Kooperationen auf internationaler Ebene sind in Disziplinen wie Musik und Tanz üblich und unproblematisch, da die Beteiligten auf Kommunikationswege zurückgreifen können, die nicht an sprachlichen Barrieren scheitern. Anders verhält es sich aber im Theaterbereich. Mit dem internationalen Shakespeare-Festival, welches 2013 zum siebten Mal ausgerichtet wurde, möchte die Folkwang Universität der Künste eine Plattform schaffen, bei der Sprache nicht als trennender Aspekt empfunden wird.
Schauspielstudierende aus verschiedenen Ländern sollen die Möglichkeit bekommen, etwas über andere Spielkulturen, -traditionen und -methoden zu erfahren, sich über diese auszutauschen, und das auf ganz praktische Weise, nämlich durch Anschauen von Inszenierungen aus verschiedenen Ländern und die anschließende gemeinsame Arbeit an dem Stück.
Ein Jahr im Vorfeld des Festivals werden die internationalen Partnerschulen ausgewählt, die beteiligt werden sollen. Man einigt sich auf ein Stück von Shakespeare, die Fassung des Stücks, die leere Bühne als Raum sowie die Anzahl der Darstellerinnen und Darsteller. In einem ersten Schritt bereitet jede Schule ihre Inszenierung in ihrer eigenen Sprache vor. Die nationalen Stücke werden dann beim Festival in Essen präsentiert, wobei alle beteiligten Studierenden sich jede Vorstellung ansehen. So kann man erste Unterschiede und Gemeinsamkeiten beobachten, feststellen und mit den Schauspielerinnen und Schauspielern diskutieren. Im Anschluss, als zweite Phase des Festivals, findet ein kurzer Probenprozess von etwa drei Tagen statt, in dem gemeinsam eine internationale Inszenierung entwickelt wird, an der alle beteiligt sind. Das Ergebnis ist eine internationale mehrsprachige Aufführung des Shakespeare-Stückes.
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