der deutschen philosophischen, literarischen und auch pädagogischen Klassik aus. Es hat stets das sich entwickelnde, entfaltende, selbst vervollkommnende, das sich selbst organisierende Subjekt im Blick, weshalb die „Urgeschichte der Selbstorganisation“ neben Leibniz, Kant, Goethe und Schelling natürlich Humboldt zu ihren Vorvätern rechnet. Humboldt verstand unter Bildung die Anregung aller Kräfte des Menschen, die sich über die Aneignung der Welt entfalten und zu einer sich selbst bestimmenden Individualität und Persönlichkeit führen. Er verweist damit nicht auf Wissen, sondern auf personale, sozial-kommunikative und aktivitätsbezogene Handlungsfähigkeiten, also auf Kompetenzen. Bildung ist unendlich viel, nur eines sicher nicht: Bloßes Wissen, Fachwissen gar.
Drei Voraussetzungen für die gewinnbringende Verankerung von Kompetenzorientierung seien schlagwortartig erwähnt:
Erstens: Vor jeder beabsichtigten Kompetenzaneignung steht ein so genanntes ELW – Axiom: Kompetenzentwicklung kann man nur ermöglichen (Ermöglichungsdidaktik) nicht direktiv veranlassen (E); Kompetenzentwicklung setzt emotionale Labilisierung zwingend voraus (z.B. Interesse, Begeisterung, Aufregung, Spaß, Neugier, auch Unsicherheit, Bedenklichkeit, Skepsis, Zweifel, Angst...) (L); Kompetenzen lassen sich grundsätzlich nicht wie Informationswissen „weitergeben“ (W).
Zweitens: Fachwissen ist keine Fachkompetenz, methodisches Wissen keine Methodenkompetenz. Der Aufbau von Fachwissen und methodischem Wissen im Kopf von Studenten hat noch nichts mit dem Vorhandensein von Fach- oder Methodenkompetenzen zu tun. Fach- und Methodenwissen muss emotional so „imprägniert“ werden, dass es zu Fach- und Methodenkompetenzen wird, es gilt das Hüthersche Axiom: „ohne Gefühl geht gar nichts.“
Drittens: Auch das gilt axiomatisch: Solange es keine juristisch abgesicherte Validierung von Kompetenzbeurteilungen gibt, werden sich solche Beurteilungen im Universitätsbetrieb (und auch sonst) nicht durchsetzen. Die juristisch abgesicherte Validierung ist die zentrale Voraussetzung einer fachgerechten Kompetenzorientierung. |
Prof. Dr. Margret Bülow-Schramm |
| Professorin i. R. am Zentrum für Hochschul- und Weiterbildung (ZHW) der Universität Hamburg und Vorsitzende der Gesellschaft für Hochschulforschung.
Ist es möglich, Kompetenzen und Kompetenzzuwächse Studierender zu messen und vergleichen? Die kürzlich vorgelegte Machbarkeitsstudie des OECD-Projekts AHELO hat für die Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften gezeigt, dass dies für diese Fächer möglich ist. Für die Ebene der Schlüsselqualifikationen konnte noch keine ebenso zufriedenstellende Lösung vorgelegt werden. Im Übrigen halte ich es auch nicht für zielführend, generische Kompetenzen ohne jeden Fachbezug zu erheben. Zusammenfassend kann man sagen, dass es bisher nur eine erste methodische Grundlage gibt. Es stehen aber noch riesige Entwicklungsarbeiten an.
Was wären die nächsten Schritte, um geeignete Instrumente zu entwickeln? Erstens müssen die Kompetenzen bestimmt werden, die die Studierenden eines Faches tatsächlich erwerben sollten. An der Erarbeitung einer solchen Bestimmungen von Learning Outcomes müssen Hochschulen, Studierende, Lehrende, aber auch Fachgesellschaften und Arbeitgeber beteiligt werden, wie das Tuning-Projekt es vorgemacht hat. In einem zweiten Schritt müssten diese Kompetenzen dann messbar gemacht werden und in valide und verlässliche Fragestellungen übersetzt werden. In einem dritten Schritt muss die Erhebung von Kontextvariablen entwickelt werden. Erst dann könnte eine entsprechende Testbatterie entwickelt werden.
Worin läge der Mehrwert eines Instruments zur Kompetenzmessung? Kompetenzmessungen haben ihren praktischen Wert darin, den Fortschritt des Kompetenzerwerbs transparent zu machen: die Bedingungen, Einflussfaktoren, Muster des Erwerbs im Zeitverlauf. Das gibt wichtige Hinweise auf die Gestaltung von Studiengängen und Lernumgebungen. Aber das erfordert eine aufwändige Methodik: Anfangs- und Enderhebungen möglichst als Langzeitstudien und vor allem die Erfassung der Kontexte, in denen Lernen stattfindet sowie die individuellen Voraussetzungen und die gesellschaftliche Bedingtheit dieser Voraussetzungen. Hier ist die Entwicklung methodischer Konzepte ebenso gefragt wie die Gewinnung einer genügend großen Zahl von Probanden über einen langen Zeitraum, um dies für unterschiedliche Fächer und Institutionen möglichst im Ländervergleich leisten zu können. |
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| Anspruchsvoll war die Aufgabe, der sich 24 Erstsemester verschiedener ingenieurwissenschaftlicher Disziplinen der TU Hamburg Harburg gleich zu Beginn ihres Studiums stellten: Für ein mit Helium gefülltes Modell-Luftschiff sollten ein Antrieb sowie dessen Fernsteuerung über einen PC entworfen und realisiert werden. Zwei Teams „L.E.D Zeppelin“ und „Green Hornet“ traten gegeneinander an und schafften es bis Semesterende, die Aufgabe zu lösen und steuerten ihr Luftschiff bei der Abschlusspräsentation erfolgreich durch einen Parcours. Beim interdisziplinären Bachelor-Projekt, welches im Wintersemester 2012 erstmals angeboten wurde, geht es darum, eine herausfordernde Aufgabe in weitgehender Eigenverantwortung konzeptionell zu bearbeiten und praktisch umzusetzen. Die freiwillige Projektarbeit soll den Studierenden die Möglichkeit bieten, im Grundlagenstudium neben fachlichen Kenntnissen auch außerfachliche Kompetenzen zu erwerben und sich in der Rolle eines Ingenieurs im Team auszuprobieren. Den Studierenden stand ein Team aus mehreren Fachexperten, Werkstattmitarbeitern und Mitarbeiterinnen des „Zentrums für Lehre und Lernen“ (ZLL), wo das interdisziplinäre Bachelorprojekt konzipiert worden war. Aufgrund des erfolgreichen Pilots soll das Bachelor-Projekt mittelfristig curricular verankert werden. Dies ist aufgrund des dekanatsübergreifenden Charakters noch eine Herausforderung. Auf jeden Fall ist für das kommende Wintersemester eine Neuauflage geplant. Weitere Informationen finden Sie hier. |
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| Die periodische Publikation „nexus impulse für die Praxis“ gibt allen an der Studienreform beteiligten Hochschulakteuren in prägnanter Form wissenschaftlich fundierte Informationen zu Leitbegriffen guter Lehre sowie praktische Anregungen für die Studienganggestaltung an die Hand. Zwei neue Ausgaben "Lernergebnisse praktisch formulieren" sowie "Vielfalt gestalten und Chancen nutzen - Diversität in Studium und Lehre" stehen unter www.hrk-nexus.de/impulse zum Download bereit. Als Printausgabe können die nexus impulse per Mail an nexus(at)hrk.de bestellt werden. |
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| Die Leistungen von Studierenden sollten anhand von klaren und verbindlich vereinbarten Lernergebnisse beurteilt werden. So lautet eine von 16 Empfehlungen einer hochrangigen Expertengruppe, die unter Leitung der früheren Präsidentin Irlands Mary McAleese die EU-Kommission zum Thema „Modernising Higher Education“ berät. In ihrem Report fordert die Expertengruppe zudem, dass alle Lehrenden an Hochschulen bis zum Jahr 2020 eine zertifizierte didaktische Ausbildung erhalten sollen. Angeregt wird eine „Europäische Akademie für Lehre und Lernen“. Lehrkompetenz sollte bei Berufungen und Beförderungen eine Rolle spielen und Hochschulen sollten ermutigt werden, das Feedback der Studierenden stärker für Verbesserungen in der Lehre zu nutzen. |
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| Die Hochschulen stehen vor der Herausforderung, transparente, zügige Anerkennungsverfahren und eine entsprechende Qualitätssicherung zu etablieren. Insbesondere bei der Umsetzung der Lissabon-Konvention und ihrer Grundsätze besteht im Detail noch Informations- und Klärungsbedarf. Neue Publikationen des Projekts nexus bieten Hochschulen und Studierenden Hilfestellung. Der Flyer „Auslandsstudium und Anerkennung“ klärt Studierende über ihre Rechte und Pflichten bei der Anerkennung von im Ausland erworbenen Studienleistungen auf. Der Leitfaden für Hochschulen, der in einer Kurz- und einer Langfassung vorliegt, klärt über die Grundlagen der Lissabon-Konvention auf und enthält Vorschläge zur Gestaltung von verbindlichen und transparenten Anerkennungsverfahren. Die Publikationen wurden erstmals im Rahmen der nexus-Tagung "Studentische Mobilität Fördern! Herausforderungen und Chancen der Anerkennungspraxis an Hochschulen" im Juli 2013 vorgestellt. Die Publikationen können unter www.hrk-nexus.de/anerkennung heruntergeladen oder als Druckfassung direkt beim Projekt nexus nexus(at)hrk.de bestellt werden. Die Langfassung des Leitfadens ist eine reine Online-Publikation.
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Matthias Klatt/Sabine Koller (Hrsg.): Lehre als Abenteuer. Anregungen für eine bessere Hochschulausbildung |
| Lust auf neue Wege in der Lehre und Inspiration für die Praxis macht ein Buchprojekt der Jungen Akademie an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. In „Lehre als Abenteuer“ berichten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in 40 Essays quer durch die Disziplinen, wie sie innovative Lehransätze für sich entdeckt sowie Lehrkonzepte und -formate entwickelt und umgesetzt haben. Dabei geht es nicht um pauschale Rezepte, sondern um individuelle Erfahrungen, Begeisterung und mutiges Ausprobieren. Matthias Klatt/Sabine Koller (Hrsg.): Lehre als Abenteuer. Anregungen für eine bessere Hochschulausbildung, Campus: Frankfurt am Main 2012.
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| Im September erscheint die erste Ausgabe der „Zeitschrift für Didaktik der Rechtswissenschaft - ZDRW“. Die Gründer, sieben junge Juristinnen und Juristen, wollen eine Brücke zwischen der allgemeinen Hochschuldidaktik, der rechtswissenschaftlichen Fachdidaktik und der Rechtswissenschaft schlagen. Entsprechend sind neben der Rechtswissenschaft auch alle Disziplinen, die Lehr-Lern-Prozesse erforschen, aufgerufen, Beiträge einzureichen. Ab 2014 soll die Zeitschrift im Nomos Verlag vierteljährlich erscheinen. |
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| Kompetenzorientierte Prüfungsformen erfordern ein Umdenken: Dies wurde bei den fachspezifischen Workshops der Zwischenbilanztagung des HRK-Projekts nexus im Juli in Köln deutlich. In diesen schrieben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fachspezifische Lernergebnisse und leiteten daraus entsprechende Prüfungsaufgaben ab. Dabei formulierten sie auch die Herausforderungen für die Hochschulen, die sich durch die Ausrichtung auf Lernergebnisse ergeben. Bei der Auswahl der Prüfungsformate werde noch zu oft konventionell gedacht, merkten Vertreterinnen und Vertreter der Ingenieurwissenschaften an. Auch im Workshop zu Medizin und Gesundheitswissenschaften plädierten die Teilnehmenden für mehr Mut, neue Lehr- und Prüfungsformen auszuprobieren. Edith Hansmeier von der der FH Köln fasste dies in einem Aufruf an die Fakultäten zusammen, ihre Freiheiten selbstbewußter zu nutzen. Ergänzt wurde dieser programmatische Aufruf durch die Forderung von Florian Kaiser vom Dachverband der europäischen Studierendenschaften ESU, Studierende stärker an der Gestaltung der Lehre zu beteiligen. Die Dokumentation der 50 eingereichten Poster, sowie der Workshopergebnisse ist zugänglich unter www.hrk-nexus.de/zwischenbilanztagung2013. |
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| Im Zuge des demographischen Wandels wird es zunehmend wichtiger, mehr beruflich Qualifizierte für ein Studium zu gewinnen. Die sich daraus für die Hochschulen ergebenden Chancen und Herausforderungen standen im Mittelpunkt einer Tagung des Projekts nexus in Berlin. Dabei wurde unter anderem eine stärkere Professionalisierung und wissenschaftliche Fundierung des Themenbereichs Anrechnung beruflich erworbener Kompetenzen gefordert. Zudem sei eine umfassende Qualitätssicherung nötig. Eine Tagungsdokumentation finden Sie hier. |
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| Den Kontakt zwischen Hochschulen und Wirtschaftsunternehmen weiter zu intensivieren war das Ziel des Info-Abends „Hochschule Wirtschaft“, Mitte Juli in den Räumen der Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen, bei dem rund 80 Vertreterinnen und Vertreter aus Unternehmen und Hochschulen zusammenkamen. Inspiriert war die Veranstaltung durch eine Kooperation des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) und des Projekts nexus. Die nächste Veranstaltung findet am 26. November in Erfurt statt. Weitere Informationen unter www.hrk-nexus.de/studiumundpraxis
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| 186 Hochschulen aus allen Bundesländern erhalten Mittel aus dem Bund-Länderprogramm „Qualitätspakt Lehre“. Um die Vernetzung der Projekte und das wechselseitige Lernen zu fördern, lud das BMBF Anfang Juli zur Programmkonferenz nach Berlin ein. Bei seiner Eröffnung unterstrich Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im BMBF, den Beitrag, den das Bund-Länder-Programm zur Verbesserung der Lehre in der Breite gebe. So seien deutschlandweit gut 3.000 neue Stellen geschaffen worden. HRK-Vizepräsident Metzner forderte unter anderem, eine nachhaltige Finanzierung für die jetzt entstehenden Projekte. |
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| In der Diskussion über die Arbeitsmarktrelevanz von Studiengängen und die Beschäftigungsfähigkeit von Absolventinnen und Absolventen darf das Prinzip der wissenschaftlichen Ausbildung durch die Hochschulen nicht aus den Augen verloren werden. Dies betonte HRK-Vizepräsident Prof. Dr. Holger Burckhart im Rahmen der nexus-Tagung „Persönlichkeiten für den Arbeitsmarkt wissenschaftlich qualifizieren“. Die Konferenz brachte im Juli Hochschulen, Unternehmen und Verbände zusammen. Ein zweiter Tagungsteil am 17. September 2013 widmet sich der Umsetzung von Praxiselementen im Studium. Zur Dokumentation der Tagung gelangen Sie hier. |
Foto: adamci/sxc |
| Frage: Die Bearbeitungszeit der Master-Thesis beträgt an unserer Hochschule drei Monate. In Ausnahmefällen kann diese auf bis zu sechs Monate heraufgesetzt werden, etwa wenn der Rücklauf von Fragebögen bei empirischen Arbeiten abgewartet werden muss. Die Verzögerung und deren Dauer sind von den Studierenden mit dem Antrag glaubhaft zu machen. Eine gleichzeitige Erhöhung des Workloads und der zu erwerbenden ECTS findet jedoch nicht statt. Steht dies im Einklang mit KMK-Vorgaben?
Antwort von nexus: Eine Regelung, die in begründeten Ausnahmefällen die Bearbeitungszeit einer Masterthesis für die Studierenden verlängert, kann die Studierbarkeit des Studiengangs verbessern und ist als flexible Lösung begrüßenswert. Sofern es sich bei der Verlängerung darum handelt, dass Teilzeit an der Masterthesis gearbeitet wird oder in der Arbeitszeit Unterbrechungen eingebaut werden, bleibt der Workload gleich. Es ist nicht möglich, von den Studierenden mehr zeitlichen Arbeitsaufwand zu verlangen, als ihnen in ECTS angerechnet wird. Allerdings ist darauf zu achten, dass die Verzögerungen nicht grundsätzlich die Regelstudienzeit des Studiengangs verlängern, da sich Studierende darauf verlassen können müssen, diesen in der angegebenen Regelstudienzeit absolvieren zu können. Der Studiengang muss also auch Masterarbeitsthemen ermöglichen, die in der Normalbearbeitungsdauer zu erledigen sind. Dieses ist besonders für BAföG-Empfänger/innen wichtig. Insofern kommt es bei Ihrer Regelung darauf an, welchen Zweck diese erfüllen soll. Soll ein flexibleres Studieren für begründete Ausnahmefälle im Sinne der Studierenden ermöglicht werden, so erscheint uns die angestrebte Lösung sinnvoll; soll die studentische Arbeitsbelastung hierüber erhöht werden, so wäre diese Regelung nicht mit den Rahmenvorgaben der Kultusministerkonferenz vereinbar.
Wenn Sie auch eine Frage an das nexus-Team haben, schreiben Sie bitte eine Mail an nexus@hrk.de. |
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| Herausgeber: Projekt nexus - Konzepte und gute Praxis für Studium und Lehre der Hochschulrektorenkonferenz, Ahrstraße 39; 53175 Bonn
Telefon: 0228 / 887-198
E-Mail: nexus@hrk.de
Internet: www.hrk-nexus.de
Verantwortlich: Dr. Peter A. Zervakis
Redaktion: Dorothee Fricke
Die Verantwortung für die Inhalte der Fremdbeiträge tragen die jeweiligen Autoren. |
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