Das Jenaer Modell geht von der Gliederung der Lehrerbildung in drei Phasen aus, berücksichtigt die Lehrerbildung jedoch als konzeptionelle Einheit. Das Studium ist grundständig organisiert und verbindet mit Beginn des ersten Semesters die Wissenschafts- und Berufsfeldorientierung.
Das Modell übernimmt für die erste Phase die Modularisierung der Studiengänge nach den Vorgaben des Bologna-Prozesses. Die Grundständigkeit schafft - durch die enge Verzahnung der konzeptuellen und personalen Ressourcen von erster, zweiter und dritter Phase - gute Voraussetzungen für die Ausbildung von Lehrerkompetenzen. Das Modell reduziert in der ersten Phase nicht den Studienanteil, den die Fächer haben. Die gute fachliche Qualität der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern wird nicht geschmälert. Aber das Modell schafft Zeit und Raum für die Inhalte der Berufswissenschaften
- durch das Eingangspraktikum: 320 Stunden pädagogische Arbeit mit Kindern,
- durch das kooperativ mit den Thüringer Schulen durchgeführte Praxissemester von fünf Monaten Dauer zweimal im Jahr,
- durch eine Öffnung der zweiten und dritten Phase der Lehrerbildung für die berufswissenschaftlichen Angebote der Universität.
Das Jenaer Modell erhält die Flexibilität zwischen den Bachelor/Master-Studiengängen auf der einen Seite sowie den Lehramtsstudiengängen auf der anderen Seite. Es lässt ohne großen Zeitverlust noch nach zwei Studienjahren sowohl Einstiege aus nicht lehramtsbezogenen Bachelorstudiengängen, Umstiege aus lehramtsbezogenen Bachelorstudiengängen anderer Universitäten als auch auch Ausstiege zu nicht lehramtsbezogenen Zwei-Fach-Bachelor-Studiengängen zu.
Einen ausführlichen Bericht zum "Jenaer Modell" finden Sie in der nexus-Broschüre "Lehrerbildung heute" (S.46f).