Konsequente Kompetenzorientierung ist das Markenzeichen des Curriculums im Modellstudiengang Medizin an der Berliner Charité. Dafür wurde die Aufteilung des Lehrstoffs in herkömmliche medizinische Fachgebiete zugunsten eines patientenorientierten integrativen Konzepts aufgelöst. Um die Weiterentwicklung und das kontinuierliche Lernen der Studierenden zu fördern, setzen die Berliner zudem vielfältige Formen von kompetenzbasiertem Assessment ein, die stetig ausgebaut werden.
Dazu gehören unter anderem strukturierte mündliche-praktische Prüfungen, bei denen klinische und naturwissenschaftlichen Aufgaben miteinander verknüpft werden. Jeweils ein Vertreter der naturwissenschaftlichen Grundlagenfächer und ein Kliniker stellen bei dieser Prüfung entsprechende Fragen. Beispielsweise könnte beim Thema Herzinfarkt sowohl nach den molekularen Abläufen im Herz als auch nach dem nächsten Behandlungsschritt gefragt werden.
Bei so genannten OSCE-Prüfungen – das steht für "Objective Structured Clinical Evaluation" – durchlaufen die Studierenden einen Prüfungsparcours mit verschiedenen Stationen. Sie müssen dort nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch praktische Fähigkeiten, die Bewältigung ärztlicher Routinen und den adäquaten Umgang mit Patienten unter Beweis stellen.
Im Pilotversuch wurden im Wintersemester 2012/2013 erstmals „Work Place Based Assessments“ eingesetzt. Dabei befragen und untersuchen Studierende Patienten der klinischen Stationen der Charité und stellen u.a. ihre Ergebnisse in Form eines Patientenberichts im anschließenden Seminar vor. Zur Lernsteuerung geben die unterrichtenden Ärzte in diesem praxisnahen Setting ein strukturiertes Feedback.