Das Projekt nexus ist seit dem 30. April 2020 abgeschlossen. Alle Informationen und Texte entsprechen dem Stand zum Projektende und werden nicht weiter aktualisiert. Mit dem Themenbereich Anrechnung und Anerkennung befasst sich das aktuelle HRK-Projekt MODUS und für Studierende die Infoseite AN!.
Reflexion: Dr. Peter A. Zervakis, Hochschulrektorenkonferenz / nexus
Der erste Impulsvortrag setzte sich auf Grundlage der gemeinsamen Stellungnahme von vier Fakultätentagen (2016) differenziert mit dem Kompetenz- und Bildungsbegriff in den Geistes- und Kulturwissenschaften auseinander. Die organisierten Geistes- und Kulturwissenschaften haben darin eine institutionelle Perspektive von Studium und Lehre entwickelt („Universität als Ort der Bildung“), die das „Bildungserlebnis bzw. -erfahrung“ und die „Gesamtpersönlichkeit“ („Subjektorientierung“ von Lehrenden und Lernenden) sowie die „Berufsbefähigung“ im Sinne eines Erwerbs von Expertise (keine Generalisten!) in den Blick nimmt.
Der zweite Vortrag nutzte die Kompetenzdebatte als Hintergrund für ein praktisch umsetzbares Angebot für mehr Interdisziplinarität in der Hochschullehre: Mit dem Postulat der Förderung sog. „interdisziplinärer“ Kompetenzen („eigene Denkstile entwickeln“) sollen fachübergreifende soziale und personelle ebenso wie fachimmanente Kompetenzen entwickelt werden als Grundlage für das eigene reflektive (d.h. nicht meßbare) Handeln der Studierenden und Absolventen für Beschäftigungsbereiche sowohl innerhalb der Wissenschaft (Forschung und Lehre) als auch in der weiteren Arbeits- sowie Berufs- und Beschäftigungswelt.
Nach einer längeren Diskussion auf Grundlage eines Sets von Leitfragen (siehe unten) und Kritik an den institutionellen Rahmenbedingungen (Deputatsregelungen, Modulgrößen etc.) einigte sich das Forum auf die Empfehlung: Jenseits der geforderten Kompetenzorientierung sollen in Lehre und (Selbst-)Studium konkrete Freiräume definiert werden für den sinnvollen Umgang mit dem „Subjektiven“. Nur so lassen sich eigene Bildungserfahrungen, Selbstreflexion (einschließlich des Umgangs mit dem Scheitern) und individuelle Denkstile entwickeln, die zur Selbstvergewisserung im Umgang mit Menschen (Relevanz, Methodenvielfalt, Pluralität der Ansätze und Kompetenzen) führen können.
Leitfragen: