Im Rahmen des „Qualitätspakt Lehre“ wurde an der TU Hamburg das hochschul- und fachdidaktische „Zentrum für Lehre und Lernen“ (ZLL) zum Angelpunkt eines umfangreichen lehrbezogenen Reformprozesses aufgebaut. In diesem Prozess werden sowohl Module und Studiengänge kompetenzorientiert neu ausgerichtet als auch die nötigen Rahmenbedingungen z. B. rechtlicher und infrastruktureller Art geschaffen. Ein Spezifikum des Modells ist die Forschungsbasierung der Arbeit, u. a. durch die projektbegleitende Arbeit einer Professur für die Fachdidaktik der Ingenieurwissenschaften.
Der Kern des ZLL ist eine Doppelstruktur aus Lehrkoordinatorinnen und -koordinatoren sowie Fachreferentinnen und -referenten. Erstere betreuen alle (lehrbezogenen) Innovationsprozesse in jeweils dem Studiendekanat, dem sie fachlich nahestehen. Letztere haben ihre Expertise in einem bestimmten didaktischen Bereich (PBL, aktives Lernen in Großveranstaltungen, mediengestütztes Lehren und Lernen, Prüfungskonzeption, Schreiben in der Lehre sowie Forschendes Lernen), den sie in allen Studiendekanaten vertreten. Gemeinsam mit den Lehrenden und Studiengangsleitungen werden somit sowohl die fachliche als auch die didaktische Perspektive in die Umgestaltung von Modulen und Studiengängen eingebracht. Inzwischen (Stand 2017) ist es uns gelungen, gut zwei Drittel der TUHH-Institute für umfangreiche Lehrinnovationsprojekte zu gewinnen und sie dabei zu unterstützen. Ergänzend bietet das ZLL den Lehrenden aller Statusgruppen ein umfangreiches hochschul- und fachdidaktisches Weiterqualifizierungsprogramm, das sich stetig einer steigenden Nachfrage erfreut.
Anfang 2016 hat der Wissenschaftsrat in seinem Gutachten über die MINT-Bereiche Hamburger Hochschulen das ZLL als „hervorragende Einrichtung“ gewürdigt, die „vorbildlich mit Blick auf die Qualitätssicherung der Lehre“ sei.
Das Modell der TU Hamburg ist damit ein Beispiel dafür, wie ein grundlegender, lehrbezogener Institutionenwandel umgesetzt werden und gelingen kann.