An der Fernuniversität Hagen entwickeln (angehende) Führungskräfte kulturübergreifende Kompetenzen mit Hilfe anwendungsorientierter Methoden wie der „Sozialen Photo Matrix“.
Die Besonderheit eines qualitativ angelegten Seminars am Lehrstuhl für „BWL, insbes. Personalführung und Organisation“ ist die explizite Integration des Lebens- und Arbeitskontextes der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die zum überwiegenden Teil beruflich erfahren sind. Vertieft wird dabei insbesondere die erfahrungsorientierte Methode der Sozialen Photo Matrix (SPM). Diese ist eine von Burkard Sievers entwickelte Methode des Erfahrungslernens, bei der durch die Visualisierung mit Fotos ein Zugang zu dem geschaffen werden soll, was sonst in Organisationen verborgen bleibt. Bereits vor Beginn der Präsenzphase des Seminars werden die Teilnehmenden dazu eingeladen, Digitalfotos zum Thema anzufertigen und der Seminarleitung zuzusenden.
Ziel ist es, durch ein wertschätzendes und exploratives Reflektieren der Organisationspraxis zu einem kulturübergreifenden und verantwortungsbewussten Bewusstsein zu gelangen. Neben der gemeinsamen Exploration einer ganzheitlichen Dimension der Führung haben die Teilnehmenden Gelegenheit, ästhetische und achtsamkeitsfördernde Medien und Praktiken (z.B. Fotografien und Zeichnungen, Metapher und Gleichnisse, Stories, Dialog, Storytelling, Sensemaking) näher kennenzulernen und somit ihren Blick auf diese Thematik konzeptionell wie handlungspraktisch zu erweitern.
Bewussterer Umgang mit Denk- und Verhaltensmustern
Der Lehrstuhl hat die bisherigen Teilnehmenden 12-18 Monate nach dem Seminar zur Einschätzung der praktischen Relevanz von SPM befragt: Nach der Arbeit mit dieser Methode konnten fast drei Viertel der Studierenden z.B. einen bewussteren bis sehr bewussteren und reflektierten Umgang mit konventionellen Denk- und Verhaltensmuster/Geschlechterstereotypen in ihrer Organisations- und Führungspraxis feststellen.
Aus Sicht der Seminarleitung hat sich SPM als geeignete Lehr-/Lernmethode in verschiedenen Arbeitskontexten und Settings erwiesen (z.B. Organisationsforschung, Lehre, Aktionsforschung, Erfahrungslernen) Diese Methode lässt sich zudem themenbezogen anwenden (je nach Fachbereich und Schwerpunkt der Exploration).
Das Seminarkonzept sah bisher zwei Seminarveranstaltungen (mit jeweils 1,5 Tagen) vor. Eine weiterentwickelte Konzeption davon wird auf vier Tage geplant.
Ein Beispiel für ein bisheriges Seminar findet sich auf den Internetseiten der Fernuniversität Hagen.