Das Stuttgarter Evaluationsmodell (SEM) betrachtet Module, Studiengänge und das Gesamtangebot von Studium und Lehre. Das SEM umfasst drei Ebenen, die miteinander verzahnt sind und in denen unterschiedliche Qualitätsregelkreise umgesetzt werden. Die Modulevaluation bewertet auf der ersten Ebene neben der didaktischen Qualität der Lehrveranstaltungen auch das Zusammenspiel von Lehrveranstaltungen innerhalb eines Moduls, die Modulprüfungen, den Lernerfolg sowie die Workload. Die zwei weiteren Ebenen betrachten außerdem die Qualität ganzer Studiengänge sowie das Gesamtangebot von Lehre und Studium einschließlich der unterstützenden Dienstleistungen (z.B. Beratungsangebote, Service des Prüfungsamtes).
Auf den drei Ebenen sind unterschiedlich definierte, in sich geschlossene Qualitätsregelkreise umgesetzt. Der diskursive Ansatz sieht verschiedene Kommentierungen durch die Beteiligten vor (z.B. Studierende, Lehrende, Studiendekane) und erweitert damit den klassischen PDCA-Zyklus. Statistiken und Befragungsergebnisse werden in den PDCA-Zyklen nicht unreflektiert in Verbesserungsmaßnahmen überführt, sondern im Kontext analysiert und interpretiert. Das Stuttgarter Evaluationsmodell erfüllt damit den Anspruch einer umfassenden Bewertung von Lehre und Studium.
Das SEM wird an der Universität Stuttgart seit 2010 flächendeckend umgesetzt und war Grundlage für die 2012 erlangte Systemakkreditierung. Im Bericht zur Systemakkreditierung schreibt die Gutachtergruppe: „Die Gutachtergruppe erachtet den eingeschlagenen Weg als wegweisend für andere Universitäten, da er nicht nur auf das Erfüllen von Mindeststandards ausgerichtet ist. Die Konzeption des Qualitätssicherungssystems erfolgte sehr systematisch und wurde in der Evaluationsordnung klar definiert. Als besondere Stärke erachten die Gutachterin und die Gutachter, dass der Prozess der Steuerung der Lehre an der Universität Stuttgart sehr ernst genommen wird und auf allen Ebenen verankert zu sein scheint.“
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