Die Digitale Hochschule (aus Perspektive eines Lehrenden)
Prof. Dr. Oliver Ruf, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
Zusammenfassung: (Tilman Dörr & Mina Wiese, HRK nexus)
Professor Dr. Oliver Ruf stellte in seinem Impuls „Die digitale Hochschule“ heraus, dass die Diskussion um Digitalisierung keine neue sei, sondern seit vielen Jahren wiederkehre, die Appelle jedoch regelmäßig wieder vergessen und wiederholt würden. Digitalität hätte es schon vor 20 Jahren gegeben, damals spielte sie aber noch keine Rolle im Alltag der meisten Menschen.
„Die“ digitale Hochschule betreffe zuvorderst die Studierenden und die Lehrenden, deren Zusammenwirken mit anderen Akteuren das Konzept Hochschule, nicht nur bezogen auf den digitalen Wandel, auszeichne. Professor Dr. Oliver Ruf ging auf unterschiedliche Formen der Zusammenarbeit einer digitalen Hochschule ein: Die Zusammenarbeit innerhalb der Hochschule sei naheliegend und selbstverständlich. Auch Kooperationen zwischen mehreren Hochschulen sowie Netzwerke mit außerhochschulischen Institutionen (den sogenannten „digitalen Kooperationen“) sei denkbar. Bei der Zusammenarbeit mit der Industrie sollten Hochschulen jedoch vorsichtig sein, da deren Interessen nicht zwingend kongruent mit hochschulischen Interessen seien.
Digitalisierung sei aus dem (Hochschul-)Alltag nicht mehr wegzudenken, u.a. da die Digitalisierung und die neuen Medien die Kommunikation als Ganzes verändert hätten und weiterhin veränderten. Trotz allem sei jedoch für die Idee der Hochschule ein Ort der Zusammenkunft und Identifikation notwendig, digitale Hochschulen ohne Mauern und festen Ort somit nicht möglich. Und auch wenn durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz und Robotern Lehre unterstützt werden könne, könnten Lehrkräfte dennoch nicht durch Bots ersetzt und überflüssig gemacht werden.