Das Projekt nexus ist seit dem 30. April 2020 abgeschlossen. Alle Informationen und Texte entsprechen dem Stand zum Projektende und werden nicht weiter aktualisiert. Mit dem Themenbereich Anrechnung und Anerkennung befasst sich das aktuelle HRK-Projekt MODUS und für Studierende die Infoseite AN!.

Künstlerbild heute und morgen: Wie ändert sich das Hochschulstudium?

18. April 2013 Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“, Berlin

Der Gedanke, nicht nur als künstlerisch schaffender Mensch, sondern auch als geschäftstüchtiger Rechner, marketingorientierter Stratege und kommunikativer Selbstdarsteller aufzutreten, behagt nicht jedem „Kreativen“. Aktiv nach „draußen“ zu gehen, sich selbst und seine Produktionen zu vermarkten, verlangt vor allem am Anfang der Karriere Überwindung.

Wer sich jedoch dafür entscheidet, von seiner künstlerischen Arbeit leben zu wollen, sich nicht nur darauf verlässt, dauerhaft eine Stelle in einem Ensemble, an einem der staatlich subventionierten Theater zu bekommen, der muss sich mit der „Kunst der Selbstständigkeit“, mit dem „Künstler als Marke“ auseinandersetzen. Professionelles Arbeiten heißt heute nicht mehr nur, künstlerisch wie handwerklich exzellent zu sein. Es bedeutet auch, seinen „Markt“ zu kennen und sich in ihm erfolgreich zu positionieren. Wer schon während der Ausbildung neben seinen künstlerisch-handwerklichen auch seine unternehmerischen Fähigkeiten entwickelt, hat danach die besseren Chancen.
Neue Begrifflichkeiten und Inhalte wie Employability oder Kompetenzorientierung halten Einzug in die Curricula der Kunst- und Musikhochschulen. In dem Expertenworkshop geht es um Praxisbezüge und Arbeitsmarktrelevanz von vermitteltem Wissen im Studium. Dabei soll auch das Spannungsfeld zwischen praktischer Kunstausübung und theoretischer Kunstvermittlung näher beleuchtet werden. Welche Qualität haben bisherige Studienangebote? Wo ist Verbesserung gefragt? Wie wirkt sich die freiberufliche künstlerische Tätigkeit auf die Wirtschaft aus und zu welchen Wechselwirkungen kommt es zwischen Künstler/in und Industrie? Zu diesen Fragen werden neue Ansätze in der Lehre wie erfolgreiche Beispiele aus der Praxis vorgestellt und mit dem Publikum diskutiert.

Keynotes

Dr. Rüdiger Nolte, Rektorenkonferenz der Musikhochschulen, Rektor der Hochschule für Musik Freiburg

Christoph Backes, Geschäftsführer des u-instituts für unternehmerisches Denken und Handeln

Chancen und Herausforderungen in der Curriculumentwicklung im Sinne von Employability

Impulsreferat: Vorbereitung auf den Markt
Prof. Karl-Ludwig Otto, Fakultät Darstellende Kunst, UdK Berlin

Impulsreferat: „Beruf KünstlerIn“ Kulturmanagement im Curriculum                         
Ina Roß, Dozentin Selbstmarketing & Kulturmanagement, HfS „Ernst Busch“

Bedeutung der Kreativwirtschaft in der Gesamtwirtschaft

Peter Grafe, Referatsleiter K 33, Kultur- und Kreativwirtschaft, BKM
Präsentation
11 Branchen vermarkten kulturelle Güter

Praxisbeispiele: Wie wir wurden, wer wir sind (Künstlerbiografien)

Lucie Ortmann, Hochschule für Musik und Theater, Leipzig

Michael Hatzius, Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“, Berlin

Christian Simon, Hochschule für Film und Fernsehen, Potsdam

Podiumsdiskussion:

Zwischen Kunst und Ökonomisierung - Inwiefern ist ein heutiges Künstlerbild bzw. Bild des Kunstwissenschaftlers mit Employability vereinbar? Employability or Creative Industries?
Günter Jeschonnek, Geschäftsführer Fonds Darstellende Künste