Freiräume und Gestaltungsmöglichkeiten in Studium und Lehre zu eröffnen und einigen der wahrgenommenen Probleme der Bologna-Reform entgegenzusteuern: Mit diesen Zielen hat die Humboldt-Universität zu Berlin aus Mitteln des Qualitätspakt Lehre das bologna.lab eingerichtet.
Zum einen werden durch die Schaffung zusätzliche Lehrangebote die Wahlmöglichkeiten der Studierenden verbessert, zum anderen werden im bologna.lab Lehrformate zu den vier Themenschwerpunkten „Forschendes Lernen“, Interdisziplinarität, Internationalisierung der Lehre, Flexibilisierung des Curriculums und evidenzbasierte Lehrentwicklung entwickelt und erprobt.
In sieben Teilprojekten werden Lehr-, Lern- und Beratungsformate für die vier Themenschwerpunkte angeboten:
- Forschendes Lernen (HU-Q Programm/Vielfalt der Wissensformen): bietet in drei verschiedenen Formate Möglichkeiten zur für studentische Forschung bereits im Bachelorstudium.
- Interdisziplinarität (Vielfalt der Wissensformen/Humboldt-Bachelor): bietet Gelegenheiten zur Erfahrung und Erprobung interdiziplinärer Zusammenarbeit und Forschung an konkreten Wissensobjekten.
- Internationalisierung (Berlin Perspectives/HU-Q/VdW): bietet englischsprachige und bilinguale Lehrangebote zur Stärkung der Internationalisation@home.
- Flexibilisierung der Curricula (Studieren in Teilzeit/Studium und Spitzensport): bietet zielgruppenspezifische Beratungsformate und entwickelt Maßnahmen zur Unterstützung des eigenständigen Wissenserwerbs
- (Begleitforschung): Evaluiert die Angebote des bologna.labs und bietet Unterstützung zur evidenzbasierten Lehrentwicklung im Sinne des Design-based Research Ansatzes.
Für alle Lehrenden und studentischen Tutorinnen und Tutoren in den Teilprojekten werden themenspezifische Weiterbildungen angeboten. Über die Umsetzung der Projekte hinaus bietet das bologna.lab didaktische Qualifizierungsworkshops für studentische Tutorinnen und Tutoren (Fach- und Erstsemestertutorien) und Beratungen zur Lehrentwicklung für interessierte Lehrende und Institute an.
Seit dem WS2012/13 werden über das bologna.lab jährlich etwa 100 zusätzliche Lehrveranstaltungen angeboten und von 1.200+ Studierenden genutzt. Über das HU-Q Programm und Vielfalt der Wissensformen konnten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler aus den Exzellenzclustern, Sonderforschungsbereichen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen für die Lehre gewonnen und die Forschung in diesen Bereichen für Studierende geöffnet werden. Seit 2015 berät das bologna.lab auch Fachbereiche zur Entwicklung curricularer Schwerpunkte.
Das bologna.lab ist Teil des Qualitätspakt-Projekts „Übergänge“ der Humboldt-Universität und wird bis 2020 aus diesen Mitteln gefördert. Didaktisch bewährt haben sich die Lehrkonzepte zur Umsetzung des Forschenden Lernens (HU-Q) und der interdisziplinären Arbeit an konkreten Wissensobjekten (VdW) sowie der hochschuldidaktische Ansatz der anlassbezogenen Weiterbildung (Unterstützung von Lehrenden in den Programmen).