|
Dr. Peter A. Zervakis, Projektleiter nexus |
| Es hat sich an deutschen Hochschulen einiges getan: Mit der Einführung der gestuften Studienabschlüsse Bachelor und Master wurden zugleich auch Lehrmethoden entrümpelt, Studiengänge modernisiert und die Praxisorientierung gestärkt. Angesichts der vielen Veränderungen in der Hochschullandschaft aber den Überblick zu behalten, fällt gewiss auch Fachleuten nicht immer leicht. Mit der neuen Website unseres Projekts nexus ( www.hrk-nexus.de) möchten wir künftig die Entwicklungen in Studium und Lehre begleiten, dokumentieren und in die Breite tragen. Dazu bieten wir Meldungen, Studien und Hintergrundmaterial zu zentralen Themen wie Durchlässigkeit, Diversität oder Arbeitsmarktrelevanz oder auch zu einzelnen Fächern an. Das Herzstück unserer Website ist die stetig wachsende Sammlung von kreativen Konzepten und Beispielen aus der Praxis, die auf vorbildliche Weise die Studienreform umsetzen. Wir möchten Sie gerne dazu ermuntern, uns Ihre Good-Practice-Beispiele mitzuteilen – wir freuen uns auf Ihre Vorschläge! Viel Spaß beim Stöbern auf unserer neuen Website!
Ich wünsche Ihnen geruhsame Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr! Ihr
|
Foto: Dominik Fritz/Uni Bonn |
| Im Zuge der zweiten Runde des "Qualitätspakt Lehre" werden insgesamt 102 Universitäten, Fachhochschulen sowie Kunst- und Musikhochschulen vom Bund gefördert. Ab dem kommenden Sommersemester erhalten sie 400 Millionen Euro für Projekte und Maßnahmen zur Verbesserung der Studienqualität, etwa die Einstellung zusätzlichen Personals, Weiterbildung von Lehrenden oder Beratungsangebote für Studierende. Nach einer positiven Auswertung der geförderten Maßnahmen ist eine weitere Finanzierung ab 2017 bis maximal 2020 möglich.
Mehr Informationen auf den Internetseiten des BMBF. |
|
| In Deutschland ist die gestufte Studienstruktur mit Bachelor und Master weitgehend Normalität geworden: 85 Prozent aller Studiengänge an deutschen Hochschulen führen zu den Abschlüssen Bachelor oder Master. Dies geht aus einer aktuellen Statistik der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hervor. Demnach bieten die deutschen Hochschulen mittlerweile über 13.000 Bachelor- und Masterstudiengänge an. Zum Wintersemester 2010/2011 haben sich 78 Prozent der Studienanfängerinnen und -anfänger in Bachelor- oder Masterstudiengängen immatrikuliert. Im Prüfungsjahr 2010 machten über 40 Prozent aller Absolventinnen und Absolventen einen Bachelor- oder Master-Abschluss.
Die HRK-Publikation „Statistische Daten zu Bachelor- und Masterstudiengängen – Wintersemester 2011/2012“ steht hier zum Download bereit ( PDF, 84 Seiten, 1,68 MB). Gedruckt ist die Broschüre in der HRK-Reihe „Statistiken zur Hochschulpolitik“ als Nr. 2/2011 und kann im Sekretariat der HRK bestellt werden: publikationen@hrk.de. |
Foto: mOphp/sxc |
| Seit Monaten wurde über sie spekuliert und diskutiert: Die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger im Wintersemester 2011/2012. Nachdem in diesem Jahr die doppelten Abiturjahrgänge aus Nordrhein-Westfalen sowie zusätzliche Studienbewerber aufgrund der ausgesetzten Wehrpflicht in die Hörsäle strebten, war mit einem Rekordwert zu rechnen. Ende November veröffentlichte das Bundesamt für Statistik in Wiesbaden eine erste amtliche Zahl: Demnach studieren zum Wintersemester 2011/12 etwa 2,4 Millionen Studierende an deutschen Hochschulen. Dieses Hoch bedeutet einen Zuwachs von 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, also 167.000 Studierende mehr. Die Zahl der Studienanfänger ist die zentrale Größe für den Hochschulpakt II, mit dem Bund und Länder von 2011 bis 2015 das Studium von bis zu 335.000 zusätzlichen Anfängerinnen und Anfängern finanzieren.
Mehr Informationen in den Schnellmeldungsergebnissen des statistischen Bundesamtes ( PDF, 16 Seiten, 385 KB). |
Foto: omacaco/sxc |
| Bundesweit demonstrierten im November mehrere tausend Schüler und Studierende für bessere Lernbedingungen. In Berlin beteiligten sich etwa 2.000 Menschen an einer Demonstration. Nach Angaben des Bündnisses Bildungsstreik fanden in 30 Städten Aktionen statt. Dabei wurden mehr Investitionen in Schulen und Hochschulen, kostenloser und freier Zugang zu Bildung sowie mehr Transparenz und Mitbestimmung gefordert. Die Zahl der Protestierenden lag weit unter denen vergangener Jahre. Damals konzentrierte sich die Kritik auf eine zu hohe Prüfungsdichte und mangelnden Freiraum im Bachelor. Als Reaktion hatten die Hochschulen runde Tische und Kommissionen unter Einbeziehung der Studierenden eingerichtet und gemeinsam die Studienprogramme überarbeitet.
|
|
| 2008 und 2009 machten 59 Prozent der Studierenden an Universitäten ihren Bachelor innerhalb der dort überwiegend geltenden Regelstudienzeit von sechs Fachsemestern. Im Studienjahr 2007 waren es noch knapp die Hälfte. Dies ist eines der Ergebnisse einer Studie des Wissenschaftsrates über die Entwicklung der Fachstudiendauer an Universitäten und Fachhochschulen. Erstmals wurden dabei für den Prüfungszeitraum 2007 bis 2009 Unterschiede zwischen Fächern und Hochschulen in den Bachelor- und Masterstudiengängen untersucht.
Die Studien (Für Universitäten und Fachhochschulen) sind auf den Internetseiten des Wissenschaftsrats als PDF verfügbar. |
|
| Die als Teilaspekt des CHE-Hochschulrankings erstmals 2006 veröffentlichte Untersuchung prüft die Praxisorientierung und die Vermittlung methodischer und sozialer Kompetenzen der neuen Studienprogramme. Insgesamt wurden knapp 1.700 Studiengänge von 70 Universitäten und 178 Fachhochschulen (bzw. Fachhochschulstandorten) bewertet, davon 62 % Bachelor- und 38 % Masterstudiengänge. Dabei liegt der Schwerpunkt auf technisch-ingenieurswissenschaftlichen und wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen.
Die Studie ist als PDF (19 Seiten, 207KB) erhältlich. |
|
| Bis Ende November konnten Studierende aus Nordrhein-Westfalen an einer Online-Befragung des Wissenschaftsministeriums zur Studierendenzufriedenheit teilnehmen. Nach Angaben des Ministeriums füllten rund 20.000 Studierende den Online-Fragebogen aus und gaben fast 15.000 Kommentare ab. Erste Ergebnisse der Befragung sollen zum Ende des Wintersemesters vorgestellt werden. Wie NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze in einem Video auf der Online-Plattform erläutert, fließen die Erkenntnisse aus der Befragung in die Weiterentwicklung der Studienqualität und in die Novellierung des nordrhein-westfälischen Hochschulgesetzes ein.
Mehr Informationen unter www.besser-studieren.nrw.de
|
Foto: topfer/sxc |
| Über hohe Arbeitsbelastung, Stress und Erschöpfungszustände klagen heute viele Studierende. Mit der Publikation „Rückenwind. Was Studis gegen Stress tun können“ hat das House of Competence am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) in Zusammenarbeit mit der Techniker Krankenkasse einen Ratgeber erstellt, der Studierenden helfen möchte, mit den hohen Anforderungen im Studium besser umzugehen. Auf Grundlage neuester psychologischer, sportwissenschaftlicher und sozialempirischer Untersuchungen werden Ursachen und Folgen von Stress beleuchtet. Anregungen zum Zeitmanagement, zur Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit oder zu Bewegungsübungen werden anschaulich vermittelt.
Die Studie steht als PDF (119 Seiten, 3,09MB) zum kostenlosen Download bereit. |
|
| Lerntechniken, Berufsorientierung, interkulturelle Kompetenz und vieles mehr: 2011 hat die Universität Hohenheim das Angebot kostenloser Zusatz-Seminare für Studierende auf knapp 500 nahezu verdoppelt. Dabei melden sich die Studierende auf der eigens eingerichteten F.I.T.-Webseite online für Seminare an und drucken nach dem Kurs ihr Zertifikat aus. F.I.T. steht für Fähigkeiten, Interessen, Talente. Eine Besonderheit ist das „Seminar-on-Demand“: Auf der F.I.T.-Website können Studierende Vorschläge für benötigte Seminare einreichen und um weitere Teilnehmer werben. Sobald ein Schwellenwert erreicht ist, richtet die Universität das Seminar ein. Diese und andere Maßnahmen zur Verbesserung der Lehre sind Teil des Projekt „Humboldt Reloaded“ und werden mit 7,5 Millionen Euro aus dem Qualitätspakt Lehre des Bundesministeriums für Bildung Forschung gefördert.
Mehr Informationen auf den Internetseiten der Universität Hohenheim |
Prof. Dr. Wilfried Schubarth (Foto: Privat) |
| Prof. Dr. Wilfried Schubarth, Profilbereich „Bildungswissenschaft“ der Universität Potsdam, zum Thema Praxisorientierung im Studium.
Welche Bedeutung hat Ihrer Meinung nach Praxisorientierung für die Qualität eines Studiums? „Nichts ist praktischer, als eine gute Theorie.“ Wer kennt nicht die Argumente, die den Wert der „Theorie“ belegen sollen. Der vermeintliche Dualismus von Theorie und Praxis ist längst jedoch nicht mehr zeitgemäß. Im Gegenteil: Von einer systematischen Verknüpfung von theoretischen und praktischen Elementen schon während des Studiums profitieren alle Beteiligten: zuallererst die Studierenden, die sich ein praxisnahes Studium wünschen, die Wirtschaft, die vermehrt handlungskompetente Fachkräfte benötigt, aber auch die Hochschule selbst, die wissenschaftlich qualifizierte AbsolventInnen für den Arbeitsmarkt (aus)bilden will und durch Praxisbezüge zugleich Anregungen für Forschung und Lehre erhält.
Argumente für eine Erhöhung der Praxisorientierung im Studium liefern die neuere Lehr-Lern- sowie die hochschuldidaktische Forschung, die zur Überwindung von „trägem“ Wissen (sog. Bulimielernen) für einen kontextgebundenen Wissenserwerb plädieren, der praktische Erfahrungen des Lernenden einbezieht und dessen subjektiven, eigenständigen Lernzugang betont. Dies entspricht auch der mit der Bologna-Reform verbundenen verstärkten Kompetenzorientierung, die die Entwicklung von Handlungskompetenzen und den Anwendungsbezug des Wissens, sowohl für das Studium als auch für das künftige Berufsfeld, hervorhebt.
Was wären die konkreten Anforderungen an ein „praxistaugliches“ Studium? Fachliche, methodische, soziale und personale Kompetenzen sollten nicht nur in der Theorie behandelt, sondern auch in konkreten Handlungsfeldern erprobt und entwickelt werden. Dazu bieten sich innerhalb und außerhalb der Hochschule vielfältige Möglichkeiten an. So ist die Hochschule selbst ein häufig unterschätztes Praxisfeld, in dem Handlungskompetenzen erworben werden können, z.B. durch Praxissimulation, Rollenspiele, fallbasierte Lehre oder Projektarbeit. Kompetenzen zum Theorie-Praxis-Transfer werden auch durch kompetenzorientierte Prüfungsformen gefördert. Auch in forschungsbezogenen Angeboten, z.B. dem Forschenden Lernen oder Praxisforschungsprojekten, lassen sich Praxisbezüge gut herstellen.
Welche Bedeutung haben Praktika für den Erwerb von Praxiserfahrung? Praktika stellen eine besonders intensive Form der Verbindung von Theorie und Praxis dar. Wie unser Forschungsprojekt ProPrax zur Professionalisierung von Praxisphasen nachweisen konnten, fördern Praktika sowohl die Berufsorientierung als auch die Kompetenzzentwicklung. Praktika wirken jedoch nicht per se, vielmehr hängt deren Wirksamkeit von der Qualität der Vorbereitung, Begleitung und Nachbereitung der Praktika ab. Hier sind sowohl die Praktikumseinrichtungen als auch die Hochschulen gefragt, z.B. über Kooperationsverein¬barun-gen, Praktika im Curriculum zu verankern und diese als Indikator für Studienqualität zu professionalisieren. Auf diese Weise können Praktika und Praxisbezüge zur Berufsqualifizierung wie zur wissenschaftlich qualifizierten (Aus)bildung der Studierenden beitragen.
Mehr Informationen zum Projekt ProPrax unter www.uni-potsdam.de/proprax |
Foto: adamci/sxc |
| Frage an nexus: Müssen auf dem Transcript of Records (ToR) die Titel der Veranstaltungen, die zu dem Modul gehören, ausgewiesen werden oder kann auch der Modulinhalt dort ausgewiesen werden? Wo ist rechtsverbindlich festgelegt, was genau auf dem ToR stehen muss?
Antwort: Zur Gestaltung eines ToR gibt es keine rechtsverbindliche Vorschrift. Die Ausstellung ist lediglich indirekt über das (verbindliche) Diploma Supplement festgelegt. Der Aufbau eines ToR ergibt sich aus verschiedenen Quellen: Auf den Internetseiten der Europäischen Kommission ist ein Muster eines ERASMUS-Transcript of Records eingestellt. Auch der ECTS Users‘ Guide widmet dem ToR (Datenabschrift) ein Unterkapitel. Beide Quellen unterscheiden nicht eindeutig zwischen Titel und Inhalt. Deswegen hat die Hochschulrektorenkonferenz in ihrem Beschluss „ECTS im Kontext: Ziele, Erfahrungen und Anwendungsfelder“ festgehalten, dass das ECTS-transcript of records die bestandenen Studienleistungen mit Inhalt, Umfang und Studienerfolg (Titel, Kreditpunkte, Note) verzeichnen solle.
Werden im ToR Module abgebildet, stellt sich die Frage nach Inhalt oder Titel nicht; nur wenn einzelne Lehrveranstaltungen aufgenommen werden, kann es zu redundanten Angaben kommen.
Die genaue Ausgestaltung des ToR unter Beachtung der oben genannten Empfehlungen liegt letztlich in der Verantwortung der einzelnen Hochschulen.
Haben Sie auch eine Frage an das nexus-Team? nexus@hrk.de |
Dr. Carita Blomqvist (Foto: nexus/Dr. Dirk Frank) |
| Von Dr. Carita Blomqvist, National Board of Education Finland (NBE), President of the Bureau of the Lisbon Recognition Convention. Dr. Blomqvist eröffnete als Hauptrednerin die internationale nexus-Masterkonferenz.
Being the only intergovernmental treaty that is applied in the European Higher Education Area, the Lisbon Recognition Convention (LRC) and its subsidiary texts have become the main standard for the recognition of educational qualifications. The key elements in establishing the European Higher Education Area are readable and comparable degrees, qualifications frameworks, improved quality assurance, mobility, a European dimension in higher education and the attractiveness of European higher education. It will be difficult to achieve these aims without fair and effective recognition.
To offer guidance and to ensure that the implementation in different countries is as similar as possible, the LRC Committee has adopted subsidiary texts to the Convention. These subsidiary texts cover a wide range of issues: international access qualifications, criteria and procedures for the assessment of foreign qualifications and periods of study, the code of good practice in the provision of transnational education and the recognition of joint degrees.
A welcome boost to recognition of qualifications The Bologna Process has created a degree of uniformity across higher education systems. There is greater transparency and more information available than before. The application of the European Credit Transfer and Accumulation System as well as other transparency instruments, like the Diploma Supplement, is wide-spread and their use is more consistent than before. The Bologna Process has given a welcome boost to recognition of qualifications and there have been positive developments in international recognition.
Clear and reliable information necessary Despite this, there are many challenges. Too often a qualification is not recognised or is only partly recognised for reasons that cannot be justified. One of the remaining concerns is clear and reliable information. There may be uncertainty about the relevance or reliability of available information concerning education systems, institutions and qualifications. Changes and reforms which have taken place may even have increased the complexity of and the need for information. Too often, the concept of substantial difference is applied when the reasons for non-recognition lie in the perceived quality of studies, the relevance of information or other differences that do not constitute a substantial difference.
When looking ahead, the need to build on existing tools and to implement them to their full potential is emphasised. We need to focus on common problems and develop ways to solve them. We need to co-operate in order to reach agreement on recommendations for good practice. It is also important to openly compare recognition practices and learn from good practices elsewhere. Our progress should be assessed in a transparent and consistent way.
Respect for other education systems Generally, the attitudes have shifted from seeking equivalency towards recognition. There is a trend toward due consideration of foreign qualifications on their own merit, and on the basis of their function and legal rights in their system of origin. To achieve this, it is necessary to have reliable and relevant information and true expertise from those making these decisions – and, not least: respect for and an open mind towards other education systems.
A manual that contains guidelines on all aspects of the recognition of qualifications and that aims to provide ENIC/NARIC networks with a practical tool to assist them in their recognition work has been developed in the European Area of Recognition Project (EAR).
The EAR manual aims to create more clarity regarding recognition practices in Europe and to contribute to a joint recognition area of higher education, in which European countries apply similar methods in the recognition of qualifications, based on commonly agreed guidelines. |
|
| Gibt es einen Europäischen Master? Diese Frage diskutierten 250 Expertinnen und Experten für Bildungs- und Hochschulpolitik in Berlin auf einer internationalen Fachtagung des Projekts nexus. Seit der ersten Masterkonferenz der HRK in Helsinki 2003 seien die Masterprogramme vergleichbarer geworden und wiesen trotz Vielfalt ein hohes Maß an gemeinsamen Strukturen auf, so die Einschätzung der Teilnehmenden. Doch durch die Vielfalt sei zugleich ein Bedarf an Orientierung und Information entstanden. Es müsse noch viel deutlicher gemacht werden, welche Inhalte und Berufsperspektiven ein Masterprogramm konkret biete. Die Qualität des Studienangebots müsse anhand verständlicher Kriterien leicht zu beurteilen sein. Der Master müsse allerdings auch noch stärker der Heterogenität der Studieninteressierten Rechnung tragen, so die Forderung. Zugänge für sozial benachteiligte Gruppen müssten erleichtert, Übergänge durchlässiger und Anerkennungsverfahren von beruflich erworbenen Kompetenzen unbürokratischer gestaltet werden. Im Rahmen des Lebenslangen Lernens erhalte der Master eine zentrale Bedeutung für die Teilhabe an wissenschaftlicher Bildung und am Arbeitsmarkt. Die Nachfrage nach Masterstudiengängen werde in den nächsten Jahren auf jeden Fall noch steigen.
Die Präsentationen und Vorträge der Tagung im Internet unter: www.hrk-nexus.de/masterkonferenz |
|
| Eines der Kernziele der europäischen Studienreform ist die Erhöhung der Mobilität von Studierenden. Dazu muss die Anerkennung von Studienleistungen, die im Ausland erbracht wurden, möglichst klar und verlässlich geregelt sein. Wie kann das innerhalb des Europäischen Hochschulraums am besten sichergestellt werden? Mit diesem Thema beschäftigten sich 200 Expertinnen und Experten aus Hochschuleinrichtungen, Wissenschaftsorganisationen und Qualitätssicherungsagenturen auf Einladung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) in Bonn. Nötig sei, so der Tenor der Veranstaltung, vor allem eine pragmatische Anwendung der Vergleichskriterien. Die Gleichwertigkeit, nicht die Gleichartigkeit von Studienleistungen müsse in der Praxis über die Anrechnung entscheiden. Die Anerkennungspraxis solle von Vertrauen in die Qualität anderer nationaler Wissenschafts- und Studiensysteme geprägt sein.
Weitere Informationen unter www.hrk-nexus.de/herbsttagung |
Foto: pipp/sxc |
| Auf der Abschlusstagung des vom BMBF geförderten Forschungsprojekts zur "Professionalisierung der Praxisphasen in außeruniversitären Lernorten" (ProPrax) an der Universität Potsdam stand ein zentraler Aspekt der europäischen Studienreform im Zentrum der Diskussion: Die Vermittlung berufsqualifizierender (fachliche, methodische und soziale) Kompetenzen in den Bachelorstudiengängen. Dabei stehen die Hochschulen in einem Spannungsfeld zwischen den Anforderungen des Arbeitsmarkts und dem traditionellen Bildungsanspruch. Die Befunde lassen zwar darauf schließen, dass die Praxisphasen bei der bisherigen Umstellung auf die neuen gestuften Studiengänge keine substantielle Stärkung erfahren haben. Allerdings gilt es, größere Differenzierungen zwischen Universitäten und Fachhochschulen sowie zwischen den Fachkulturen zu beachten. In Längsschnittstudien verschiedener Studiengänge, einschließlich Lehramt, konnte jedoch nachgewiesen werden, dass Praxisphasen die Berufsorientierung und Kompetenzentwicklung der Studierenden fördern. Darauf aufbauend empfahlen die Experten, die Praxisphasen im Studium stärker auch curricular zu verankern, didaktisch auszugestalten und mit Unterstützung von Wirtschaft und Politik weiter zu professionalisieren. Darüber hinaus sollte auch die Lehre generell stärkere Praxisbezüge wie z.B. Projektstudium oder forschendes Lernen integrieren. So lassen sich die Studierenden wissenschaftlich fundiert und kompetenzorientiert für die beruflichen Anforderungen des Arbeitsmarkts ganzheitlich qualifizieren.
Mehr Informationen zum BMBF-Projekt "ProPrax" unter www.uni-potsdam.de/proprax
Beachten Sie auch das Gespräch mit Prof. Dr. Wilfried Schubarth von der Universität Potsdam zum Thema Praxisorientierung im Studium in diesem Newsletter. |
Cover Tagungsflyer / Uni Frankfurt |
| Wie können Hochschulen soziale Unterschiede wahrnehmen, ohne Stereotypisierung festzuschreiben? Eine zentrale Frage, die Hochschulen vermehrt mit systematischem Diversity-Management zu beantworten versuchen. Wie diese aussehen können, diskutierten rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der vom Gender Büro der Goethe Universität Frankfurt a. M. ausgerichteten Tagung. Am ersten Tag wurde Diversität an Hochschulen aus unterschiedlichen theoretischen und inhaltlichen Blickwinkeln beleuchtet, der zweite Tag bot Gelegenheit, Umsetzungsstrategien von Diversity vorzustellen und zu diskutieren. Ein Beispiel war das Modellprojekt „Diskriminierungsfreie Hochschule“: Anhand des Projekts sollen Indikatoren entwickelt werden, die benachteiligende Strukturen und Mechanismen deutlich machen. Weitere besprochene Projekte und Maßnahmen waren Diversity Policies an der Uni Frankfurt und Diversity an der Uni Bremen.
Mehr zu dieser Veranstaltung finden Sie auf den Internetseiten der Universität Frankfurt a.M.. |
|
| Das „Lise-Mentoring-Netzwerk“ ist ein bundesweites Netzwerk für Mentoringprogramme mit den Schwerpunkten „Gender“, „Diversity“ und „MINT-Förderung“. Auf der Tagung wurden verschiedene Projekte aus dem Lise-Netzwerk vorgestellt. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Tagung sind überwiegend in Mentoringprogrammen an Hochschulen beschäftigt und gingen in Vorträgen und Workshops den zentralen Fragen der Tagung nach: Wie können Frauen mit Einwanderungsgeschichte unterschiedlicher Herkunft gemeinsam gefördert und für die Natur- und Ingenieurwissenschaften begeistert werden? Wie kann das Interesse von Schülerinnen für ein mathematisch-naturwissenschaftliches Studium gesteigert werden? Was macht ein gutes Mentoring aus und wie kann man Mentoring mit „Diversity“ verknüpfen? Auf der Tagung wurden außerdem Qualitätsmerkmale von Mentoringprogrammen erarbeitet. In den praxisbezogenen Workshops zu den drei Dimensionen des Netzwerks (Gender, Diversity und MINT) wurden Beispiele und Ansätze aus Mentoringprogrammen verschiedener Hochschulen diskutiert und unter erkenntnisleitenden Fragestellungen erarbeitet.
Mehr Informationen auf den Internetseiten des Lise-Netzwerkes. |
|
|
26.-27.1.2012 — Berlin "Studium 2020: Positionen und Perspektiven" Fachtagung der Universität Duisburg-Essen, Universität Oldenburg, TU Dortmund sowie des BMBF-Verbundprojekts "STU+BE: Studium für Berufstätige - Erfolgsfaktoren für Lifelong Learning an Hochschulen". Moderation Martin Spiewak (DIE ZEIT). Anmeldung bis zum 20. Dezember 2011 unter www.studium2020.de
6.-7.3.2012 — Hamburg nexus-Fachtagung zusammen mit dem Verbund Norddeutscher Universitäten
20.-.21.3.2011 — Hamburg Prüfen auf dem Prüfstand: Prüfungskultur in der Rechtswissenschaft. Fachtagung des Zentrums für rechtswissenschaftliche Fachdidaktik der Universität Hamburg. Der Call for Paper als PDF
9.-11.5.2012 - Wien 7. Jahrestagung der Gesellschaft für Hochschulforschung (GfHf) zum Thema "Wissenschaft als Beruf - heute. Perspektiven des akademischen Nachwuchses in der Wissensgesellschaft". Der Call for Papers als PDF.
24.-25.5.2012 — Berlin 12. Jahrestagung 2012 des Arbeitskreises Evaluation und Qualitätssicherung Berliner und Brandenburger Hochschulen. Der Call for Papers als PDF. Abstracts sind bis zum 27.1.2012 an zfq(at)uni-potsdam.de zu senden. Mehr Informationen beim Zentrum für Qualitätsentwicklung für Lehre und Studium.
29.-30.11.2012 - Mainz "Teaching is Touching the Future" Internationale Tagung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz zusammen mit dem Gutenberg Lehrkolleg und der HRK. Themenschwerpunkt "Kompetenzorientierung" . Die HRK beteiligt sich an dieser Tagung als Mitorganisator. Weitere Informationen zum Programm und Call for Papers auf den Internetseiten der Universität Mainz.
Möchten Sie auf einen Termin hinweisen? nexus@hrk.de |
|
|