Das Projekt nexus ist seit dem 30. April 2020 abgeschlossen. Alle Informationen und Texte entsprechen dem Stand zum Projektende und werden nicht weiter aktualisiert. Mit dem Themenbereich Anrechnung und Anerkennung befasst sich das aktuelle HRK-Projekt MODUS und für Studierende die Infoseite AN!.
Abstract: Ausgangspunkt für die Programmentwicklung des Moduls ‚Mündliche und schriftliche Kommunikation‘ im Master 'Linguistik: Kommunikation - Variation - Mehrsprachigkeit' der Universität Potsdam war die Studiengangsevaluation 2016: Für die Studierenden sind die Ziele des Studiengangs unklar, die Lehre relativ beliebig, und die Prüfungen bleiben irrelevant für die Kompetenzentwicklung. Die Lehrenden erleben passive Studierende mit hohen Fehlzeiten und schlechten Leistungen. Diese Befunde verweisen auf ein Syndrom: Nach Pekrun u.a. (2007) verhindert das Fehlen bedeutsamer Ziele den Aufbau von Leistungsmotivation; nach Biggs (2006) führt das fehlende constructive alignment zum Ausbleiben der Identifikation mit den Aufgaben und der Lehrkultur. Dadurch fehlt die conscientiousness - laut Schulmeister (2015) die treibende Kraft für erfolgreiche Teilnahme an der Lehre.
Ein Team aus Lehrenden des Studiengangs hat mit Oliver Reis als Hochschuldidaktiker 2016 eine Programmentwicklung nach dem Modell der Kompetenzorientierung nach Reis (2014) gestartet, um die negative Dynamik umzukehren. Dementsprechend wurden diagnosefähige Lernziele für das Gesamtmodul und die Lehrveranstaltungen gebildet, die summativen und formativen Prüfungsmomente mit validen Prüfungsformen versehen, reliable Auswertungsinstrumente entwickelt und die Lehre den Anforderungen angepasst.
Es werden die entwickelten Instrumente und die aktuellen Evaluationsergebnisse zur Lehr-/Lern-Prüfungskultur vorgestellt, um die These zu diskutieren, ob sich der negative Trend mit einer starken Kompetenzorientierung umkehren lässt.