Das Projekt nexus ist seit dem 30. April 2020 abgeschlossen. Alle Informationen und Texte entsprechen dem Stand zum Projektende und werden nicht weiter aktualisiert. Mit dem Themenbereich Anrechnung und Anerkennung befasst sich das aktuelle HRK-Projekt MODUS und für Studierende die Infoseite AN!.

Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
Fachhochschule Aachen

Das „nullte“ Semester: Orientierung erleben

15. August 2017

Im Kooperationsprojekt „Guter Studienstart im Ingenieurbereich“ von FH und RWTH Aachen erhalten angehende Studierende eine umfangreiche Hochschul- und Fächerorientierung. Ziel ist auch eine Senkung der Abbrecherquote. Teilnehmende des Projekts erhalten im Sommersemester - vor Beginn des regulären Studiums, das nur zum Wintersemester aufgenommen werden kann - realistische Einblicke in verschiedene ingenieurwissenschaftliche Studiengänge und die beiden Hochschulformen.

Mehr Sicherheit für die Studienentscheidung
Dazu werden reguläre Module aus den jeweiligen Fächern und auch genau auf das Projekt zugeschnittene Veranstaltungen angeboten. So wird die Höhere Mathematik mit dem bereits existierenden Vorkurs kombiniert, um verschiedenen Kenntnisständen gerecht zu werden. Für die meisten Module gibt es am Semesterende eine Prüfungsmöglichkeit, deren Leistungspunkte in späteren Studiengängen angerechnet werden können, ohne dass eventuelle Fehlversuche gezählt werden. Somit erhalten Studieninteressierte mehr Zeit und mehr Sicherheit für ihre Studienentscheidung.

Begleitet werden die Teilnehmenden von studentischen Mentoren-Teams aus FH- und RWTH-Studierenden. Die Gruppen aus ca. zehn Personen treffen sich wöchentlich für 1,5 Stunden und behandeln unter anderem Themen wie „Studienumfeld FH/RWTH“, „Strategien effizienten Lernens auf Hochschulniveau“, „Hilfe durch Organisationen: Fachschaften, BAföG, interne Beratungsstellen“ und „Klausurtraining“.

Hohe Teilnehmerbindung
Das Projekt ist 2015 mit 87 Teilnehmenden gestartet. Im Jahr 2016 konnten 124 und 2017 sogar 216 Teilnehmende aufgenommen werden. Diese wurden am Ende danach gefragt, ob sie sich hinsichtlich der Hochschul- und Fächerwahl besser orientieren konnten. Für durchschnittlich 80 Prozent erfolgte eine Orientierung zwischen den beiden Hochschulen und für 77 Prozent auch zwischen den einzelnen Studiengängen. 82 Prozent äußerten, sich gut auf das Studium vorbereitet zu fühlen; 75 Prozent fühlen sich sicherer in ihrer Studienentscheidung und 89 Prozent hatten ihrer Meinung nach genügend Zeit, diese Entscheidung zu treffen. Rückblickend würden sich über 86 Prozent der Teilnehmenden erneut zur Teilnahme am Projekt „Guter Studienstart“ entscheiden und 90 Prozent die Teilnahme einem Freund oder einer Freundin weiterempfehlen.

Zwischenfazit: Organisatorisch aufwendig, aber effektiv
Rückblickend sind die bilateral organisierten Strukturen herausfordernd. An beiden Hochschulen arbeiten Vertreter auf allen Ebenen eng und sehr fruchtbar zusammen, was mit organisatorischem Aufwand verbunden ist. Eigens konzipierte Veranstaltungen konnten ausprobiert und verbessert werden. Ehemalige Teilnehmende engagieren sich als Mentoren, was die Effektivität des Programms untermauert. Der „Gute Studienstart“ hat viele Herausforderungen meistern können und bereits vielen jungen Menschen geholfen, ihren Weg zu finden.

Das „nullte Semester" wird im Rahmen der NRW-Initiative „Guter Studienstart“ gefördert

www.guterstudienstart.de