Wer (chronisch) krank ist, braucht Informationen, um gemeinsam mit den Behandelenden auszuhandeln, was in ihrem persönlichen Fall in Abwägung der möglichen Maßnahmen, der Wünsche der Betroffenen und der klinischen Erfahrung der Therapeutinnen und Therapeuten der richtige Weg sein könnte.
Für solche Informationen gelten strenge Qualitätsanforderungen: So muss den Patienten klar vermittelt werden, in welchem Ausmaß die enthaltenen Informationen wissenschaftlich belegt sind. Zudem müssen die Entscheidungsalternativen und deren mögliche auch unerwünschte Folgen verständlich vermittelt werden.
Diese Kompetenz ist Ziel des Moduls „Patienteninformation und gemeinsame Entschei-dungsfindung“. Es ist Bestandteil der Bachelor-Studiengänge Gesundheitsmanagement und Pflegemanagement, in denen sich Berufstätige aus Gesundheitsberufen akademisch weiter-bilden können.
Die Prüfung zu dem Modul ist eine Hausarbeit, die in kleinen Gruppen von etwa vier Studie-renden verfasst wird. Sie entsteht Schritt für Schritt während des Semesters. Zunächst inter-viewen Studierende Betroffene und analysieren auf Basis der Interviews welchen Informati-onsbedarf Betroffene haben.
Dies reflektieren sie auch auf Basis einer gesundheitssoziologischen Theorie, die ihnen hilft, die Bedarfe richtig einzuordnen. Dann recherchieren Sie die relevanten Informationen zu der Frage systematisch in medizinischen Datenbanken und bewerten die gefundenen Studien nach Kriterien der Evidenz.
Nach dem Sie verstanden haben, welche Qualitätskriterien warum gelten, bereiten sie die Informationen in einer für Betroffene verständlichen Form auf. Schließlich überlegen sie, wie die Information die Betroffenen erreichen kann und wie ihr Nutzen evaluiert werden kann.
Die Hausarbeit enthält neben dem fertigen Produkt die Dokumentation und Reflexion der Zwischenschritte. Damit stellen die Studierenden unter Beweis, dass sie über die erforderli-chen Kompetenzen auch faktisch verfügen.
Weitere Informationen auf den Internetseiten der Hochschule Fulda.