An der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) können Erzieherinnen und Erzieher den Weg zu einem akademischen Abschluss verkürzen. Seit 2010 besteht das pauschale Anrechnungsverfahren AnKE („Anrechnung der Kompetenzen aus der ErzieherInnen-Ausbildung auf ein Studium der Sozialen Arbeit“). Nach drei Jahren Erprobungsphase wurde es 2013 in den Regelbetrieb des Bachelor-Studiums Soziale Arbeit übernommen. Bis zum Sommersemester 2017 haben mehr als 400 Studierende von diesem Angebot profitiert.
Studierende mit der staatlichen Anerkennung zum oder zur Erzieherin/bzw. Erzieher erhalten über das AnKE-Verfahren auf Antrag vier Module auf das Studium Soziale Arbeit angerechnet. Dadurch verkürzt sich das Studium um ein Semester. In regelmäßigen Befragungen der AnKE-Studierenden konnte eine hohe Studienzufriedenheit, ein zielgerichtetes Studieren mit einer klaren beruflichen Aufstiegsperspektive und eine insgesamt hohe Bildungsmotivation der Studierenden festgestellt werden. Das Anknüpfen an den im ErzieherInnenberuf erworbenen Kompetenzen wird für das Studium als nützlich empfunden, ebenso die beruflichen Kompetenzen, die die ErzieherInnen aufgrund ihrer Berufserfahrungen mitbringen. Die überwiegende Anzahl der Studierenden finanziert das Studium durch die Weiterbeschäftigung im ErzieherInnenberuf, bringt dort das akademische Wissen erfolgreich ein und zielt dennoch eine Berufsperspektive jenseits der Frühpädagogik an.
Damit unterscheidet sich das – immer noch in Deutschland einzigartige - AnKE-Verfahren deutlich von den Anrechnungsverfahren an Studiengängen der Kindheitspädagogik, in denen bislang die ErzieherInnenausbildung angerechnet wird. Die durch das Studium der Sozialen Arbeit erworbene hohe berufliche Breite kommt vielen ErzieherInnen mit beruflichen Weiterentwicklungs- und Aufstiegswünschen entgegen.
Das AnKE-Verfahren wurde in Kooperation mit zehn hessischen Fachschulen für Sozialpädagogik entwickelt. Dazu glichen VertreterInnen der Hochschule und der Fachschulen in einer ExpertInnengruppe im so genannten Äquivalenzverfahren die Lehrpläne der Fachschulen mit dem Modulhandbuch des Bachelorstudiengangs auf ihre Anrechnungsfähigkeit ab.
Die Entwicklung des AnKE-Verfahrens war von 2011- 2017 in das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Fördermaßnahme „Aufstieg durch Bildung“ geförderte Projekt „MainCareer - Offene Hochschule“ eingebettet. In diesem Kontext konnten eine Zielgruppenanalyse durchgeführt, vertragliche Kooperationsvereinbarungen mit den Fachschulen getroffen sowie ein Beratungs- und ein Evaluationskonzept entwickelt werden. Überdies wurde ein Handbuch Anrechnung erarbeitet, mit detaillierten Informationen und allen entwickelten Tools. Nach MainCareer- Projektende wird das AnKE-Verfahren in den Fachbereich Soziale Arbeit & Gesundheit überführt. Neben der dort bereits existierenden Möglichkeit der individuellen Anrechnung beruflicher Kompetenzen (AAEK-Verfahren) auf Studiengänge ist die Zukunft der pauschalen Anrechnung von AnKE gesichert.
Weitere Informationen:
www.frankfurt-university.de/anke