Das Projekt nexus ist seit dem 30. April 2020 abgeschlossen. Alle Informationen und Texte entsprechen dem Stand zum Projektende und werden nicht weiter aktualisiert. Mit dem Themenbereich Anrechnung und Anerkennung befasst sich das aktuelle HRK-Projekt MODUS und für Studierende die Infoseite AN!.

Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen

Ingenieure ohne Grenzen Challenge (IoG Challenge)

30. April 2019

Im Rahmen des Lehrprojekts „Ingenieure ohne Grenzen Challenge“ (IoG Challenge) können Studierende ihre theoretischen Kenntnisse aus dem Studium bei der Lösung realer Problemstellungen aus der Entwicklungszusammenarbeit anwenden.

Die Aufgaben bestehen beispielsweise darin, Bewässerungskonzepte zu verbessern, Wasserfilter zu entwickeln oder einen gekühlten Lagerraum so zu gestalten, dass er nicht schimmelanfällig ist. Kenntnisse wie Konstruktionslehre, Thermodynamik oder Agrartechnik sind bei der Aufgabenentwicklung genauso gefragt wie die Beschäftigung mit kulturellen Bedingungen und Ressourcen an den Einsatzorten.

Lehre mit Mehrwert
Der Wettbewerb „Ingenieure ohne Grenzen Challenge“ hat seinen Ursprung in Australien, wo seit 2007 tausende Studierende teilgenommen haben. Auch in Neuseeland und Großbritannien wurde das Programm von zahlreichen Universitäten in die Lehrpläne integriert.

Die Studierenden arbeiten zusammen an realen Problemstellungen, die von lokalen Community-Partnern von Ingenieure ohne Grenzen e.V. identifiziert werden. Die Ideen und Konzepte der Studierenden tragen so zur nachhaltigen Entwicklung von benachteiligten Regionen bei. Während der Bearbeitungszeit werden die Studierenden von Experten der Entwicklungszusammenarbeit unterstützt.

Während eines Semesters arbeiten die Studierenden in Kleingruppen von 4 bis 5 Personen an verschiedenen Aufgabenstellungen und entwickeln einen Prototypen zu ihrer Lösung. Auf einer gemeinsamen Abschlussveranstaltung präsentieren alle Gruppen ihre Lösungen, und ein Sieger wird gekürt.

Auseinandersetzung mit Kernproblemen des 21. Jahrhunderts
Durch das Mitwirken in der Entwicklungszusammenarbeit kommen Studierende in Berührung mit Kernproblemen des 21. Jahrhunderts: Globalisierung, Klimawandel, mangelnde Nachhaltigkeit und soziale Ungleichheit. Die Teilnahme an der Challenge lehrt sie, ihre Verantwortung als künftige Ingenieurinnen und Ingenieure sowie ihren späteren Wirkungsraum zu reflektieren. Außerdem lernen die Studierenden, bestehende Technologien an die jeweils vorherrschende Situation anzupassen.

Projekte in Aachen, Bochum, Dortmund und weiteren Universitäten

Die IoG Challenge wurde in Deutschland zuerst an der RWTH Aachen implementiert und wird dort seit 2012 in mehrere Lehrveranstaltungen integriert. Seit 2018 wird sie auch an der TU Dortmund, der Ruhr-Universität Bochum, der HAW Hamburg, der Hochschule Ruhr-West und der TH Mittelhessen eingebunden.

Das Lehrkonzept IoG Challenge wurde 2018 beim Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ unter dem Motto „Welten verbinden – Zusammenhalt stärken“ von der Bundesregierung ausgezeichnet. Koordiniert wird es im Rahmen des Projektes „Exzellentes Lehren und Lernen in den Ingenieur¬wissenschaften 2“ (ELLI 2) vom Cybernetics Lab IMA & IfU der RWTH Aachen University in enger Kooperation mit „Ingenieure ohne Grenzen e.V.“. Das Projekt Elli 2 wird innerhalb des Qualitätspakts Lehre vom BMBF gefördert.

Es werden fortlaufend bundesweit Lehrende gesucht, die die Challenge in ihre Veranstaltung einbinden möchten.

Weitere Informationen finden Sie unter:
www.elli-online.net/iogc