Die Bedeutung von Anerkennung - was wir durch Lissabon gewinnen
Stefan Jahnke, European University Foundation
The European Perspective on Recognition: What's going on in other European Countries
Lucie de Bruin und Dr. Bas Wegewijs, EP-nuffic
Das Projekt nexus ist seit dem 30. April 2020 abgeschlossen. Alle Informationen und Texte entsprechen dem Stand zum Projektende und werden nicht weiter aktualisiert. Mit dem Themenbereich Anrechnung und Anerkennung befasst sich das aktuelle HRK-Projekt MODUS und für Studierende die Infoseite AN!.
Im Vergleich zu den technischen Aspekten der Ausgestaltung von Anerkennungsverfahren und der Definition von Kriterien steht die Anerkennungskultur an deutschen Hochschulen häufig im Hintergrund. Anerkennungskultur bezeichnet den Umgang insbesondere der verantwortlichen Personen an einer Hochschule mit Anerkennung sowie das daraus resultierende Umfeld: Auch optimale Verfahren bleiben wirkungslos, wenn die anerkennende Institution und ihre Vertreterinnen und Vertreter Anerkennung nicht als wichtiges Element der Mobilität von Studierenden verstehen. Dieses Bekenntnis ist notwendig, damit der „Geist von Lissabon“ zum Leben erweckt wird.
Leistungen wertschätzen
In den Keynotes von Stephan Jahnke (European University Foundation) zur Studierendenperspektive und Prof. Dr. Mechthild Dreyer (Universität Mainz) zur Perspektive der Hochschulleitung wurde deutlich, dass Anerkennung eine wertschätzende Haltung zu den Leistungen, die Studierende an anderen Hochschulen, im Ausland oder in beruflichen Kontexten erbracht haben, voraussetzt. Um dies zu erreichen, gehe es zum einen darum, die studierendenfreundlichen Grundlagen der Lissabon-Konvention weiter zu verbreiten und den Anerkennungsprozess durch geeignete Instrumente, wie etwa erfolgreich begutachtete Fallsammlungen in Datenbanken, transparent und effizient zu gestalten zur Erleichterung und Beschleunigung der Bewertungsprozesse in den Hochschulen. Zum anderen, so betonte Prof. Dreyer in Anlehnung an die kürzlich veröffentlichte Gemeinsame Erklärung von KMK und HRK, sei eine klar formulierte und frei zugängliche kompetenzorientierte Beschreibung von Studiengangszielen und Modulen unabdingbare Voraussetzung für die Etablierung einer positiven Anerkennungskultur.
In Workshops und Foren wurden verschiedene Aspekte etwa die Entwicklung von hochschulinternen Leitfäden, passendem Studiengangdesign zur flexiblen Anerkennung oder Anerkennung von Studienbewerbungen Geflüchteteter sowie die Anrechnung außerhochschulischer Kompetenzen vertieft. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen aus dem Austausch und den vorgestellten Praxisbeispielen viele Anregungen für ihre eigene Arbeit mit. Der Abschlussvortrag zur europäischen Perspektive gab unter anderem einen Einblick in EU-Projekte wie FAIR und STREAM, die Hochschulen länderübergreifend in Anerkennungsfragen vernetzen. Die Referenten Lucie de Bruin und Bas Wegewijs vom niederländischen ENIC-NARIC betonten, dass die Lissabon-Grundsätze nur über Kombination von top-down und bottom-up Ansätzen erfolgreich etabliert werden können. Eine reine Verordnung „von oben“ per Gesetz reiche nicht aus, sie müsse durch die Umsetzung an der Basis und die Unterstützung der ausführenden Stellen begleitet werden.
Die Bedeutung von Anerkennung - was wir durch Lissabon gewinnen
Stefan Jahnke, European University Foundation
The European Perspective on Recognition: What's going on in other European Countries
Lucie de Bruin und Dr. Bas Wegewijs, EP-nuffic
Forum A: "Grundlagen der Anerkennung"
Präsentation Tilman Dörr, Hochschulrektorenkonferenz
Forum B: "Studiengangdesign als Grundlage für flexible Anerkennung"
Präsentation Dr. Andreas Fritsch und Tilo Freitag, Ernst Moritz Arndt Universität Greifswald
Forum C: Anrechnung und Anerkennung in Weiterbildungsstudiengängen
Präsentation Tim Zentner, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Präsentation Christoph Damm, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Forum D: Anerkennung bei Geflüchteten
Präsentation Kristin Bleyder, Fachhochschule Lübeck
Workshop C: Anerkennung in Erasmus+
Präsentation Maren Hartstock, Universität Bremen
Präsentation Barbara Hasenmüller, Universität Bremen
Workshop D: Non-formale und informelle Kompetenzen anrechnen
Präsentation 1, Präsentation 2 Prof. Dr. Peter Dehnbostel, Deutsche Universität für Weiterbildung
Präsentation Nina Maria Wachendorf, Hochschule Niederrhein