Überblick
Die Europäische Studienreform, die im Juni 1999 von 29 Ländern in Bologna angestoßen wurde, verändert seither grundlegend die Hochschulen. Die Bologna-Erklärung leitete eine Reihe von Reformen ein, die darauf zielten, die europäischen Hochschulsysteme kompatibler und vergleichbarer, wettbewerbsfähiger und attraktiver zu machen - kurzum, einen gemeinsamen Hochschulraum zu schaffen, der den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Anforderungen in einer global vernetzten Welt gerecht wird. Die drei wichtigsten Ziele waren von Anfang an:
- Einführung einer zweistufigen Studienstruktur (Bachelor/Master)
- Qualitätssicherung im Hochschulwesen
- bessere Vergleichbarkeit
- leichtere (internationale) Anerkennung von Studienleistungen und -abschlüssen
Im Lauf der Jahre wurden einige der ursprünglichen Ziele konkretisiert und neue kamen hinzu, etwa
- lebenslanges Lernen
- Beschäftigungsfähigkeit der Absolventinnen und Absolventen
- studierendenzentrierte Lehre,
- die internationale Dimension von Bologna.
2009 wurde beschlossen, den Prozess nach 2010 weiterzuführen ("Bologna 2020"). Regelmäßig treffen sich die Ministerinnen und Minister für Hochschulbildung der inzwischen 48 Bologna-Staaten, um die erzielten Fortschritte zu messen und das weitere Vorgehen abzusprechen. Die letzte Ministerkonferenz fand vom 23. bis 25. Mai 2018 in Paris statt. Das dort verabschiedete Kommuniqué stellt die Grundprinzipien des Europäischen Hochschulraumes wie akademische Freiheit und Integrität, institutionelle Autonomie, die Teilhabe von Studierenden und Personal an der Gestaltung der Hochschulen sowie öffentliche Verantwortung für die Hochschulbildung in den Mittelpunkt.
- nexus Kurzdossier Fakten und Zahlen zur Europäischen Studienreform