Für Neulinge in den Bachelorstudiengängen Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftspädagogik gibt es an der Goethe-Universität Frankfurt ein kombiniertes „Brückenangebot“, das jeweils drei Wochen vor dem Vorlesungsbeginn startet. Es beinhaltet drei Erstsemestereinführungstage mit einem ganztägigen Veranstaltungsprogramm sowie acht Tage Mathematikvorkurs (á sechs Stunden).
Die E! Woche (Abkürzg. für Einführungswoche) bietet Orientierung zu den wichtigen Fragen aller Studienanfängerinnen und -anfänger: Was finde ich wo? Wer ist für was Ansprechpartner? Was bedeutet studieren? Hier erfahren die Studienanfänger Wichtiges zu ihrem Studienverlaufsplan, der Prüfungsordnung, Lernplattformen und Tools zur Prüfungsverwaltung. Daneben finden eine Campusrallye zum Kennenlernen studentischer Initiativen und ein Uni-Rundgang statt, der dem Aufsuchen wichtiger Anlaufstellen an Universität und Fachbereich dient. Neben großen Plenumsveranstaltungen wie Begrüßung und Erstsemesterfrühstück gibt es Gruppenphasen, die dem Kennenlernen untereinander diesen. Dazu werden die Studienanfängerinnen und -anfänger in Mentorengruppen aufgeteilt. Für dieses Programm werden ca. 40 studentische Mentorinnen und Mentoren in einem zweitägigen Training geschult.
Der Mathematikvorkurs dient der Auffrischung von Schulkenntnissen und dem Ausgleich verschiedener Vorkenntnisse (Grundkurs/ Leistungskurs). Den Studienanfängerinnen und -anfängern soll die Bedeutung der Mathematik für ein Studium der Wirtschaftswissenschaften bereits früh veranschaulicht werden mit der Zielsetzung, die Studienerfolgsquote zu erhöhen. Der Kurs wird an acht Kurstagen von zehn Tutorinnen und Tutoren durchgeführt, die ebenso im Vorfeld geschult werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten für die kursfreien Tage u.a. auch Übungsaufgaben, die gemeinsam besprochen werden. Zur Klärung offener Fragen bietet der Kurs ausreichend Raum und Gelegenheit.
Die Teilnahmequote für die Erstsemesterwoche und den Mathematikvorkurs bewegt sich jedes Semester zwischen 80 und 85 Prozent (ca. 400 - 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer). Eine durchgeführte Evaluation belegt eine hohe Zustimmung zu beiden Formaten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer berichten häufig, dass über das Orientierungsangebot hinaus die gebildeten Gruppen als Lerngemeinschaften bestehen bleiben und auch die Mentorinnen und Mentoren betreuen „ihre“ Erstsemester oft noch über die E! Woche hinaus. Studierende, die erst im Nachrückverfahren einen Studienplatz erhalten und somit das Orientierungsangebot verpasst haben, berichten in der Studienfachberatung später von größeren Startschwierigkeiten und beklagen die Anonymität des großen Studiengangs.