Ziel des Projektes „INTER- M-E-P-P“, an dem die Evangelische Hochschule Berlin, die Alice-Salomon-Hochschule Berlin und die Charité - Universitätsmedizin Berlin beteiligt waren, war die gemeinsame Entwicklung, Durchführung, Evaluation und Implementierung von interprofessionellen Lehr- und Lernzusammenhängen in die Curricula der Studiengänge Medizin, Physiotherapie, Ergotherapie und Pflege der Projektpartner.
Im Rahmen des Projekts wurden drei Lehrveranstaltungen interprofessionell entwickelt und durchgeführt:
- ein Seminar zum Thema „Grundlagen des Umgangs mit bewegungseingeschränkten Menschen“, das in 16 monoprofessionell und fünf interprofessionellen Gruppen für ca. 380 Studierende durchgeführt wurde;
- ein Kleingruppenformat zum Thema „Konflikte im Team“, das in 16 interprofessionellen Kleingruppen für 130 Studierende durchgeführt wurde,
- sowie eine interprofessionelle Vorlesungsreihe zum Thema „Der Patient im Mittelpunkt der Rehabilitation“.
Zusammenarbeit prototypisch lernen
In den interprofessionellen Lehrveranstaltungen werden Studierende der Medizin, Pflege, Physio- und Ergotherapie gemeinsam unterrichtet. Durch eine frühe Zusammenführung im Studium sollen die Studierenden befähigt werden, in ihrer späteren Berufspraxis interprofessionell kompetent zu agieren. Die Veranstaltungen bilden Alltagserfahrungen in der späteren interprofessionellen Arbeitsrealität ab (z.B. bei der Planung und Abstimmung von Rehabilitationsmaßnahmen von Ärzten, Physiotherapeuten und Pflegekräften), so dass die Studierenden prototypisch das Zusammenarbeiten lernen. In den Lerneinheiten erhalten die Studierenden die Möglichkeit, sich mit ihren Berufsprofilen und Kompetenzen kennenzulernen, sich der Rollenerwartungen und -verpflichtungen an ihre eigene Profession und die der anderen beteiligten Berufsgruppen bewusst zu werden und diese zu reflektieren.
Hohe organisatorische Hürden
Das Projekt hat gezeigt, dass interprofessionelle Präsenzlehre erfolgreich institutionsübergreifend angeboten und durchgeführt werden kann. Jedoch – so das Fazit der Projektverantwortlichen – ist dies mit hohem organisatorischem Aufwand verbunden und benötigt Rückhalt und Unterstützung auf allen Ebenen und von allen Akteuren. Eine nachhaltige curriculare Implementierung wird durch strukturelle und organisatorische Hürden erschwert, die abgebaut werden sollten.
Das INTER-M-E-P-P Projekt wurde im Rahmen des Förderprogramms „Operation Team“ von Oktober 2013 bis September 2015 durch die Robert-Bosch-Stiftung gefördert.