Die Fähigkeit, Unterrichtssituationen theoriegeleitet wahrnehmen, analysieren und reflektieren zu können hat sich bei angehenden Lehrkräften als zentrales Bindeglied für die Übersetzung von theoretischem Wissen in professionelles Handeln und als Prädiktor für den Bildungserfolg von Schülerinnen und Schülern erwiesen. Ein Projekt an der Universität Augsburg soll Lehramtstudierenden der Grundschulpädagogik helfen, förderdiagnostische Kompetenzen aufzubauen.
Unterrichtsvideos bieten dabei – auch im Vergleich zu Praktika – besondere didaktische Möglichkeiten. Da für die Grundschule in den Inhaltsbereichen Schriftspracherwerb und Sachunterricht kaum zugängliche Unterrichtsmitschnitte existieren, werden im Augsburger Projekt "Videogestützte Lehr-Lern-Umgebungen" passende Unterrichtssituationen gefilmt und auf deren Grundlage Seminare entwickelt. Der Fokus liegt dabei auf Situationen, in denen die Diagnose von Schülerleistungen und das Entwickeln adäquater Fördermaßnahmen im Mittelpunkt stehen.
Das Projekt wird im Rahmen einer Fellowship für Innovationen in der Hochschullehre von der Baden-Württemberg Stiftung, der Joachim Herz Stiftung und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft gefördert.
Einen ausführlichen Bericht zum Augsburger Videoprojekt finden Sie in der nexus-Broschüre "Lehrerbildung heute" (S.36f).