Eine Herausforderung bei der Qualitätssicherung von Studiengängen ist eine zielführende Informationsbasis. Oft beschränkt sich diese auf Ergebnisse von Lehrveranstaltungsevaluationen und ggf. Absolventenbefragungen.
Zentraler Ansatzpunkt eines Projekts an der Fachhochschule Kiel ist es, den sehr subjektiven Charakter dieser Befragungen mit objektiven Daten zu flankieren und somit ein facettenreicheres Bild über die Zielerfüllung der Studiengänge zu erhalten. Als Grundlage hierfür wurden die im HIS-System der Hochschule abgelegten, hochschulinternen (und somit praktisch kostenlos verfügbaren) Prüfungsdaten herangezogen. Da auf dem Markt keine passende Analyse-Software gefunden werden konnte, erfolgte im Rahmen eines studentischen Projekts die Programmierung einer eigenen, schlanken Analyse- und Visualisierungsplattform. Durch diese Nutzung bereits vorhandener Daten kann nun eine semestergenaue Betrachtung des Studienfortschritts der jeweiligen Kohorte erfolgen. Eingebunden ist das Instrument in den studiengangsbezogenen Qualitätsmonitor. Auf eine (leicht skalierbare) Analyse auf individueller Ebene (also je Studierenden) wurde angesichts der fehlenden Kapazität zur zielgenauen Verwertung dieser möglichen Erkenntnisse (z.B. im Rahmen von Beratungsgesprächen) bisher bewusst verzichtet.
Die erstmalige Veröffentlichung für alle Studiengänge fand Anfang 2017 im Dialog zwischen dem Präsidium und den Dekanaten statt und die Stellungnahmen zum gesamten Qualitätsmonitor werden bis Ende 2017 vorliegen. Das Zwischenfazit der Hochschule fällt positiv aus: Durch die Einbindung in den Qualitätsmonitor und das Flankieren mit weiteren studiengangsbezogenen Informationen (Statistiken zu Verlaufs- und Absolventenbefragungen sowie aufbereiteten O-Tönen) wird allen Beteiligten eine kompakte, visuell ansprechende und faktenbasierte(re) Basis für die sich anschließende Ursachenanalyse und Ableitung von Optimierungsmaßnahmen ermöglicht, als dies noch vor einem Jahr möglich war. Das übergreifende Commitment zur Weiterentwicklung dieses Instruments – trotz äußerst begrenzter Ressourcen aller Beteiligten – lässt jedoch den Mehrwert erahnen und einen mittelfristig spürbaren, konkreten Nutzen erhoffen.
Anstehende Herausforderung ist die weitere Verbesserung der Datenqualität, die sich bereits bei der Programmierung und den Testläufen als äußerst steiniger Pfad erwiesen hatte. Die Inkonsistenz der Daten im HIS-System bereitete häufig Probleme, die teilweise auch nicht bereinigt werden konnten. Dieser Umstand wies jedoch alle Beteiligten darauf hin, dass spätestens mit einer etwaigen Umstellung auf ein Campus-Management-System die Datenqualität fachbereichsübergreifend mittels definierter und einzuhaltender Eingabestandards sowie Prozesse verbessert werden muss – sowohl durch die Ausgestaltung der Datenbank selbst, als auch durch eine einheitliche und regelmäßige Schulung der datenerfassenden Mitarbeiter.
Beispiele Studienverlaufsmonitoring