Der Erwerb von Kompetenzen ist seit der Bologna-Reform der Dreh- und Angelpunkt des Lehrens und Lernens in der Hochschule. Für Lehrende sind Kompetenzen zentraler Ausgangspunkt und Zielgröße für inhaltliche und methodische Überlegungen zur Gestaltung ihrer Lehrveranstaltungen, die in entsprechenden Modulbeschreibungen auszuweisen sind.
Hinzu kommen Anrechnungsfragen: Mit den neuen Studienstrukturen hat die Anrechnung auswärtig erbrachter Leistungen einen neuen Stellenwert erlangt. Kompetenzorientierte Lernziele drücken das tatsächlich an der Universität angestrebte Niveau aus und sind daher ein wichtiges Instrument der Steuerung von Anrechnungsprozessen. Hilfestellung bei der kompetenzorientierten Formulierung von Lernzielen in den Modulbeschreibungen bietet ein von der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) entwickelter Praxis-Leitfaden für Lehrende.
Dieser bietet u. a. eine Einführung in die wichtigsten Begriffe und Systematisierungen, ein Kompetenzmodell mit Abgrenzung von Bachelor und Master, konkrete Formulierungshilfen und –Beispiele sowie eine Checkliste für die relevanten Gesichtspunkte kompetenzorientierter Formulierungen.
Der Leitfaden wurde im Rahmen einer Teil-Systemakkreditierung im Fachbereich Wirtschaftswissenschaft vom Fortbildungszentrum Hochschullehre (FBZHL) entwickelt und in mehreren Iterationen modifiziert. Der Leitfaden ist so gestaltet, dass er unter Beibehaltung eines für die FAU einheitlichen Rahmens auf die verschiedenen Bedürfnisse der einzelnen Fachbereiche angepasst werden kann. Solche Adaptionen sind bereits an der Philosophischen, der Technischen und der Naturwissenschaftlichen Fakultät erfolgt.