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nexus Newsletter 4/2018
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EditorialInterviewUmfrageAktuellesGood PracticeWerkstattRückschauTermine
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Tilman Dörr, Leiter des Projekts nexus Foto: nexus
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Neuer HRK-Präsident, weitere Förderung von nexus Liebe Leserin, lieber Leser,
mit Peter-André Alt hat die Hochschulrektorenkonferenz seit Anfang August einen neuen Präsidenten. Im exklusiven Interview für den nexus-Newsletter skizziert dieser seine Idee eines hochschulübergreifenden Kriterienkatalogs für gute Lehre. So sollen Hochschulen etwa bei Berufungen sicherstellen, dass die Lehrqualität vorangebracht wird. Ein gutes Studium zeichnet sich für Alt vor allem dadurch aus, dass das freie Denken erprobt und die Urteilsfähigkeit geschärft wird.
Wie das kritische Denken im Studium gefördert werden kann, haben wir auch Studierende gefragt und sehr persönliche Einblicke bekommen. Am Beispiel des Q-Programms der Berliner Humboldt-Universität zeigen wir, wie der wahrgenommenen Verschulung des Studiums entgegengewirkt und Freiräume für studentische Forschung bereits im Bachelorstudium geschaffen werden können.
Der kritische und konstruktive Austausch über Lehre und Studium steht auch im Fokus der Arbeit von nexus. Wir freuen uns sehr, dass das BMBF die Förderung von nexus bis Ende April 2020 verlängert hat. Für diese Zeit haben wir uns einiges vorgenommen: Unter anderem startet nexus ein Beratungsformat, das die Hochschulen bei der Umsetzung der Kompetenzorientierung unterstützen soll.
Im Juli habe ich die Leitung des Projekts nexus übernommen und freue mich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit und spannenden Austausch mit Ihnen!
Ihr Tilman Dörr
Mehr über das Projekt erfahren Sie unter www.hrk-nexus.de. Haben Sie Fragen oder Anregungen? |
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HRK-Präsident Prof. Dr. Peter-André Alt
Bild: HRK/David Ausserhofer
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„Wir brauchen verbindliche Kriterien für gute Lehre“Der Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Peter-André Alt hat im August die Präsidentschaft der HRK übernommen. Im Interview mit nexus spricht er unter anderem über die Idee einer neuen Plattform für die Lehre.
Auch wenn Sie heute nicht mehr regelmäßig vor Studierenden stehen, hat Ihre Zeit als Lehrender Sie sicherlich geprägt. Was war Ihnen persönlich in der Lehre besonders wichtig? Neben einem guten Überblickswissen als Basis für eine vertiefende wissenschaftliche Beschäftigung habe ich immer großen Wert auf das analytische Handwerkszeug, also die Vermittlung der methodischen Kompetenzen, gelegt. Es war mir wichtig, nicht nur Studierende in höheren Semestern zu unterrichten. Wer nur im Reich der Fortgeschrittenen unterwegs ist, mit denen man wissenschaftliche Diskussionen führen kann, entwickelt schnell eine Art Betriebsblindheit. Wenn Sie vor Erstsemestern stehen, werden Sie auch immer daran erinnert, was man alles nicht voraussetzen darf. Ein besonderer Reiz lag für mich auch darin, Studierende über mehrere Jahre zu begleiten und ihre Entwicklung zu verfolgen.
Welche Themen aus dem Bereich Studium und Lehre wollen Sie als HRK-Präsident besonders in den Fokus rücken? Zum einen die permanente Weiterentwicklung des Studiums und der Studienorganisation: Haben wir genug Studienplätze in den richtigen Bereichen? Wie können wir die Studierbarkeit gewährleisten? Zum anderen wird es darum gehen, verbindliche Kriterien für gute Lehre zu entwickeln und Anreize für eine Verbesserung der Lehre zu geben. Wir sollten in der HRK zu einem gemeinsamen Grundverständnis für die Qualität der Lehre und der Qualitätssicherung kommen. Ich denke da an zehn Kriterien für gute Lehre, auf die wir uns verständigen und die dann überprüft werden können. Das wäre auch ein starkes Zeichen gegenüber der Politik.
Welche Kriterien könnten das sein? Wie sollen diese verankert und überprüft werden? Ein Punkt könnte etwa sein, dass Hochschulen bei Berufungen sicherstellen, wie die Qualität der Lehre vorangebracht wird. Die Kriterien sollten einfach sein und man muss erkennen können, ob eine Hochschule ihnen genügt. Ich denke da an ein Ampelsystem: Steht alles auf Grün, gibt es etwas zu tun oder sind Alarmzeichen da? Für die Überprüfung und ständige Weiterentwicklung der Kriterien brauchen wir eine Plattform, die ich mir sehr gut bei der HRK angesiedelt vorstellen könnte.
Spielen Sie damit auf die Idee einer neuen permanenten Institution für die Lehre an? Genau, der Bund hat das ins Spiel gebracht, wir haben es kritisch gesehen, aber ich glaube, dass wir gar nicht so weit voneinander entfernt sind. Wir wollen keine Überorganisation und keinen permanenten Wettbewerb mit Antragsdynamik. Wir als Hochschulsystem und auch die Politik haben aber ein Interesse an einer gewissen Verbindlichkeit. Die HRK wäre in der Lage, diese zu erzeugen und zu gewährleisten.
Eine Kritik am heutigen Studium - insbesondere am Bachelor - ist, dass Persönlichkeitsbildung und kritisches Denken häufig auf der Strecke bleiben: Wie können diese Aspekte gestärkt werden? Viele Bachelorstudiengänge der ersten Generation waren sicher überlastet. Inzwischen sind viele Studiengänge wieder ‚entlüftet‘ worden und seitdem läuft es durchweg gut. Insgesamt sollte es noch mehr Spielräume geben und die vorhandenen Freiheitsgrade sollten noch besser genutzt werden, zum Beispiel bei der Gewichtung der Prüfungsnoten. Die Noten aus den ersten beiden Semestern sollten geringer gewichtet werden. Man sollte nicht das ganze Studium die Hypothek einer am Anfang schlecht gelaufenen Prüfung mitschleppen.
Braucht es neben den formalen Freiräumen auch besondere Angebote zur Persönlichkeitsbildung? Vor allem gilt es, Wissenschaftlichkeit im Studium zu leben und das freie Denken zu erproben. Unabhängig vom Fach sollte es darum gehen, die Urteilsfähigkeit zu schärfen. Dieses Ziel steht bei der Berufsausbildung weitaus weniger im Fokus.
Der nexus-Claim lautet „Übergänge gestalten, Studienerfolg verbessern.“ Was macht für Sie ein erfolgreiches Studium aus, und welche Bedingungen braucht es dafür? Ein erfolgreiches Studium ist ein Studium, welches herausfordert und einen regelmäßig an intellektuelle Grenzen führt, zugleich aber auch befriedigt. Es geht nicht nur um das Bestehen von Prüfungen oder den Erwerb von bestimmten Qualifikationen. Entscheidend ist das Gefühl, am richtigen Ort und im richtigen Fach zu sein. Die Auseinandersetzung mit den Anforderungen und der Identität eines Faches kann man den Studierenden nicht abnehmen. Wir brauchen aber passende und situationsangemessene Beratungsangebote – am Anfang ebenso wie im Verlauf des Studiums und vor dem Examen. Das halte ich für enorm wichtig. Es geht aber nicht darum, Studierende wie Kinder an die Hand zu nehmen, sondern ihnen zu einem selbstbestimmten Studium zu verhelfen. |
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Studierendenperspektive: Wie können Persönlichkeitsbildung und kritisches Denken im Studium gefördert werden? |
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Nikolai Rodehutskors
Foto: privat
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Vom eigenen Standpunkt zurücktreten „Mit Blick auf immer jüngere Studienanfänger ist es eine der grundlegenden Pflichten der Hochschulen, die Persönlichkeitsbildung der Studierenden sowie deren Fähigkeit zum kritischen Denken und Hinterfragen zu fördern, beispielsweise in Form von speziellen Modulen.
Hier möchte ich das Modul Forschungsmethoden in der Wirtschaftsinformatik an der Universität Paderborn hervorheben, das ich selbst belegt habe. In diesem werden wissenschaftliche Publikationen in Gruppenarbeiten zusammengefasst, analysiert und begutachtet. Dies soll ermöglichen, mithilfe kritisch-analytischen Denkens, komplexe Sachverhalte schnell zu durchdringen und zu reflektieren. Abschließend werden die Ergebnisse dieser Arbeiten mit allen Modulteilnehmern diskutiert. Jeweils eine Gruppe nimmt dabei die Position der Beitragsautoren ein, während eine weitere die Gegenperspektive einnimmt und den Beitrag kritisch analysiert und diskutiert.
Einen Schritt vom eigenen Standpunkt zurückzutreten und die Arbeit aus verschiedenen Perspektiven kritisch zu untersuchen, hat mir persönlich neue Blickwinkel aufgezeigt. Kritisch-analytische Auseinandersetzungen fehlen in anderen Modulen leider häufig.“
Nikolai Rodehutskors studiert Management Information Systems an der Universität Paderborn und ist Sprecher der Bundesfachschaftenkonferenz WiSo. |
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Jana Aulenkamp Foto: privat
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Reflexion und Austausch im Team„Kritisches Denken wird im Medizinstudium vor allem durch Peer-Feedback etabliert, indem zum Beispiel nach einer Simulation einer Narkoseeinleitung über das Erlebte im Team gesprochen wird und Gedanken verbalisiert werden können.
Ganz persönlich fallen mir vor allem zwei Dinge ein, die mir geholfen haben, meine eigene Identität in der Profession zu finden. Während einer Famulatur in Japan habe ich an Weiterbildungen im interdisziplinären Stationsteam zur Team- und Persönlichkeitsentwicklung teilgenommen. Dabei haben wir reflektiert, welche Werte uns wichtig sind – und darauf aufbauend unsere persönliche Vision im Bereich Medizin definiert. Wir tauschten uns über die Bedeutung dieser Vision, die uns in schwierigen Zeiten helfen soll, aus. Am Ende wurden Schritte überlegt, die uns auf unserem Karriereweg hin zur Vision helfen können. Des Weiteren konnte ich durch ehrenamtliches Engagement neben dem Studium meine Persönlichkeit weiterentwickeln. Durch „Learning by doing“ übernahm ich in kleinem Rahmen Verantwortung und lernte lösungsorientiert, meine eigenen Projekte im Team zu realisieren.
Auf jeden Fall haben Reflexion und Austausch im Team – sei es im Stationsteam oder im Ehrenamt –zu meiner persönlichen Reifung beigetragen und mich auf die späteren Herausforderungen des Arztberufes vorbereitet.“
Jana Aulenkamp studiert Medizin in Bochum und ist Präsidentin der Bundesvertretung der Medizinstudierenden (bvmd).
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Michael Heinl Foto: privat
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Ethischer Werkzeugkasten„Die Befähigung, Sachverhalte kritisch zu hinterfragen, gehört für mich zu den Grundsteinen eines erfolgreichen Studiums. Dabei ist es wichtig, dass diese Fähigkeit weder an den Grenzen des Fachbereichs noch der eigenen Persönlichkeit endet. Gleich am Beginn meines Bachelorstudiums der IT-Sicherheit an der Hochschule Offenburg stand eine Veranstaltung zur Ethik, die mir wertvolle Hilfestellungen mit auf den Weg gegeben hat. Interessant war das für mich damals vor allem, weil nicht nur trocken über Kant und den kategorischen Imperativ referiert wurde. Stattdessen wurde uns ein ethischer "Werkzeugkasten" vorgestellt, dessen Inhalt auf konkrete Fälle der Reihe "Gewissensbits" angewandt wurde, die regelmäßig von der Gesellschaft für Informatik veröffentlicht werden.
Die Frage nach den Auswirkungen des Faches stellt sich nicht nur in der Informationstechnologie. Allen Studierenden sollte daher aus meiner Sicht anhand aktueller Fragestellungen beigebracht werden, das Handwerkszeug der praktischen Philosophie sinnvoll einzusetzen. Denn die Fähigkeit der kritischen Selbstreflektion hilft uns nicht nur bei der Einschätzung neuer Technologien, sondern auch beim rücksichtsvollen Umgang mit unseren Mitmenschen – und ist deshalb gleich doppelt bereichernd.“
Michael Heinl studiert Informatik und Philosophie an der Universität Ulm. |
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nexus: Schwerpunkte der Runden Tische, Beratung und neuer Blog In der kommenden Förderphase bis Ende April 2020 wird nexus Themen vertiefen und dabei auf bewährte Strukturen zurückgreifen: Der Expertenaustausch in den Runden Tischen wird ebenso fortgesetzt werden wie die regelmäßigen Konferenzen und Workshops zu übergeordneten Fragestellungen. Die Runden Tische werden sich mit folgenden Schwerpunkten beschäftigen:
Der Runde Tisch Ingenieurwissenschaften wird der Frage nachgehen, wie Beruflichkeit - etwa durch neue Lehr- und Lernformen - in die ingenieurwissenschaftlichen Curricula integriert werden kann. Dabei soll es weniger um unmittelbare Berufsvorbereitung als um die Förderung eines breit gefächerten Kompetenzprofils gehen.
Der Runde Tisch Wirtschaftswissenschaften wird verstärkt die Herausforderungen der Digitalisierung für die wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge thematisieren und hierzu Handlungsempfehlungen erarbeiten. Außerdem soll die Entwicklung eines wirtschaftswissenschaftlichen Fachqualifikationsrahmens weiter begleitet werden.
Der Runde Tisch Medizin und Gesundheitswissenschaften beabsichtigt bis Projektende, Kriterien und einen Inhaltskatalog zur Entwicklung eines Interprofessionellen Fachqualifikationsrahmens im Bereich Gesundheit vorzuschlagen. Dieser soll die Bedeutung von Fachlichkeit, Wissenschaftlichkeit, Beruflichkeit und Fachdidaktik im Spannungsfeld zwischen Akademisierung, Berufsgesetzen und Interprofessionalität berücksichtigen.
Um eine bessere, transparente und effizientere Anerkennungspraxis an den Hochschulen zu etablieren, setzt der Runde Tisch Anerkennung seine bewährten Transfer- und Weiterbildungstagungen zu wechselnden Schwerpunktthemen zu Anerkennung und Anrechnung fort und ergänzt sein Portfolio mit Disseminationskonferenzen, die unterschiedlichen Personenkreisen einen möglichst einfachen Zugang ermöglichen sollen. Mit einem neuen Beratungsformat möchte nexus Hochschulen bei der praktischen Umsetzung der Kompetenzorientierung unterstützen. Das bereits etablierte Beratungs- und Fortbildungsformat zu Anerkennungsverfahren in Hochschulen wird fortgesetzt. Die Beratungen werden jeweils individuell auf den Bedarf der Hochschule abgestimmt und von ausgewiesenen Expertinnen und Experten durchgeführt. Die Angebote können bis April 2020 genutzt werden. Interessensbekundungen können fortlaufend an das Projekt gerichtet werden.
Gastbeiträge und Interviews von und mit Expertinnen und Experten aus Hochschulen und Politik sind ab sofort in einem neuen Blog auf der nexus-Webseite zu finden. Frisch eingestellt ist dort ein Beitrag zu Erfolgsfaktoren von Peer-to-Peer-Mentoring am Beispiel der LMU München. Vorschläge für Blogartikel können jederzeit an nexus@hrk.de gesendet werden. |
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Evaluation sieht nexus als zentrale Austauschplattform zur Studienreform nexus wirke „als zentrale Austauschplattform der hochschulischen Akteure untereinander und mit hochschulexternen Akteuren zu Fragen der Studienreform“. Zu dieser Einschätzung kommt die externe Evaluation der HRK-Projekte „nexus – Konzepte und gute Praxis“ (2010 – 2014) und „nexus - Übergänge gestalten, Studienerfolg verbessern“ (seit 2014). Durch verschiedene Veranstaltungsformate, Publikationen und Beratungsangebote gelänge es nexus zudem, Orientierung und Unterstützung bei der Umsetzung der Studienreform im Hochschulsystem zu schaffen.
Im Auftrag des BMBF hat das Beratungsunternehmen Ramboll Management Consulting die bis Ende 2017 geleisteten Beiträge von nexus zur Umsetzung der Europäischen Studienreform an Hochschulen in Deutschland unter die Lupe genommen. Neben umfangreichen Daten- und Dokumentenanalysen und der teilnehmenden Beobachtung an nexus-Veranstaltungen bildeten qualitative Experteninterviews mit fast 60 Interviewpartnerinnen und -partnern in und außerhalb der Hochschulen sowie ein Reflexionsworkshop mit Expertinnen und Experten aus dem nexus-Umfeld den Kern der Auswertung.
Der Evaluationsbericht hebt die hohe Relevanz und Qualität der vielfältigen nexus-Veranstaltungen hervor: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schätzten insbesondere die Möglichkeiten zur Vernetzung, zum Erfahrungsaustausch und zur Verbreitung erfolgreicher Ansätze. Die Arbeit der Runden Tische würdigen die Evaluatoren als sinnvolle Ergänzung der nexus-Veranstaltungen. „Nur in einem solchen ausreichend kleinen, stabilen Expertenkreis – eine Art Thinktank – ist eine kontinuierliche Zusammenarbeit, die Verständigung auf gemeinsame Positionen und Ziele und die Fertigstellung gemeinsamer Informations-, Austausch- und Beratungsangebote möglich“, heißt es. Insgesamt wird nexus eine hohe Glaubwürdigkeit und trotz der freiwilligen Teilnahme an den Angeboten eine „starke Wirkung in der Hochschullandschaft“ bescheinigt. |
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Ausschreibung Dachprogramm "Lehre hoch N" Das Bündnis Lehren fördert die Zusammenarbeit von Personen aus der Lehre, der Hochschulleitung, der Didaktik und dem Management. Für das Lehren-Dachprogramm 2019 werden im Rahmen einer Ausschreibung jetzt 32 Teilnahmeplätze vergeben.
Das zum siebten Mal ausgeschriebene Programm führt Akteure zusammen, die Studium und Lehre über die eigene Lehrveranstaltung hinaus gestalten und als Multiplikatoren fungieren. Lehren gibt den Personen, Projekten und Ideen ein Forum und begleitet sie für den Zeitraum eines Jahres. In fünf Workshops bilden gegenseitige Beratung, Simulationen und Perspektivwechsel die methodischen Grundelemente. Aus der bereits bestehenden „Community of Professionals“ — dem aktiven Netzwerk der Ehemaligen — erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Ansprechperson.
Interessentinnen und Interessenten können sich bis 21. November 2018 mit einem Projekt zur Entwicklung der Lehre an der eigenen Hochschule entweder selbst bewerben oder werden vom Präsidium der Hochschule vorgeschlagen.
https://lehrehochn.de/ausschreibung/ |
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Ars Legendi-Preis geht an Professorin Evelyn Korn aus Marburg Der Ars legendi-Preis 2018 geht an Evelyn Korn von der Philipps-Universität Marburg. Die Jury würdigt die Verdienste der Preisträgerin, die sich in vielfältiger Weise um die Einführung innovativer, kompetenzorientierter Lehr- und Prüfungsformate in den Wirtschaftswissenschaften verdient gemacht hat. Evelyn Korn führte in ihre Veranstaltungen das Konzept des Peer-Review-Verfahrens ein: Studierende setzen sich in Gruppen mit je einem Forschungsgegenstand auseinander und verfassen hierzu Essays. In einem zweiten Schritt werden die Essays von ihnen gegenseitig begutachtet und überarbeitet. Die Jury würdigte besonders, dass Evelyn Korn mehrere Lehr- und Prüfformate sorgfältig aufeinander abstimmt („Constructive Alignment“), und dies gerade in einem Fach mit besonders großen Studierendenzahlen. Der Ars legendi-Preis des Stifterverbandes und der HRK wird fachübergreifend für eine bestimmte Lehr- und Lernsituation verliehen. In diesem Jahr stand das innovative Prüfen im Mittelpunkt.
www.ars-legendi-preis.de |
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Humboldt-Universität zu Berlin: Freiräume für studentische Forschung Der wahrgenommenen Verschulung des Studiums wirkt die Humboldt-Universität zu Berlin entgegen, indem sie Freiräume für studentische Forschung bzw. studentische Mitwirkung an laufenden Forschungsprojekten bereits im Bachelorstudium geschaffen hat. Im Rahmen des Q-Programms wurden drei verschiedene Formate studentischer Forschung entwickelt und erfolgreich etabliert: - Q-Tutorien: studentisch initiierte und durchgeführte Forschungsprojekte, in denen der Schwerpunkt auf der eigenständigen Erschließung eines Forschungsfeldes und der Auseinandersetzung mit wissenschaftlichem Arbeiten in Forschungsprojekten liegt.
- Q-Teams: von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern initiierte und angeleitete studentische Forschungsteams im Rahmen laufender Forschungsprojekte an der HU oder den außeruniversitären Einrichtungen im Berliner Raum.
- Q-Kollegs: eine internationale Variante der Q-Teams, in der das studentische Forschungsteam der HU mit einer ähnlichen Gruppe an einer der internationalen Partneruniversitäten unter der Anleitung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern einer gemeinsamen Fragestellung nachgeht.
Mit dem Humboldt-Bachelor soll ab dem WS 2019/20 ein vierjähriger Studiengang angeboten werden, der ein dreijähriges Fachstudium mit einem "Humboldt-Jahr", in dem interdisziplinären Forschungsfragen nachgegangen wird, kombiniert. |
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Foto: nexus
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Muss ein negativer Anerkennungsbescheid mit einer Rechtsbehelfsbelehrung versehen sein? Frage: Oft heißt es, dass Studierende nicht ausreichend über ihr Widerspruchsrecht bei einem abgelehnten Antrag auf Anerkennung einer an einer anderen Hochschule erworbenen Studienleistung informiert werden. In diesem Zusammenhang wird meist darauf hingewiesen, einen negativen Anerkennungsbescheid mit einer Rechtsbehelfsbelehrung zu versehen – auch, um die zeitliche Dauer eines Einspruches einzugrenzen.
Wir fassen dies an unserer Hochschule als optionale Maßnahme auf. Vieles wird ja formlos und dezentral mit den Zuständigen geregelt, und falls eine Rechtsbehelfsbelehrung fehlt, verlängert sich eben die Einspruchsfrist. Ist das korrekt, oder sind wir als Hochschule verpflichtet, darauf ausdrücklich aufmerksam zu machen?
Antwort von nexus: Richtig ist, dass es natürlich im Sinne der Transparenz und vor dem Hintergrund, dass Studierende oft nur schlecht über ihre Rechte informiert sind (und werden), sinnvoll wäre, den Informationen über das Verfahren entsprechende Hinweise über die Rechte und Pflichten und den ablehnenden Bescheiden Rechtsbehelfe beizufügen. Eine rechtliche Verpflichtung gibt es dazu aber nicht. Das ist allerdings unabhängig davon, ob Verfahren formlos und dezentral oder mit vorgeschriebenen Formularen und zentral geregelt sind. Sobald ein Antrag abgelehnt wird, gelten die gesetzlich vorgeschriebenen Widerspruchs- bzw. Klagefristen (die eben ohne Rechtsbehelfe entsprechend länger sind).
Rechtsbehelfe sollten aber auch immer im Sinne der Hochschulen sein, da sie nicht nur die Widerspruchsfrist verkürzen, sondern auch auf die Rechte ihrer Studierenden – die schließlich Mitglieder der Hochschule sind – hinweisen, das Verfahren klar darstellen und somit Nachfragen vermeiden bzw. gleich richtig steuern. Abgesehen davon sind Rechtsbehelfe auch bei allen anderen Bescheiden von Hochschulen Standard. Daher: Sie sind keine Pflicht, aber wir sehen keinen Grund, warum Hochschulen davon absehen (sollten).
Das Problem, dass Learning Agreements i.d.R. mündlich bzw. abseits von Anerkennungsanträgen ausgehandelt werden und die Widerspruchsregelungen gar nicht zum Tragen kommen, steht noch auf einem anderen Blatt. |
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Fachtagung "Hochschule auf Zukunftskurs" Im Mittelpunkt einer Fachtagung des Qualitätspakt Lehre-Projekts „Lehre lotsen“ der HAW Hamburg Anfang September stand die Frage, wie Hochschulen Veränderungsprozesse bewusst gestalten können – und wie sie den Herausforderungen begegnen können, die sich durch wandelnde gesellschaftliche Anforderungen, etwa durch eine zunehmend heterogene Studierendenschaft oder der Digitalisierung ergeben.
In seiner Auftakt-Keynote mit dem Titel „Die Psychologie des radikalen Wandels“ kam Prof. Dr. Thomas Druyen von der Sigmund Freud Privatuniversität in Wien zu dem Fazit, dass es insbesondere einer „flexiblen Zukunftskompetenz bedarf, die es uns ermöglicht, vorauszudenken, Szenarien durchzuspielen sowie aus der Reaktion in den Modus des Problemhandelns zu wechseln“. Dr. Markus Seyfried von der Universität Potsdam, der im Anschluss über die Reformanstrengungen von Hochschulen im Bereich Studium und Lehre referierte, betonte, dass Reformen insbesondere aufgrund der teilweise engen Zuständigkeitsbereiche der einzelnen Arbeitsbereiche und Institutionen immer auch ein Balanceakt für die Hochschulen seien.
Am zweiten Tagungstag wurden in parallel stattfindenden Sessions Themen wie Digitalisierung in der Lehre, Curriculumentwicklung oder Ausrichtung des Qualitätsmanagements vertieft. Nicht nur bei der Session zur Frage, wie Digitalisierung gute Lehre unterstützen kann, wurde deutlich, dass eine breite Beteiligung der Personen und Institutionen innerhalb der Hochschulen sowie die Kontinuität im Bereich der Mitarbeiterstruktur einen nachhaltigen Erfolg bei der Implementierung von neuen Lehr-/Lernangeboten befördern. Zur Tagungsdokumentation |
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nexus-Tagungen12. Oktober 2018 - WWU Münster Qualitätsgesicherte Praktika im Studium. Chancen für Kompetenzerwerb und Employability
30. Oktober 2018 - Universität Hamburg Die Studieneingangsphase im Umbruch. Von der Vielfalt an Angeboten zu einem Modell? (ausgebucht)
27./28. November 2018 - Berlin Verbesserung von Anerkennung und Mobilität: Maßnahmen auf dem Prüfstand
Save the Date!
10./11. Dezember 2018 - HAW Hamburg Die Einheit von Lehren, Lernen und Prüfen: Herausforderungen in der Praxis
11. Dezember 2018 - Darmstadt Regionaltagung zur Anerkennung an Hochschulen
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Projekt nexus - Übergänge gestalten, Studienerfolg verbessern der Hochschulrektorenkonferenz
Ahrstraße 39, 53175 Bonn Telefon: 0228 / 887-198 E-Mail: nexus@hrk.de Internet: www.hrk-nexus.de
Redaktion: Dorothee Fricke
Die Verantwortung für die Inhalte der Fremdbeiträge tragen die jeweiligen Autoren. |
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