Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik: Das sind die so genannten MINT-Fächer. Sie bereiten der Wirtschaft Sorgen. Viele Unternehmen suchen seit Jahren händeringend Fachkräfte in diesen Bereichen, doch aus den Hochschulen kommt nicht genug Nachwuchs – zu wenig Abiturienten schreiben sich für ein MINT Fach ein und von denen, die den Schritt wagen brechen zuviele das Studium ab.
Rund ein Drittel der MINT-Studierenden an Universitäten brechen einer Studie der HIS GmbH zufolge das Studium ab. Ein Grund dafür: An den Universitäten werden die MINT-Fächer anders unterrichtet als in der Schule. Viele Studienanfänger können darum den Stoff nicht gut genug bewältigen, ihre Motivation sinkt.
„Wege zu mehr MINT-Absolventen“ sind also gefragt. Ein Förderprojekt mit diesem Namen haben 2008 die bayerischen Metallarbeitgeberverbände BayME und VBM sowie die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft ins Leben gerufen. Zehn bayerische Hochschulen, darunter die Universität Würzburg, bekommen seitdem finanzielle Unterstützung, um die Studienanfänger in den MINT-Fächern noch besser begleiten zu können.
Neues Projekt: „JIM hilft dir!“
Jetzt wird die Initiative ausgeweitet: In den kommenden drei Jahren erhält die Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg rund 74.000 Euro für ihr neues Projekt „JIM hilft Dir!“ JIM steht für die Aussage: „Die JMU intensiviert MINT“.
„In der Mathematik und der Informatik haben wir gute Erfahrungen mit älteren Studierenden gemacht, die den Anfängern in wöchentlichen Sprechstunden Tipps und Tricks zum Lösen von Übungsaufgaben verraten. Dieses Konzept wollen wir nun auch in anderen Fächern etablieren und dabei die bisherige Studienbeitragsfinanzierung ablösen“, erklärt Projektkoordinator Dr. Richard Greiner vom Institut für Mathematik.
Darum gilt das Angebot ab dem kommenden Wintersemester in den Studiengängen Computational Mathematics, Informatik, Luft- und Raumfahrtinformatik, Mathematik, Mathematische Physik, Nanostrukturtechnik, Physik und Wirtschaftsmathematik.
Erklär-Hiwis und Online-Übungen
Zur Unterstützung der Erstsemester werden ab Oktober rund 20 „JIM-Erklär-Hiwis“ (Hilfswissenschaftler) eingesetzt; Studierende, die gegen Bezahlung im Wissenschaftsbetrieb mitarbeiten. Im kommenden Jahr soll dann zusätzlich ein Pool von JIM-Online-Übungsaufgaben geschaffen werden, mit denen die Teilnehmer der Anfängervorlesungen ihr Grundwissen festigen können.
JIM ergänzt Vorkurse und Tutorien - Gefördert im Qualitätspakt Lehre
Mit JIM rundet die Uni Würzburg ihre Betreuungskonzepte für Studienanfänger in den MINT-Fächern ab. Seit 2011 gibt es hier aufeinander abgestimmte MINT-Vorkurse, um die Uni-Neulinge besser auf den Studienstart vorzubereiten. In der vorlesungsfreien Zeit stehen Studierenden, die Prüfungen wiederholen müssen, spezielle MINT-Tutorien offen. Diese beiden Maßnahmen werden im Bund-Länder-Programm für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre gefördert.
Erfolgreich an Ausschreibung beteiligt
Mit ihrem Antrag für das JIM-Projekt hat sich die Uni Würzburg bei der Ausschreibung „Erfolgreicher MINT-Abschluss an bayerischen Hochschulen“ des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst und der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. durchgesetzt. Insgesamt 29 Anträge waren eingereicht worden, 13 werden nun gefördert.
(Quelle: PM)