Seit dem WiSe 2010/11 haben Studierende der Universität zu Köln die Möglichkeit, sich im Rahmen von Service Learning gemeinnützig zu engagieren. Die Service Learning-Angebote sind am ProfessionalCenter der Universität angesiedelt, wo Studierende verschiedener Fakultäten im Rahmen des Studium Integrale aufeinandertreffen. Im Laufe eines Semesters unterstützen die Studierenden Organisationen und arbeiten in interdisziplinären Teams an auftragsgeleiteten Projekten und Fragestellungen.
Jedes Semester werden im Schnitt 20 Projekte zu sieben bis zehn verschiedenen Themenschwerpunkten angeboten. Davon können 12-17 Projekte von Projektteams, die aus drei bis sechs Studierenden bestehen, realisiert werden.
Unterschiedlichste Projektpartner
Die Service Learning Projekte haben überwiegend einen klassischen Projektcharakter, so dass in einer vorgegebenen Zeit ein Produkt oder eine Leistung erarbeitet oder umgesetzt werden soll, dass beispielsweise ein Imagefilm für ein Projektpartner erarbeitet wird. Daneben gibt es Projekte bei denen die Studierenden die alltägliche Arbeit der Projektpartner unterstützen können, beispielsweise in einer Kontakt- und Notschlafstelle für Drogenabhängige.
Das Angebot an gemeinnützigen Projektpartnern ist seit fünf Jahren vielfältig und wird jedes Semester hinsichtlich der Lernziele für die Studierenden überprüft und umstrukturiert. Es nehmen Vereine, Hilfsorganisationen, gemeinnützige GmbHs, Schulen, Beratungsstellen mit verschiedenen Schwerpunkten (Sexualität, Gewalt, Flüchtlinge, Frauen etc.), Jugendeinrichtungen, studentische Initiativen, (Senioren-) Begegnungsstätten, Dorfgemeinschaften, universitäre Einrichtungen, Stiftungen und unterschiedliche Glaubensgemeinschaften mit heterogenen Projekten an Service Learning teil.
Reflexion fest verankert
Die Projekte beginnen mit einer Auftaktveranstaltung zum Vorlesungsbeginn, bei der sich alle Stakeholder aus den unterschiedlichen Bereichen kennenlernen. Die anschließende universitäre Begleitung in der gesamten Projektphase erfolgt durch vier Meilensteintreffen. Diese Meilensteintreffen werden von externen Dozierenden aus der Praxis durchgeführt. Im Fokus der Meilensteintreffen stehen (1) der theoretische und methodische Input, (2) der Austausch innerhalb der Projektteams und (3) die Reflexion der gemachten Erfahrungen. Die Meilensteintreffen finden ohne die jeweiligen Projektpartner statt, um den Studierenden die professionelle Distanz und den notwendigen Freiraum in der Ausgestaltung ihrer Projekte zu gewährleisten. Bei einer Abschlussveranstaltung vor Beginn der vorlesungsfreien Zeit werden alle Projekte in Form von Präsentationen, Postern, Vorträgen oder im Sinne eines „Marktes der Projekte“ vorgestellt.
Neben der mündlichen Reflexion in den Meilensteintreffen reflektieren und dokumentieren die Studierenden die gemachten Erfahrungen während ihres Projekts anhand von Impulsfragen und reichen dieses in Form eines Portfolios als Prüfungsleistung zum Erhalt von Leistungspunkten im Studium Integrale ein.