Mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung wurden an der Medizinischen Fakultät interprofessionelle Lehrmodule für Medizinstudierende (PJ) und Auszubildende/Studierende der Pflege (ab 2. AJ/ab 2. Semester) entwickelt, pilotiert und curricular verankert.
Die Interprofessionellen Lehrmodule unterscheiden sich thematisch (z.B. Visite, Notfallmanagement, Palliativberatung), folgen aber einem konstanten Modulaufbau:
1. Lehrtag: Seminar und kooperative Bearbeitung eines Gruppenauftrags,
2. Lehrtag: Simulationstraining oder Standardisierte-Patienten-Station mit strukturiertem Feedbackverfahren.
Die Lernenden bearbeiten nach einem Impulsseminar in der Großgruppe in drei interprofessionellen Teams (je drei Lernende aus Medizin und Pflege) einen Gruppenauftrag, der anschließend wieder in der Großgruppe reflektiert wird.
Mit dieser Vorbereitung gehen die Lernenden in den zweiten Lehrtag. Im gleichen interprofessionellen Team besprechen und durchlaufen sie die Übung und tauschen sich danach in einem strukturierten Feedbackverfahren mit dem Dozenten aus.
Die interprofessionellen Lernerfahrungen werden von den Studierenden/Auszubildenden gern angenommen und überwiegend positiv bewertet. Die Effekte und die Qualität der Lehrveranstaltung werden durch eine Abschlussevaluation im Anschluss eines jeden Moduls erfasst und ausgewertet. Die Module konnten dadurch den Bedürfnissen der Studierenden/Auszubildenden angepasst und ständig verbessert werden.
Interprofessionelle Lerneinheiten sind inhaltlich und organisatorisch herausfordernd und benötigen dauerhafte Zuständigkeiten in Koordination und didaktischer Begleitung. Bei der Konzeption einer Interprofessionellen Lernstation gilt es, die verschiedenen Berufsperspektiven aus der Praxis einzubeziehen und Themen zu wählen, die klare Zuständigkeiten beinhalten. Wichtig und von den Teilnehmenden positiv bewertet, ist die Arbeit in Kleingruppen. Dies schafft einen geeigneten Rahmen für den Austausch.
Weitere Informationen: https://www.medizin.uni-halle.de/index.php?id=5230