Mit der Methode des problembasierten Lernens wollen zwei Professoren der Hochschule Bremerhaven das Klima zum Lehren und Lernen verbessern.
„Nach meiner Erfahrung ist das Lernen anhand geeigneter Problemstellungen sehr wirkungsvoll. Deshalb stelle ich Probleme und nicht Lösungen in den Mittelpunkt“, sagt Professor Dr. Michael Vogel, der als Betriebswirt an der Hochschule Bremerhaven denWirtschaftsstudiengang Cruise Industry Management leitet.
Dazu hat er zusammen mit seinem Kollegen Wolfgang Lukas ein groß angelegtes hochschuldidaktisches Projekt initiiert: Guugle nennen die Professoren ihr Konzept, eine Abkürzung für „Gut und gerne lernen und lehren“. Das Guugle-Projekt ist an der Schnittstelle von Personal- und Organisationsentwicklung angesiedelt, es spricht Lehrende ebenso an wie Studierende. Oberstes Prinzip ist die Freiwilligkeit: Professoren etwa schließen sich zu kleinen Gruppen zusammen und arbeiten ein Jahr lang gemeinsam an einem selbstgesteckten Ziel zur eigenen Lehre – das Coaching von Studierenden etwa, die systematische Entwicklung neuer Lehrkonzepte oder auch die Einbindung von Experimenten. Die Studierenden beschäftigen sich ein Semester lang mit einer Fragestellung aus dem Bereich Studium, Lernen und Lehre. Um das Engagement zu fördern, bekommen die Studierenden Leistungspunkte für ihre Arbeit, die Professoren können mit einer Reduzierung ihres Deputats rechnen. Hintergrund des Projektes ist, dass die Bremerhavener an ihrer relativ kleinen Hochschule keine Stelle für Personalentwicklung haben. Einzelne Fortbildungen hätten in der Vergangenheit allenfalls punktuelle Erfolge erzielt; mit Guugle soll jetzt die Hochschulkultur verändert werden.
Für seine Lehrstrategie hat Vogel 2008 den Ars-legendi-Preis der HRK und des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft erhalten.
Weitere Informationen finden Sie in der Broschüre Kreative Vielfalt, S. 22, sowie auf der Seite der Hochschule Bremerhafen.