Studierende bringen in technischen Grundlagenfächern oft marginales Wissen mit oder verfügen über Fehlvorstellungen bestimmter Lerninhalte. Mit dem Einsatz der aktivierenden Lehrmethoden Just in Time Teaching (JiTT), Peer Instruction (PI) und speziellen Tutorials (nach McDermott) sollen an der Fachhochschule Rosenheim diese Defizite ausgeglichen und das Konzeptverständnis gefördert werden.
Im Detail hat die Lehre die Ausrichtung,
- dass die Studierenden in der Lage sind, selbständig Lücken in den Grundlagen zu schließen,
- sie durch vorlesungsbegleitende Onlinetests zu kontinuierlichem Arbeiten das ganze Semester hindurch angeregt werden,
- sie von Anfang an lernen,sich eigenständig Wissen aus Büchern anzueignen und weiterführende Fragen zu stellen,
- die Lehrveranstaltung selbst für jeden einzelnen Studierenden einen möglichst hohen Lerneffekt bringt,
- die fachliche Diskussion unter „Peers“ selbstverständlich wird
- und intuitive Konzepte überprüft und korrigiert werden.
Eine Evaluation zeigt, dass sich unter den Studierenden neben einem besseren Konzeptverständnis in Physik eine erhöhte Sozial- und Methodenkompetenz und eine deutlich verbesserte Gruppendynamik entwickelt. Offene Fragen können präziser und zielgenauer beantwortet werden.
Von der professionalisierten Lehre profitieren aber nicht nur die die Studierenden technischer Studiengänge, sondern auch - Dank des Austausches untereinander – MINT‐Dozierende an der Hochschule Rosenheim und anderer Institutionen. Professorinnen und Professoren werden individuell von Mitarbeitern vor Ort beraten, geschult und unterstützt, um einen reibungslosen Ablauf zu sichern.
Es gibt einen Pool an JiTT-Aufgaben und PI-Fragen aus der Physik, der kontinuierlich erweitert und ausgebaut wird. Ziel ist es, einen Materialaustausch mit anderen Hochschulen zu ermöglichen. Die aktivierenden Lehrmethoden werden seit 2013 konsequent in den Lehrveranstaltungen sechs verschiedener Studiengänge eingesetzt. Unterstützung erfolgte im Rahmen des Projektes HD MINT (Hochschuldidaktik MINT-Fächer) und des darauffolgenden Projekts PRO-Aktjv (Physik in Rosenheim - Aktiv kontinuierlich just-in-time verstehen), das vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst finanziert wird und noch bis Ende September 2019 läuft.
Weitere Informationen finden SIe hier:
www.diz-bayern.de/publikationen/dina/371-2017-juni-aktivierung-in-heterogenen-gruppen-was-mint-lehre-bewirken-kann (inklusive weiterer Literatur)