In Oldenburg wird in Kooperation mit der Rijksuniversiteit Groningen ein Modellstudiengang Medizin angeboten. Er lehnt sich organisatorisch eng an das gestufte Studium in den Niederlanden an, erfüllt aber alle Anforderungen der deutschen Approbationsordnung.
Seit dem Wintersemester 2012/13 werden pro Jahr 40 Studierende im Modellstudiengang in Oldenburg aufgenommen. Das Studium an der „European Medical School“ (EMS)ist patientenzentriert und kompetenzbasiert. Vom ersten Semester an sind allgemeinärztliche Praxen aus dem gesamten Nordwesten Deutschlands an der praktischen Ausbildung der Studierenden beteiligt. Damit haben die Studierenden die Möglichkeit, die im Studium erworbenen Fertigkeiten und Fähigkeiten (z.B. in der klinischen Untersuchung und Kommunikation) regelmäßig unter Supervision zu üben. Gleichzeitig lernen die Studierenden den Versorgungsalltag in niedergelassenen Praxen in verschiedenen Umfeldern (städtische und ländliche Versorgung) kennen. Ab dem zweiten Semester beginnt der longitudinale Forschungspfad, in dem die Studierenden aktiv und eigenständig Forschungsfragen bearbeiten, und auf diese Weise früh an die Wissenschaft herangeführt werden. Dieser Pfad mündet in einer 20-wöchigen Forschungsarbeit im fünften Studienjahr.
Der Erwerb der für die ärztliche Tätigkeit notwendigen Kompetenzen wird u.a. durch Kleingruppenarbeit im sog. Pfad „Professionelle Entwicklung“ unterstützt. Im Rahmen der engen Kooperation mit der Rijksuniversiteit in Groningen ist für die Studierenden ein Studienaufenthalt von einem Jahr an der Partnerhochschule verpflichtend. Die Studierenden können so u.a. internationale Erfahrungen sammeln und ein anderes Gesundheitssystem kennenlernen. Die Unterrichtssprache in Groningen ist Niederländisch oder Englisch. Für die Oldenburger Studierenden besteht die Möglichkeit, im Studium die Niederländische Sprache zu erlernen. Im Gegenzug verbringen bis zu 40 Groninger Studierende ihr fünftes Studienjahr in den Oldenburger Universitäts-Kliniken und Praxen aus dem Netzwerk.
Weitere Informationen: www.uni-oldenburg.de/medizin/