Das Projekt nexus ist seit dem 30. April 2020 abgeschlossen. Alle Informationen und Texte entsprechen dem Stand zum Projektende und werden nicht weiter aktualisiert. Mit dem Themenbereich Anrechnung und Anerkennung befasst sich das aktuelle HRK-Projekt MODUS und für Studierende die Infoseite AN!.

nexus-Jahrestagung: Erfolgsfaktoren in der Studieneingangsphase

16. und 17. März 2016 an der FH Münster

Auf Grundlage der Empfehlungen der Runden Tische verfolgte die Tagung das Ziel, besonders geeignete fachspezifische und institutionelle Angebote und Maßnahmen zu identifizieren, die zu einer besseren Orientierung in der Studieneingangsphase beitragen können. Sodann sollte diskutiert werden, welche Faktoren ausschlaggebend sein können, wenn Projekte verstetigt werden und damit nachhaltig in Struktur und Strategie von Hochschulen Eingang finden sollen.

Dies erfolgte am ersten Tag mit einer Reihe themenspezifischer Foren. Am zweiten Tag wurden diese Fragen in einem „Barcamp“ vertieft. Hier hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, für sie relevante Themen zu setzen und so neue Aspekte einzubringen oder die Diskussion vom Vortag vertieft weiterzuführen. Abschließend wurden Erfolgsfaktoren und noch bestehende Hürden beim individuellen Studienerfolg mit einem vergleichenden Blick - auf Ergebnisse aus Irland und der Schweiz - in den Europäischen Hochschulraum erörtert.

Einen kompakten Überblick über Diskussionen und Ergebnisse sowie einige Impressionen vermittelt die als PDF verfügbare Tagungszeitung.

Die vollständige Tagungsdokumentation steht Ihnen hier zur Verfügung.

Fotos von der Veranstaltung sind hier verfügbar.

nexusCAMP

Sessionboard: 18 thematisch vielfältige Sessions im nexusCAMP

Das nexusCAMP war ein Themencamp zu „Studienerfolg und Studieneingangsphase – Lessons Learned“. Es gab kein festes Programm und keine Unterscheidung zwischen Referenten und Zuhörern. Jeder Teilnehmer konnte sich aktiv mit einer eigenen Session oder im Rahmen einer Session einbringen.

Im nexusCAMP auf der nexus Jahrestagung 2016 wurden die Themen und Fragen aufgegriffen, die in den Foren am ersten Konferenztag offen geblieben oder noch gar nicht angesprochen worden sind. In 18 Sessions wurden angestoßene Diskussionen fortgeführt und vertieft sowie ganz neue Denkanstöße gesetzt. Resümees, Eindrücke und Kommentare zu den Sessions sind in dieser Prezi zusammengefasst.


Die Studieneingangsphase optimieren, aber wie?

Bei 125 Projekten, die im Rahmen des Bund-Länder-Programms Qualitätspakt Lehre (QPL) gefördert werden, steht die Studieneingangsphase im Mittelpunkt. Auch die Fachhochschule Münster setzt im Rahmen ihres QPL-Projekts "Wandel bewegt" auf zahlreiche Maßnahmen, die sich gezielt an Studienanfänger richten. In seinem Vortrag "Vom Aktionismus zur Strategie: Ordnung und Passung von Maßnahmen zur Studieneingangsphase" berichtete Prof. Dr. Thilo Harth, wissenschaftlicher Leiter des "Wandelwerks" der Fachhochschule Münster, über erfolgreiche Teilprojekte wie die "Rechenbrücke", die Veranstaltung "Studieren lernen" für Erstsemester in den Wirtschafts­wissenschaften und eine Schreibwerkstatt und ein Studienlogbuch für Designstudierende. Nun muss aus dem Experimentierfeld eine Strategie entwickelt werden: Was passiert, wenn die Projektförderung aufhört? Was kann und was sollte beibehalten werden?

Hier setzt auch das StuFo-Projekt an, welches sieben Hochschulen zusammenführt, um Bedingungen zu erforschen, unter denen Interventionen zur Studieneingangsphase wirksam werden. Dem Projekt, so berichteten Prof. Dr. Wilfried Schubarth und Sylvi Mauermeister von der Universität Potsdam in ihrem Vortrag "Studieneingang: Thesen und erste Ergebnisse des Verbundprojekts STUFO", liegt die Annahme zugrunde, dass die verschiedenen Maßnahmen in der Studieneingangsphase zur Herstellung von Studienerfolg unterschiedlich erfolgreich sind und zwar in Abhängigkeit von Einflussfaktoren wie fachlichen Kompetenzen, Fachidentifikation oder sozialer Integration.

Internationale Perspektive - Gleiche Probleme, unterschiedliche Strategien?

Professor Suzanne Quin vom University College Dublin, Irland, machte in ihrem Vortrag "Why do students leave higher education?" deutlich, wie stark die Gründe für Studienabbruch mit formalen, nationalen Regelungen und der Abstimmung zwischen Schul- und Hochschulschulsystem verknüpft sind. So zeigt ihre Studie auf, dass in Irland der primäre Grund für Studienabbruch in der Wahl eines nicht passenden Studienfachs liegt. Als Ursache hierfür, so Professor Quin, seien die formalen Umstände der Studienfachwahl in Irland zu sehen, die eine fundierte Wahl des Studienfachs dadurch erschweren, dass bei der Studienplatzvergabe lediglich Präferenzen angegeben werden können und Abschlussnoten zum Zeitpunkt der Wahl noch unbekannt sind.

Zur Optimierung der Studieneingangsphase setzen schweizer Hochschulen auf Informationsangebote und eine sorgfältige Studienwahl, berichtete Dr. Thomas Hildbrand vom Zentrum für Hochschulentwicklung in Zürich. Die an deutschen Hochschulen verbreiteten Brückenkurse, um Wissenslücken zu füllen, werden weniger häufig angeboten – die Verantwortlichkeit für Qualifizierungsleistungen würden in erster Linie bei den Schulen gesehen, resümierte Hildbrand.

An deutschen Hochschulen wurden bisher viele unterschiedliche Maßnahmen implementiert, um Studierende in der frühen Phase des Studiums zu unterstützen und Studienabbrüche zu reduzieren. Prof. Dr. Mechthild Dreyer, Vizepräsidentin für Studium und Lehre der Universität Mainz, betonte das Dilemma, in dem sich die deutschen Hochschulen befinden: Bislang liegen weder wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse über die Wirksamkeit von Programmen in der Studieneingangsphase, noch über deren messbaren Einfluss auf die Studienabbruchrate vor. Aber, so kommentierte Dreyer, sei es ein guter Weg, Studienanfänger_innen so früh wie möglich in die akademische Kultur der Hochschule zu integrieren und eine positive Fachidentifikation zu vermitteln. Bezüglich Maßnahmen, die darauf abzielen, Wissenslücken zwischen Schule und Hochschule zu schließen, fand Dreyer klare Worte:
„Only obligatory courses are successful.“

Themenspezifische Foren

Forum A: Self-Assessments als Baustein im Prozess der Studienorientierung

Freiburger Online Studienwahl Assistenten - Perspektiven, Erfahrungen, Empfehlungen (Dr. Dennis Mocigemba)

Self-Assessments - Wegweiser für Studieninteressierte
(Prof. Dr. Marold Wosnitza; Vortrag ausgefallen)

Forum B: Aktivierende Lehr und Lernformate in großen Gruppen

Wie gelingt es trotz großer Teilnehmerzahlen, jeden Studenten, jede Studentin zu aktivem Lernen zu motivieren? In diesem Workshop sollen verschiedene Methoden ausprobiert werden, um Studierende aktiv ins Geschehen einzubeziehen und zum eigenständigen Lernen oder zur Kleingruppenarbeit anzuleiten. Dabei wird darauf geachtet, dass die Methoden in klassischen Hörsälen mit großen Gruppen anwendbar sind: Es werden Methoden vorgestellt, die Sie schon am nächsten Tag umsetzen können, um Studierende besser beim Lernen zu unterstützen.

weiterführende Literatur finden Sie hier.

Forum C: Problembasiertes Lernen aus der Toolbox

PBL als Bereicherung der Methodenvielfalt - zwischen Praktikabilität und Paradigma (Marisa Braasch) - Vortragsfolien folgen in Kürze

Problemorientiertes Lernen in der Studieneingangsphase (Prof. Dr. Hauke Schumann) - Vortragsfolien folgen in Kürze

Forum D: Förderung der Studierfähigkeit durch die Gestaltung effizienter Unterstützungsmaßnahmen

Projekt "richtig einsteigen" (Swantje Lahm, Berthold Lampe)
Vorgestellte Projekte im "Markt der Möglichkeiten"
Handout

Forum E: Modularisierung richtig verstanden

Modularisierung richtig verstanden - Interdisziplinäres Lernen
(Prof. Dr. Ursula Walkenhorst)

Forum F: Maßnahmen zur qualitätsgesicherten Anrechnung außerhochschulisch erworbender Kompetenzen

Anrechnungsdatenbank "andaba" der HAW BW e.V. (Prof. Dr. Ulrich Schmitt)

Aktueller Blick auf die Qualitätssicherung bei der individuellen Anrechnung
(Helmar Hanak)