Reflexions- und Innovationsfähigkeit sind Kompetenzen, die künftige Ingenieurinnen und Ingenieure für ihren späteren Beruf benötigen. Wie diese Kompetenzen im Studium vermittelt und gefördert werden können, diskutierten Lehrende und Studierende beim Erfahrungsaustausch in Bonn, zu dem der Runde Tisch Ingenieurwissenschaften in die Geschäftsstelle der Hochschulrektorenkonferenz eingeladen hatte.
Neue und auch seit Jahren laufende Projekte an regional umliegenden Hochschulen wurden von den Teilnehmenden mit Blick auf Erfolgsfaktoren, Herausforderungen und Übertragbarkeit betrachtet. Ob es sich um aktivierende Lehr-/Lernformate handelt, um das Erstellen neuer Lehrmaterialien, den Einsatz partizipativer Methoden oder die Einbettung ethischer Fragstellungen in der Lehre – alle Maßnahmen haben gemeinsam, dass sie Teil externer und interner Veränderungsprozesse sind.
Die Ingenieurinnen und Ingenieure der Zukunft benötigen nicht nur fundiertes Fachwissen, sondern sollten auch auf die digitalisierte und dynamische Arbeitswelt vorbereitet werden – beispielsweise, in dem sie in interdisziplinären Teams arbeiten können und neue Ideen reflexiv entwickeln. So widmete sich der Erfahrungsaustausch in Bonn der Frage, wie ein möglichst praxisnahes und anwendungsorientiertes Studium gestaltet werden kann, das Studierende fundiert ausbildet und für die Ingenieurwissenschaften motiviert.
In diesem Zusammenhang kam bei den Teilnehmenden wiederholt ein Aspekt zur Sprache: Die Entwicklung und Umsetzung neuer Maßnahmen, die zukunftsrelevante Kompetenzen fördern, bedeuten häufig, interne Veränderungsprozesse an der eigenen Hochschule anzustoßen und zu begleiten. Damit diese gelingen, sei es entscheidend, dass sich die für Lehre und Studium Verantwortlichen selbst mit aktuell gefragten Kompetenzen auseinandersetzen und sich dem Wandel öffnen.
Um Neues auszuprobieren, brauche es neben motivierten und engagierten Studierenden vor allem Mitstreiterinnen und Mitstreiter an der eigenen Hochschule, sowohl auf Leitungsebene als auch im Kollegium.
Beim Erfahrungsaustausch vernetzten sich Vertreterinnen und Vertreter regional umliegender Hochschulen und lernten voneinander.
Beiträge zum Erfahrungsaustausch "Kompetenzorientierung in den Ingenieurwissenschaften"
Folgende Projekte wurden am 19. Juni 2019 vorgestellt und diskutiert:
01 Kompetenzorientierte Lehre zur Förderung der Reflexions- und Innovationsfähigkeit: Die Ingenieure ohne Grenzen Challenge
Dr. Tobias Haertel
Silke Frye
Technische Universität Dortmund
Dr. Kathrin Schönefeld
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
Beitrag
02 Blue Engineering - Ingenieur_innen mit sozialer und ökologischer Verantwortung
Prof. Dr.-Ing. Matthias Neef
Hochschule Düsseldorf
Beitrag
03 Kompetenzvernetzung durch Coaching - Instrumente und Werkzeuge für eine zukunftsfähige Ingenieurausbildung
Prof. Dr. Anja Richert
Vanessa Mai
Technische Hochschule
Beitrag
04 ENESYS - Methodik des wissenschaftlichen Publizierens
Philip Krajinski
Ruhr-Universität Bochum
Beitrag
05 Werkstoffkunde - lästiges Neben- oder ein zentrales Integrationsfach in der Ingenieurausbildung
Prof. Dr. Danka Katrakova-Krüger
Technische Hochschule Köln
Beitrag
06 Fachdidaktik in der technischen Bildung
Dr. phil. Tatjana Hocker
Technische Hochschule Mittelhessen
Beitrag
07 Innovateurship: Nutzungs- & Perspektiven-basiertes Lern- und Gestaltungskonzept
Dr. Sigmund Schimanski
Ergolabs Institut, Wuppertal
Beitrag
08 ING4BIZ: Zukunfts- und praxisgerechte Ingenieurausbildung mit systematischer Kompetenz- und Transferorientierung
Prof. Dr.-Ing. Thomas Russack
Prof. Dr.-Ing. Rudolf Jerrentrup
FOM Hochschule
Beitrag
09 Semesterbegleitendes und projektbasiertes Lernen
Prof. Dr. Irene Rothe
Frank Dieball
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
Beitrag
10 Der "Leonardische Eid" als Benchmark für eine kompetenzbasierte Ingenieurausbildung
Prof. Dr. phil. Ralph Dreher
Universität Siegen
Beiitrag