Einen Perspektivwechsel für Studierende und Unternehmen ermöglicht die berufsvorberei-tende Lehrveranstaltung „PREPARE“ an der TU Berlin: Im Rahmen von jeweils zweiwöchigen Summer bzw. Winter Schools werden Studierende in verschiedenen Sozial- und Managementkompetenzen intensiv geschult. Das Besondere bei PREPARE ist, dass die neu erworbenen Fähigkeiten gleich angewendet werden können. Im Anschluss an die Seminare gilt es nämlich, in einem neunwöchigen Praxisprojekt in Gruppen selbstständig reale Aufgaben zu bearbeiten, die von regionalen Unternehmen gestellt werden.
Dazu werden möglichst interdisziplinäre Studierendengruppen zusammengestellt. „Diese bekommen überwiegend konzeptionelle Aufgaben aus verschiedenen Unternehmens-bereichen“, erklärt Projektleiterin Christine Herker vom Career Service der TU, „die Studierenden werden dabei quasi zu Beraterinnen und Beratern der Unternehmen.“ Typische Themen seien etwa die Verbesserung von internen Abläufen oder die Entwicklung von Marketing- und Vertriebskonzepten. „Auf diese Weise bekommen die Unternehmen Input aus einem neuen Blickwinkel.“
Oft würden die Ideen der Studierenden auch wirklich umgesetzt: Ein Unternehmen habe z.B. ein von Studierenden entwickeltes System zum Bewerbermanagement übernommen. Bei der Firma Hilti, die sich schon mehrfach an den Praxisprojekten beteiligt hat, seien Ideen von Studierenden in eine Unternehmensstrategie zu sozialen Netzwerken eingeflossen, berichtet Heike Kling, Gebietsleiterin Ost bei Hilti. Hauptgrund für Hilti, sich bei PREPARE zu beteiligen, ist jedoch, den Studierenden Praxiseinblicke zu ermöglichen und dabei selbst als Arbeitgeber bekannter zu werden. „Das Engagement zahlt sich langfristig aus“, ist Kling überzeugt.
Und auch für die Studierenden ist die Teilnahme ein Gewinn, da sie neben ihren Kenntnissen in Projektmanagement und Präsentationstechniken auch Kompetenzen wie Teambuilding, Kommunikation mit unterschiedlichsten Gesprächspartnern und Konfliktmanagement erwerben und erproben können. Darüber hinaus bewerten die Teilnehmenden die interdisziplinäre Zusammenarbeit sowie die Einblicke in die reale Arbeitswelt oft als besonders wertvoll.
Genauso wie der Einsatz der Studierenden, die für die Teilnahme an PREPARE Leistungspunkte für ihr Studium angerechnet bekommen, erwartet wird, müssen aber auch die Unternehmen Zeit investieren und über die Dauer der Praxisphase die Studierenden begleiten und als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Dafür lernen die Auftraggeber aber auch immer wieder interessante Studierende kennen, so dass sich anschließend die verschiedensten Varianten der weiteren Zusammenarbeit realisieren lassen. Weitere Infos finden Sie hier.