Mit dem Projekt „Kompetenzentwicklung durch Interdisziplinäre und Internationale Vernetzung von Anfang an“ (KI²VA) will die TU Darmstadt Interesse an einem Studium der MINT-Fächer wecken und die Studierenden zu fachlich exzellenten und fachübergreifend kompetenten Persönlichkeiten ausbilden. Es gilt, die Studienmotivation und den Studienerfolg zu fördern und die Studierenden in der wichtigen Phase des Studienbeginns zu stärken. In sechs Schwerpunktthemen und drei Querschnittsthemen werden Maßnahmen ergriffen, um die Qualität der Lehre und die Studienbedingungen insbesondere in der Studieneingangsphase zu verbessern.
- Die mathematische Ausbildung wird durch zusätzliches Personal gestärkt. In den Servicevorlesungen werden mathematische Inhalte mit Anwendungen aus den Fachbereichen verknüpft; außerdem sollen E-Learning-Angebote, z.B. eine Aufgabendatenbank oder ein betreutes Diskussionsforum, den Studienanfängerinnen und -anfängern den Einstieg in das Studium erleichtern.
- Gastprofessuren mit einer Laufzeit von maximal zwei Semestern setzen innovative Akzente in der Lehre in den zwei Förderlinien Interdisziplinarität und Internationalität. Gastprofessuren im Bereich Interdisziplinarität bieten den Fachbereichen die Möglichkeit, Rahmenbedingungen für die Organisation und Durchführung interdisziplinärer Lehrveranstaltungen, die Verankerung innovativer Lehrkonzepte in den Studienordnungen oder neue didaktische Herangehensweisen zu testen. Durch die Förderlinie Internationalität soll allen Studierenden der TU Darmstadt die Möglichkeit gegeben werden, sich im Studium mit dem Thema Internationalisierung auseinanderzusetzen, auch und besonders wenn ein Auslandsaufenthalt nicht möglich ist. Im Fokus stehen englischsprachige Lehrangebote internationaler Gastprofessorinnen und -professoren.
- In der Studieneingangsphase sind Tutorien zu einem erfolgreichen Element des Studiums an der TU Darmstadt geworden. Im Rahmen von KI²VA wurden umfassende Qualifizierungsangebote für Tutorinnen und Tutoren aufgebaut und weiterentwickelt. Die Tutorien selbst tragen zu einer frühzeitigen und intensiven Auseinandersetzung der Studierenden mit den Studieninhalten bei und fördern den fachlichen Kompetenzerwerb.
- In interdisziplinären Studienprojekten bearbeiten die Studierenden bereits zu Beginn des Studiums eine herausfordernde, lösungsoffene und gesellschaftlich relevante Aufgabenstellung. Diese lässt sich nur arbeitsteilig mit unterschiedlichen Fachkompetenzen und konstruktiver Teamarbeit lösen. Die Studierenden der Ingenieur-, Natur-, Human-, Sozial- und Geisteswissenschaften lernen elementare Projektstrukturen kennen, erwerben soziale und personale Schlüsselkompetenzen und erhalten Einblick in grundlegende Fachinhalte und typische Methoden der eigenen Disziplin. Jährlich nehmen ca. 2.200 Studierende an interdisziplinären Studienprojekten im Rahmen von KI²VA teil.
- Zusätzliches Personal in den Studienbüros der Fachbereiche begleitet die Umsetzung der von KI²VA angestoßenen Projekte und verbessert die Studienorganisation und das Beratungsangebot für Studierende. Mit der Einführung des Brückenkonzepts nimmt die TU Darmstadt die Wünsche der Studieninteressierten nach einem systematischen und bedarfsorientierten Übergang von der Schule zur Universität auf. Maßnahmen der Studienorientierung werden gebündelt und mit strukturierten Beratungs- und Unterstützungsangeboten in der Studieneingangsphase verzahnt.
Das Projekt KI²VA widmet sich außerdem den drei Querschnittsthemen Interdisziplinarität, Internationalität sowie Gender & Diversity. Das Schwerpunktthema Interdisziplinarität befasst sich u.a. im Rahmen der Studiengangsentwicklung mit der nachhaltigen Verankerung interdisziplinärer und fachübergreifender Lehre an der TU Darmstadt. Ein Fokus des Querschnittsthemas Internationalität besteht in dem Aufbau und der Weiterentwicklung eines studienpropädeutischen Angebots für internationale Bachelorstudierende. Mit dem Querschnittsthema Gender & Diversity trägt die TU Darmstadt den Anforderungen einer wertschätzenden Universitätskultur Rechnung. Alle Schwerpunktthemen achten bei der Konzeption und Umsetzung ihrer Maßnahmen auf die Aspekte Gender & Diversity. Die Verschiedenheit der Mitglieder der TU Darmstadt soll anerkannt und die damit verbundenen Potenziale ausgeschöpft werden.
KI²VA wird in der zweiten Förderphase mit Mitteln des Qualitätspakts Lehre gefördert. Alle Maßnahmen werden durch eine Bündelevaluation wissenschaftlich begleitet.
Weitere Infos:
- Ausführliche Berichte über die Maßnahmen der ersten Förderphase finden Sie in der Projektbroschüre zu dem Projekt „Kompetenzentwicklung durch interdisziplinäre Vernetzung von Anfang an“ (KIVA).
- Zu den Interdisziplinären Studienprojekten ist 2018 das E-Book Interdisziplinäre Studienprojekte gestalten. Aus der Praxis für die Praxis erschienen, das kostenlos zum Download zur Verfügung steht.